Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fälschung

Immer mehr Menschen teilen Online-Nachrichten über Facebook, dagegen hat Twitter fast ganz an Bedeutung verloren, haben Professor Thorsten Strufe von der TU Dresden und seine Dormunder Kollegen ermittelt. Foto: Heiko Weckbrodt

Im Netz-Zeitalter verschwimmen Original und Kopie

Dresdner Informatik-Professor Thorsten Strufe im Interview: Wie das Internet die Eigengesetze des Populärkunst-Marktes verändert Wenn Youtuber heute ihre Videos im Internet publizieren, erlauben sie in aller Regel nicht nur deren Weiterverbreitung, sondern hoffen sogar darauf, dass sie geteilt, kopiert, vielleicht sogar von anderen Netznutzer adaptiert oder verändert werden. Mehr und mehr stellt sich auch für andere Genres die Frage, ob Begriffe wie „Original“, „Kopie“ und „Fälschung“ aus dem klassischen Kunstmarkt im Internetzeitalter noch anwendbar sind. Für die Serie „TU-Experten befragt“ hat Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt darüber mit Professor Thorsten Strufe diskutiert, der an der Informatik-Fakultät den Lehrstuhl für Datenschutz und Datensicherheit leitet und seit Jahren auch die Entwicklungen in sogenannten „Sozialer Netzwerke“ erforscht. Wie scharf können wir im Netz zwischen Original, Kopie und Fälschung überhaupt noch unterscheiden? Prof. Thorsten Strufe: Nehmen wir zum Beispiel den Mashup-Trend im Netz: Da nimmt sich einer Teile aus einem Werbeclip, aus einem Youtube-Video und einem Film und schnipselt die zusammen, legt andere Töne oder Dialoge darunter. Und der nächste greift sich das und fügt noch diesen Effekt oder jenen Sound …

Mit gefälschten comdirect-E-Mails versuchen Phisher derzeit, Bankunden deren Zugangsdaten abzuluchsen. Ein Erkennungsmerkmal: Deutsche Bankinstitute versenden solche Aufforderungen gar nicht. Abb.: BSF

Gefälschte comdirect-E-Mails im Umlauf

Passwort-Fischer schießen sich anscheinend nun auf Kunden kleinerer Banken ein Internet, 13. Juli 2015. Auch die Kunden kleinerer Banken geraten nun anscheinend ins Visier von Internetbetrüger: Aufgetaucht sind jetzt jedenfalls gefälschte E-Mails der Commerzbank-Tochter „comdirect“, mit denen Unbekannte die Bankzugangsdaten der Empfänger auszuhorchen versuchen.

Prinzip Massen-E-Mail: Selbst wenn nur ein Prozent der Angeschriebenen auf die betrügerischen Mails anspringt, haben die Phisher schon einen Gewinn. Foto: Steffen Sledz, Wikipedia, cc3-Lizenz, bearbeitet: hw

Telekom macht Rechnungen fälschungs-sicherer

Telefonabrechnungen nun mit Adressangabe Bonn. Angesichts immer raffinierterer gefälschter Rechnungs-E-Mail, die Internetbetrüger seit geraumer Zeit versenden, versendet die Deutsche Telekom nun elektronische Monatsabrechnungen mit Adressangaben und Buchungskonto-Nummern des Kunden. Dies soll es den Empfängern erleichtern, echte von gefälschten Telekom-E-Mails zu unterscheiden – denn selbst für ausgefuchste Kriminelle ist es trotz aller Datensammelei auf verschiedenen Kanälen schwierig, solche passenden Datensätze zu erzeugen.

Cyberbetrüger fischen derzeit mit besonders perfekt gefälschten Rechnungs-E-Mails nach den Daten von Telekom-Kunden. Abb.: Telekom

Telekom warnt vor fast perfekt gefälschten Rechnungen

Konzern will neue Sicherheitsmerkmale 2015 einführen Bonn, 1. Dezember 2014: Seit Jahren bereits versenden Internetkriminelle fingierte Telekom- und Vodafone-E-Mails in Deutschland, um arglose Telefonkunden zu schröpfen. Meist weisen diese Fälschungen schockierend hohe Rechnungs-Beträge aus, um die Empfänger zu animieren, überstürzt verseuchte Datei-Anhänge zu öffnen oder auf Links zu Ausspäh-Seiten zu klicken. Waren die ersten Versuche dieser Art noch leicht als Fälschungen zu erkennen, haben die – in vielen Fällen anscheinend russischsprachigen – Cyberbetrüger ihre Masche inzwischen perfektioniert. Und zwar soweit, dass nun die Deutsche Telekom vor einer neuen Welle gefälschter E-Mails warnt, die nur noch schwer von echten elektronischen Rechnungen zu unterscheiden sind. Das Unternehmen kündigte heute an, Anfang 2015 neue Sicherheitsmerkmale für seine e-Rechnungen einzuführen.

Neue 10-Euro-Banknote in verschiedenen Wellenlängenbereichen. Foto: Fraunhofer-IPMS

Kampf gegen Geldfälscher: Fraunhofer Dresden entwickelt „Blüten“-Fresser

Scanner-Elektronik zieht Fälschungen im Supermarkt automatisch ein Dresden, 18. Oktober 2014: Damit falsche und zerschlissene Banknoten gar nicht erst weiter im Geldumlauf weiter zirkulieren, entwickelt das Dresdner Photonik-Institut IPMS der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam mit sechs europäischen Partnern derzeit eine Box, die solche „Blüten“ gleich an der Supermarktkasse erkennt und verschluckt. Das Gerät durchleuchtet Banknoten wie den neuen Zehn-Euro-Schein unter anderem auf verschiedenen Wellenlängen, ein Spezialprozessor entscheidet dann, ob die Note gleich vor Ort automatisch eingezogen wird.

Auszählung der Stimmen im Mai 1989. Foto: Bundesarchiv

Vor 25 Jahren fälschte die SED die DDR-Kommunalwahlen

Tagung in Dresden stellt Forschungsstand vor Dresden, 22. Mai 204: Vor 25 Jahren rief die Staatspartei SED das Volk wieder einmal an die Wahlurnen und alles sollte wie immer ablaufen: Zustimmungsquoten um die 99,9 Prozent für die Kandidaten der kommunistisch dominierten „Nationalen Front“ in den Kommunen. Doch am, 7. Mai 1989 lief die Farce nicht so glatt ab wie gewohnt. Ermutigt durch Gorbatschows Perestroika-Kurs, den KSZE-Prozess und andere Entwicklungen schauten Bürgerrechtlern bei den Auszählungen am Wahlabend zu, notierten, addierten – und kamen am Ende auf ganz andere Werte als von den Staatsmedien verkündet, wiesen erstmals die Wahlfälschungen in der DDR nach. Nach Einschätzung vieler Zeithistoriker bereitete dieser Eklat mit den Boden für die friedliche Revolution wenige Monate später.