Alle Artikel mit dem Schlagwort: Semiconductor

Visualisierung: Dall-E

3D-Chipintegration als Trendtechnologie für Europas Halbleiter-Renaissance

„Semi“-Verband lädt im Juni zum Technologie-Gipfel nach Dresden ein Dresden, 30. Mai 2024. Die Aufholjagd der europäischen Mikroelektronik misst sich nicht allein in Chipwerken und Waferstarts pro Monat, sondern auch in Technologien. Dazu gehören auch „Chiplet“ und allerlei 3D-Montagetechniken, die ganz neue Integrationsgrade und „Alleskönner“-Chips möglich machen. Bisher haben da vor allem Taiwan, Südkorea und die USA – zumindest in der Massenproduktion – die Nase vorn. Doch in puncto Forschung und Spezialanwendungen punkten auch die Europäer in der 3D-Chipintegration zusehens. Um die Akteure in diesem Branchensegment enger zu vernetzen, richtet der Branchenverband „Semi“ in diesem Sommer erneut einen „Semi 3D & Systems Summit“ in Dresden aus – in einer Mikroelektronik-Hochburg also, die durch die TSMC-Ansiedlung demnächst quasi als „Nebeneffekt“ auch einen globalen Technologieführer für 3D-Integration an Bord hat.

Blick in den Reinraum der Dresdner Fabrik von X-Fab. Foto: X-Fab

X-Fab baut seine Dresdner Chipfabrik aus

Halbleiter-Auftragsfertiger investiert über 40 Millionen Euro auf dem ehemaligen ZMD-Campus Dresden/Erfurt, 6. Dezember 2023. Die „X-Fab“ baut angesichts der starken Nachfrage für Auto- und Industrie-Elektronik aus Sachsen ihre Dresdner Chipfabrik aus. Der europäische Halbleiter-Auftragsfertiger (Foundry) investiert dafür bis Anfang 2025 rund rund 43,5 Millionen Dollar (40,3 Millionen Euro) in neue Fertigungsanlagen und einen Erweiterungsbau, kündigte Frank-Michael Schulze vom Projektstab an. Für dieses „Gebäude 36“ haben die Chipwerker heute den ersten symbolischen Grundstein gelegt.

Mit maßgeschneiderten Robotern wie diesem "Hero" hat Fabmatics bereits zahlreiche Chipfabriken nachträglich hochautomatisiert. Nun gehört das Dresdner Unternehmen zum Scio-Konzern. Foto Fabmatics

„Scio“ übernimmt Dresdner Chipwerk-Automatisierer „Fabmatics“

Pfälzer stärken ihre Reinraum-Geschäfte, Sachsen hoffen auf Kapitalrückhalt für Wachstum Dresden/Frankenthal, 5. November 2023. Der Frankenthaler Automatisierung-Konzern „Scio“ kauft „Fabmatics“ aus Dresden. Die Pfälzer wollen damit ihre Marktposition in der Chipfabrik-Automatisierung stärken. Die Fabmatics-Chefs wiederum wollen laut eigenem Bekunden der Dresdner Firma bessere Wachstums-Chancen in der Regie einer kapitalstarken neuen Muttergesellschaft eröffnen. Das geht aus Mitteilungen von Fabmatics und Scio Automation hervor. Die Übernahme muss allerdings erst noch von den staatlichen Wettbewerbshütern genehmigt werden.

Eine Namlab-Mitarbeiterin zeigt einen Wafer im Namlab-Testzentrum. Foto: Heiko Weckbrodt

Uni Dresden und Namlab wollen ihre Reinräume für Chipforschung verbinden

Wissenschaftsminister: Starke Mikroelektronik-Forschung ist wichtiger Ansiedlungsgrund für Halbleiterkonzerne Dresden, 13. Oktober 2023. Um die Grundlagenforschung an neuen Bauelementen und Materialien für die Nanoelektronik von morgen möchte der Halbleiter-Professor Thomas Mikolajick die Reinräume der TU Dresden und der Uni-Tochter „Namlab“ physisch miteinander verbinden. Nötig sei dafür der Bau einer neuen Reinraumbrücke zwischen beiden Halbleiter-Forschungseinrichtungen. Dann könnten mehr Prozessschritte in der Kette zum fertigen Chip an einem Ort erprobt werden, begründete Mikolajick einen entsprechenden Vorschlag an den sächsischen Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU).

