Alle Artikel mit dem Schlagwort: Flugzeugbau

Als das Baade-Team dem SED-Chef die erste "152" im April 1958 zeigten, war das Strahlflugzeug noch längst nicht flugfähig. Foto: EFW-Archiv

Flugzeugwerke ehren Dresdner Düsenjet-Pionier Baade

Verkehrsmuseum bekommt Archiv zum DDR-Projekt „152“ Dresden, 5. Dezember 2023. Genau 65 Jahre nach dem Premierenflug des ersten zivilen deutschen Strahlflugzeugs, der „152“, erfährt dessen Generalkonstrukteur Brunolf Baade nun eine besondere, posthume Ehrung: Die Elbe-Flugzeugwerke (EFW) haben gemeinsam mit den Konstrukteurs-Töchtern Angelica Sauer und Alexandra Baade sowie Vertretern aus Luftfahrt und Politik eine Brunolf-Baade-Gedenktafel und einen Prof.-Baade-Weg auf dem Werkgelände eingeweiht. Das hat das Luftfahrtunternehmen mitgeteilt.

Flexibles Laserschweißen mit zwei kooperierenden Robotern. Foto: Fraunhofer-IWU

Fraunhofer Chemnitz bringt Robotern genaueres Arbeiten bei

IWU richtet „Applikationszentrum für bahngeführte Roboterbearbeitung“ ein Chemnitz, 3. Dezember 2023. Roboter gelten als unermüdliche Arbeitstiere, die die selben eintönigen Tätigkeiten in immer gleichbleibend hoher Qualität wiederholen können. Tatsächlich aber arbeiten sie in vielen Fällen zu ungenau, wenn es beispielsweise darum geht, Stahlbleche hochpräzise zu schweißen, umzuformen und zuzuschneiden. Das wollen sächsische Ingenieure nun ändern: In einem neuen „Applikationszentrum für bahngeführte Roboterbearbeitung“ bringt das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) in Chemnitz den stählernen Arbeitern mittels Sensoren, Künstlicher Intelligenz und Team-Prinzipien bei, auch solche Präzisionsaufgaben im Automobil- und Flugzeugbau sowie anderen Industrien zu meistern.

Technikchef Volker Dittel steht vor der neuinstallierten Umspanntechnik in der Flugzeug-Galvanik Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Galvaniker durch hohe Strompreise unter Druck

Flugzeug-Galvanik Dresden sieht sich nach 9-Millionen-Euro-Investition aber gut in Luftfahrt positioniert Dresden/Hilden, 1. Juni 2023. Die Galvanikbranche in Deutschland steht unter Druck: Hatten in früheren Dekaden noch zahlreiche metallverarbeitende Unternehmen eigenen Galvanik-Abteilungen, haben steigende Strompreise und strengere Umweltauflagen diesen Kreis immer weiter eingeengt. Inzwischen gibt es in der Bundesrepublik laut Angaben des „Zentralverbandes Oberflächentechnik“ (ZVO) aus Hilden weniger als 1000 Betriebe, die noch selbst Bauteil-Oberflächen auf diese Weise elektrochemisch veredeln. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den folgenden Energiepreisschocks hat sich die Lage in der Branche weiter verschärft. Und trotz Strompreis-Bremse stehen viele Betriebe weiter unter enormem Kostendruck, wie das Beispiel der „Nehlsen-BWB Flugzeuggalvanik Dresden“ zeigt:

So sieht der Turboprop-Flieger D328eco aus. Abb.: Deutsche Aircraft

Bald Baustart für Flugzeug-Montagehalle in Leipzig

Deutsche Aircraft will sparsamen Kurzstrecken-Flieger in D328eco fertigen Leipzig, 12. Mai 2023. Um künftig besonders umweltfreundliche Flugzeuge des Typs „D328eco“ in Sachsen bauen zu können, baut der Dornier-Nachfolger „Deutsche Aircraft“ auf dem Flughafen Leipzig/Halle eine Endmontagehalle. Für den Baubeginn hat sich das Unternehmen nun auf den 16. Mai 2023 festgelegt. Zum ersten Spatenstich rücken unter anderem der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und „Deutsche Aircraft“-Chef Dave Jackson an.

Die Grafik zeigt, wie der künftige Wasserstoff-Flieger etwa aussehen und wo der H2-Tank platziert werden soll. Visualisierung: SaxonHy: CAD-Modell von APUS, Skizzen von ILK/ TUD

Dresdner arbeiten mit an ostdeutschem Wasserstoff-Flugzeug

Uni und Firmen entwickeln H2-Tank für geplanten Apus-Flieger Dresden/Strausberg, 1. August 2022. Leichtbau-Experten aus Sachsen arbeiten an einem ostdeutschen Wasserstoff-Flugzeug mit. Konkret entwickelt ein Konsortium aus Dresden einen leichten Wasserstoff-Tank für das Experimental-Flugzeug Apus i-5 „H“, das die Strausberger Firma Apus seit 2019 gemeinsam mit Rolls-Royce konzipiert. Das hat das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden mitgeteilt, das zu den den Forschungspartnern des Projektes „Systemintegrierte H2-Drucktank-Baugruppen für Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt und für Zubringerflugzeuge“ (Saxonhy) gehört.

