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Telekom warnt vor fast perfekt gefälschten Rechnungen

Cyberbetrüger fischen derzeit mit besonders perfekt gefälschten Rechnungs-E-Mails nach den Daten von Telekom-Kunden. Abb.: Telekom

Cyberbetrüger fischen derzeit mit besonders perfekt gefälschten Rechnungs-E-Mails nach den Daten von Telekom-Kunden. Abb.: Telekom

Konzern will neue Sicherheitsmerkmale 2015 einführen

Bonn, 1. Dezember 2014: Seit Jahren bereits versenden Internetkriminelle fingierte Telekom- und Vodafone-E-Mails in Deutschland, um arglose Telefonkunden zu schröpfen. Meist weisen diese Fälschungen schockierend hohe Rechnungs-Beträge aus, um die Empfänger zu animieren, überstürzt verseuchte Datei-Anhänge zu öffnen oder auf Links zu Ausspäh-Seiten zu klicken. Waren die ersten Versuche dieser Art noch leicht als Fälschungen zu erkennen, haben die – in vielen Fällen anscheinend russischsprachigen – Cyberbetrüger ihre Masche inzwischen perfektioniert. Und zwar soweit, dass nun die Deutsche Telekom vor einer neuen Welle gefälschter E-Mails warnt, die nur noch schwer von echten elektronischen Rechnungen zu unterscheiden sind. Das Unternehmen kündigte heute an, Anfang 2015 neue Sicherheitsmerkmale für seine e-Rechnungen einzuführen.

„Neue Qualitätsstufe erreicht“

Elektronische Rechnung. Abb.: Heiko Weckbrodt

Abb.: hw

„Die gefälschten Rechnungen, die seit Anfang November massenhaft auch im Namen der Telekom verschickt werden, haben eine neue Qualitätsstufe erreicht“, schätzte Alexia Sailer von der Telekom ein. „Uns haben erstmals Beispiele erreicht, in denen die Betroffenen korrekt mit Vor- und Nachnamen angesprochen werden. Damit ist ein neues Niveau der Täuschung erreicht, das es Betroffenen schwerer macht, das Original von der gefälschten Mail zu unterscheiden.“ Für die Nutzer bedeutet das: „Jede einzelne Mail noch kritischer anschauen und auch auf kleine Details achten, die verdächtig wirken“, meint Thomas Tschersich, der Leiter für IT- und physische Sicherheit der Deutschen Telekom in Bonn.

Aktuelle Welle verbreitet Bank-Trojaner

Laut Telekom versucht diese jüngste Spam-Welle, einen Trojaner zu verbreiten, der Passwörter für das Online-Banking abgreift. Das Unternehmen schloss indes nicht aus, dass das Schadprogramm noch weitere unentdeckte Funktionen an Bord hat, zum Beispiel, um infizierte Rechner zu einem „Bot-Netzwerk“ für Cyberangriffe zusammenzuschließen. Die E-Mail-Adressen beziehen die Internetbetrüger anscheinend unter anderem aus Online-Gewinnspielen, an denen die Empfänger teilgenommen haben.

Demnächst bessere Unterscheidungskriterien

Zugleich kündigte der Konzern an, im ersten Quartal 2015 neue Merkmale einzuführen, anhand derer die Kunden echte von gefälschten Rechnungen besser unterschieden können. Einige bereits jetzt verwendbare Kriterien hat die Telekom auf dieser Seite zusammengestellt. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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