Die Forlabs in Dresden und anderswo haben ausgewählte Unis besser für die Mikroelektronik-Forschung ausgestattet. Nun steht mit "Natalie" die akademische Nachwuchssuche im Fokus. André Wirsig für die TU Dresden

„Natalie“ päppelt an Unis Talente für deutsche Mikroelektronik auf

Nachwuchs-Programm an Unis Dresden, Bochum und Ilmenau ist mit 2,1 Millionen Euro dotiert Dresden/Bochum/Ilmenau, 7. September 2023. Um mehr akademische Nachwuchs-Talente für die hiesige Mikroelektronik zu gewinnen und dabei die Chipforschung an den deutschen Unis zu stärken, hat das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (Cfaed) das Projekt „Forlab Natalie“ gestartet. Das mit 2,1 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium dotierte Vorhaben soll „die Sichtbarkeit der Mikroelektronikforschung an Hochschulen erhöhen, den Technologietransfer in die Anwendung beschleunigen und Nachwuchsausbildung über Hochschulgrenzen hinaus fördern“, hieß es von der TU Dresden, an der das Cfaed angesiedelt ist. Zu den Projektpartnern gehören die Unis Bochum und Ilmenau.

Der scheidende und der neue Chef: Klaus Hermann (links) und Peter Gulden im Indie-Labor an der Zeppelinstraße in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Autochipfirma baut in Dresden weiter aus

Neue Labore ausgerüstet – weitere Millioneninvestitionen steht auf der Agenda Dresden, 30. August 2023. Das Auto-Chipunternehmen „Indie“ will seinen Dresdner Standort weiter ausbauen. Das haben Klaus Hermann und Peter Gulden – der scheidende und der neue Chef von Indie Deutschland – heute angekündigt. Die geplanten Investitionen sollen den Chipentwurf und das Schaltkreis-Testzentrum in der sächsischen Landeshauptstadt stärken.

Regionalminister Thomas Schmidt. Foto: Foto-Atelier-Klemm für das SMR

Zwischen Verboten und Subventionen: Europas Mikroelektronik in der Zwickmühle

Regionalminister Schmidt plädiert für mehr Geld, Ökoenergie und Fachkräfte für Schlüsselindustrie – und mehr Augenmaß Dresden, 14. Juli 2023. Mehr Ökoenergie und Subventionen sowie eine Fachkräfte-Offensive hat der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) für die Mikroelektronik in Deutschland und speziell in Sachsen gefordert. In der Debatte „Halbleiter Made in Europe – Weg zu mehr (Un)abhängigkeit?“ der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung verwies er auf erhebliche wirtschaftliche, ökologische und demografische Herausforderungen, vor denen Europas Halbleiterindustrie derzeit stehe.

Das belgische Elektronik-Forschungszentrum Imec arbeitet schon länger an der 3D-Integration von Schaltkreisen. Hier im Fotos sind 3D-gestapelte Testchips zu sehen, die die Forscher direkt auf mit einem Wafer verdrahtet haben. Foto: Imec

3D-Schaltkreis-Experten kommen nach Dresden

Heterogene Integration: Semi richtet Tagung über Kombination vieler Chips in einem aus Dresden, 14. Juni 2023. Angesichts wachsender Probleme, Mikroelektronik so weiter zu miniaturisieren wie in früheren Dekaden, verpacken immer mehr Technologie-Unternehmen Prozessoren, Speicher, Sensoren und andere Chips in 3D-integrierten Systemen, die nach außen wie ein einziger Schaltkreis wirken. Unterm Strick erreichen sie damit eine höhere Leistungsdichte auf kleinstem Raum. Welche Technologien und Systeme sich dafür gerade durchsetzen, wollen internationale Halbleiter-Experten vom 26. bis 28. Juni 2023 auf Einladung des Branchenverbandes „Semi“ zur Konferenz „3D & Systems Summit – Intelligentere Systeme durch heterogene Integration“ in Dresden diskutieren.

Die Visualisierung zeigt den Eingangsbereich der geplanten Intel-Doppelfabrik in Magdeburg. Grafik: Intel

Sachsen: IWH-Ökonom liegt mit seine Subventions-Kritik „völlig daneben“

Wirtschaftsminister verweist auf Umfeld-Jobs, Steuer-Rückflüsse und strategische Bedeutung von Chipfabrik-Ansiedlungen Dresden, 2. April 2023. In die jüngst vom Hallenser Ökonomen Reint Gropp wiederentfachte Debatte um milliardenschwere Subventionen für Mikroelektronik-Ansiedlungen hat sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) eingeschaltet: Die geförderte Ansiedlung von Chipfabriken sei nicht allein auf die in der jeweiligen Fabrik geschaffenen Arbeitsplätze zu bewerten, sondern habe eine strategische Bedeutung für zahlreiche Industriezweige in Deutschland und ganz Europa. „Das IWH liegt mit seiner Argumentation völlig daneben“, schätzte Dulig auf Oiger-Anfrage ein.

Blick in einen Mikrooptik-Reinraum von Jenoptik. Foto: Jenoptik

Großauftrag für Jenoptik aus der Chipindustrie

Order umfasst zweistelligen Millionenbetrag Jena/Dresden, 30. Januar 2023. „Jenoptik“ hat einen Großauftrag bekommen, an einen ungenannten „weltweit tätigen Technologiekonzern“ optische Mikroelektronik-Ausrüstungen zu liefern. Das hat das ostdeutsche Optikunternehmen heute mitgeteilt. Über den Namen des Auftraggebers und den genauen Umfang gab Jenoptik keine Auskunft. Allerdings war von einer Order im zweistelligen Millionen-Bereich die Rede.