Die Visualisierung zeigt eine Stadler-Straßenbahn. Visualisierung: Stadlerrail

Dresdner Flugzeugwerft baut Straßenbahn-Geschäft aus

Sachsen beliefern Schweizer Stadler mit Leichtbau-Platten Dresden/Bussnang, 30. September 2021. Die „Elbe Flugzeugwerke“ (EFW) in Dresden haben einen neuen Auftrag für den Straßenbahn-Bau an Land gezogen: Die Sachsen sollen besonders leichte und langlebige Fußbodenplatten für die Schweizer „Stadler Rail AG“ aus Bussnang liefern. Die damit gebauten Straßenbahnen sind voraussichtlich ab Mitte 2023 für die HEAG Darmstadt unterwegs. Das geht aus einer EFW-Mitteilung hervor.

So etwa kann ein "Digitaler Zwilling" für ein Flugzeug im Supercomputer aussehen. Abb.: DLR, CC3-Lizenz

Flugzeugforscher starten Petaflop-Supercomputer in Dresden

DLR will mit Cara virtuelle Zertifizierungen und Erstflüge für neue Jets möglich machen. Dresden, 31. Januar 2020. Um neue Flugzeuge vor dem ersten echten Start vorab in der virtuellen Realität auszutesten, setzen Luftfahrtingenieure auf moderne Supercomputer. Solch einen aufgerüsteten Hochleistungsrechner will das „Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) am Mittwoch in Dresden offiziell in Betrieb nehmen. Den „Computer for Advanced Research in Aerospace“ (Cara) haben die Wissenschaftler und Techniker gleich neben dem Supercomputer der TU Dresden aufgebaut. Um den laufenden Betrieb des Rechenknechtes kümmert sich daher das „Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen“ (ZIH) der Dresdner Uni gleich mit.

So etwa soll das Forschungs-Flugzeug D-B 11 der TU Dresden aussehen. Visualisierung: Akaflieg

Junge Konstrukteure gehen in die Luft

Studententruppe Akaflieg konstruiert erstmals seit 55 Jahren wieder ein innovatives Flugzeug in Dresden Dresden, 24. Juli 2016. Erstmals seit über einem halben Jahrhundert entsteht wieder eine eigene innovative Flugzeugkonstruktion in Dresden. Anders als die 1959 abgestürzte „152“ aus DDR-Zeiten ist die „D-B 11“ allerdings kein großer Düsenflieger, sondern ein doppelsitziges Segelflugzeug mit 20 Metern Spannweite. Für dessen Konstruktion setzen die Studenten der „Akademischen Fliegergruppe“ („Akaflieg“) der TU Dresden moderne Faserverbundwerkstoffe ein. Und sie haben für ihre „D-B 11“ einen besonders Crash-sicheren Rumpf entworfen, der die Überlebens-Chancen von Pilot und Co-Pilot bei einem Absturz deutlich verbessern soll.

Auf der Hannovermesse zeigen Evico und Festo Supraleittechnik - hier ein simulierter, hermetisch abgeschlossener Reinraum ohne Schleuse, der durch die Felder von Supraleit-Magneten ferngesteuert wird. Foto: Festo

Dresdner Ingenieure wollen Flugzeuge mit Supraleit-Motoren antreiben

Konzept wird zur ILA vorgestellt Dresden/Berlin, 15. Mai 2014: Angesichts der starken Fortschritte in der Supraleit-Technik wollen Dresdner Ingenieure nun zusammen mit Partnern versuchen, Supraleit-Motoren zu konstruieren, die Leichtflugzeuge antreiben können. Entsprechende Konzepte werden die Forscher in der kommenden Woche auf der Flugzeugmesse „ILA“ in Berlin vorstellen. Solche Antriebe könnten leichter und leistungsfähiger als konventionelle Elektromotoren konstruiert werden und damit die Reichweite und Antriebskraft von Kleinflugzeugen vergrößern.

„152“: Der Düsenjet, an dem sich die DDR verhob

Russen waren nicht schuld – Autor Lorzenz erteilt Verschwörungstheorien eine Abfuhr Das Ende der zuvor propagandistisch exzessiv ausgeschlachteten DDR-Flugzeugindustrie war größtenteils selbstverschuldet und nicht so sehr durch äußere Zwänge. Zu diesem Schluss kommt der Chemnitzer Autor Holger Lorenz in seinem neuen Buch „Die Variante II des DDR-Jets ,Baade-152’“, der durch seine Quellenrecherchen und seine zahlreichen Publikationen zum Thema inzwischen wohl als der Experte schlechthin für das Projekt „152“ in Dresden zu betrachten ist. Bis heute kursierenden Verschwörungstheorien, laut denen die Sowjetunion den „kleinen Bruder DDR“ zum Abbruch des „152“-Programms gezwungen habe, um sich einen Konkurrenten für Tupolew, Iljuschin und andere SU-Flugzeugbetriebe vom Halse zu schaffen, erteilt er damit eine deutliche Absage.