Quantenmaterial-Experte soll wissenschaftliches Profil des Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung schärfen
Dresden, 26. März 2018. Der Physiker Prof. Bernd Büchner wird neuer wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden. Er soll das Forschungsprofil des IFW schärfen. Das teilte die Instituts-Leitung heute mit. Büchner löst am 1. April 2018 Prof. Dr. Burkard Hillebrands ab, der zur TU Kaiserslautern zurückkehrt.
Bisher Teilinstitut geleitet
Büchner hatte an der Uni Köln Physik studiert und dort auch promoviert. 2000 bis 2003 war er Professor für Experimentalphysik an der RWTH Aachen. 2003 wechselte er als Professor für Experimentalphysik an die Technische Universität Dresden. Gleichzeitig leitete er bisher am IFW das Teil-Institut für Festkörperforschung mit 21 Arbeitsgruppen. Büchner gilt als Experte für Quanten-Materialien. Dazu gehören zum Beispiel Supraleiter, molekulare Nanostrukturen und 2D-Materialien wie Graphen.
Zahlreiche Direktoren-Wechsel
Das IFW hatte in den vergangenen Jahren bereits einige Direktoren-Wechsel erlebt: Nachdem der Supraleit-Experte Prof. Ludwig Schultz das Amt 2013 aufgegeben hatte, folgten Richtungsstreits um die künftige Ausrichtung des Instituts. Als Interimsdirektor setzte die Leibniz-Gemeinschaft (siehe Kommentar unten) Prof. Manfred Hennecke ein, der allerdings 2015 in den Ruhestand ging. Auf ihn folgte Burkard Hillebrands, der drei Jahre blieb und nun durch Büchner beerbt wird. „Ich danke Prof. Hillebrands sehr für seinen Einsatz“, betonte die Kaufmännische IFW-Direktorin Dr. Doreen Kirmse. „Als Wissenschaftlicher Direktor des IFW hat er sich besonders für die Sichtbarkeit unserer Forschung sowohl international als auch am Wissenschaftsstandort Dresden eingesetzt.“
Neuer Direx soll „Alleinstellungsmerkmale“ des IFW sichtbar machen
„In seiner Position als Wissenschaftlicher Direktor des IFW wird sich Bernd Büchner insbesondere um die Weiterentwicklung und Positionierung der Alleinstellungsmerkmale des Instituts kümmern: Die Erforschung neuer Phänomene in Quantenmaterialien und Nanostrukturen mit dem Ziel, auf dieser Basis neue Funktionalitäten und Anwendungen zu identifizieren und zu entwickeln“, hieß es vom IFW. So stehe die Neubesetzung einer Professorenstelle gemeinsam mit der TU Dresden an, gemeinsamen Exzellenz-Vorhaben mit der TU Dresden, eine intensivere Kooperation mit der TU Chemnitz „und nicht zuletzt die Vorbereitung auf die Leibniz-Evaluierung 2021“.
Über das IFW
Das Institut IFW selbst ging 1992 aus dem ehemaligen Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung des DDR-Akademie der Wissenschaften hervor. Zeitweise galt das IFW als Vorreiter der Supraleit-Technik. Unter anderem gründete sich mit Evico eine Firma für Supraleitkabel aus. Außerdem betrieb das IFW zeitweise in Dresden-Niedersedlitz eine Teststrecke für schwebende „Supratrans“-Supraleitbahnen – die allerdings inzwischen abgebaut wurde. Heute hat das IFW rund 500 Mitarbeiter und gliedert sich in fünf Teilinstute.
Autor: Heiko Weckbrodt
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