Die neue Mikroelektronik-Akademie soll für mehr und besser ausgebildete Fachkräfte in der deutschen Halbleiterbranche sorgen. Foto/Montage: FMD

Neue Chip-Akademie soll für mehr Fachkräfte sorgen

Ausbildung, Quanten und Neurorechner: Fraunhofer-Forschungsfabrik Mikroelektronik wächst Berlin/Dresden/Frankfurt an der Oder, 8. Dezember 2022. Die „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ (FMD) wächst: Der durch Fraunhofer dominierte Institutsverbund hat eine neue „Mikroelektronik-Akademie“ bekommen sowie ein Modul für „Quanten- und neuromorphes Computing“ (QNC). Das hat die FMD-Geschäftsstelle in Berlin mitgeteilt.

Die EU-Kommission plant ein europäisches Chip-Gesetz, um in der Mikroelektronik wieder etwas an Boden zu gewinnen. Foto: Christophe Licoppe für die EU-Kommission

Zu wenig Geld und zuviel Dirigismus im Chipgesetz der EU

Ausschuss der Regionen begrüßt European Chips Act, meldet aber auch Kritik an Dresden/Brüssel, 12. Oktober 2022. Die Sachsen, Brabanter und Vertreter weiterer Mikroelektronik-Regionen in Europa halten das neue europäische Chip-Gesetz grundsätzlich für eine gute Idee. Sie kritisieren allerdings, dass die EU für die darin gewünschte Aufholjagd von Europas Halbleiterindustrie viel zu wenig Geld bereitstellt – bereits längst verkündete Förderprogramme umzuleiten, werde dafür nicht reichen. Das geht aus einer offiziellen Stellungnahme des sächsischen Regionalministers Thomas Schmidt hervor, den der „Europäische Ausschuss der Regionen“ (AdR) als sein Sprachrohr zum „European Chips Act“ ernannt hatte.

Luftbild von Globalfoundries Dresden. Hinten sind die Schornsteine der beiden Energieversorgungs-Centren (EVC) zu sehen. Foto: GF DD

Globalfoundries Dresden stählt sich gegen Lieferstörungen und Energiekrise

Chipfabrik setzt auf Multiquellen-Prinzip, Plan-B-Routen, mehr Recycling, Solar und Wasserstoff Dresden, 5. Oktober 2022. Angesichts von weltweit gestörten Lieferketten setzt der Halbleiter-Auftragsfertiger „Globalfoundries“ (GF) auf eine mehrgleisige Strategie, um Produktionsstopps in seiner Dresdner Chipfabrik zu vermeiden. Dazu gehören Mehrquellen-Ansätze, größere Lager und mehr Material-Recycling. Das hat Fabrikchef Manfred Horstmann während des jüngsten Globalfoundries-Technologiegipfels in Dresden erklärt.

Das AMTC Dresden ist auf Chipmasken spezialisiert. Foto: AMTC

AMTC hat 800 Millionen in Dresden investiert

Neue Jobs im Maskenzentrum geplant Dresden, 21. Mai 2022. Angesichts der starken Mikroelektronik-Nachfrage weltweit stockt das Dresdner Chipmasken-Zentrum AMTC seine Belegschaft weiter auf. Außerdem entwickelt das Zentrum derzeit bessere Belichtungsvorlagen, mit denen sich Schaltkreise mit Strukturbreiten von nur noch wenigen Nanometern (Millionstel Millimetern = nm) herstellen lassen. Das hat das Unternehmen aus Anlass seines 20-jährigen Jubiläum mitgeteilt. „Das AMTC ist auf Wachstumskurs“, hieß es aus dem Chipmasken-Zentrum.

Ein Mitarbeiter spannt eine Probe unter dem neuen Raster-Kraftmikroskop (AFM) ein. Foto: DCST

Chip-Forschung zwischen Nanodrähten und Fingerschnipsen

Sachsen ist bei Mikroelektronik-Forschungsprojekten besonders stark vertreten Dresden, 12. April 2022. Sachsen ist besonders stark in der bundesweiten Mikroelektronik-Forschung vertreten: Sie sind auf die eine oder andere Weise an jedem zweiten der insgesamt zwölf „Forschungslaboren Mikroelektronik Deutschland“ (Forlab) vertreten. Bei den konkreten Forschungsprojekten sind die Unis, Fraunhofer- und Helmholtzinstitute aus dem Freistaat sogar noch stärker präsent. Das hat sich während der Bilanz der Forlabs in Dresden deutlich gezeigt Zu den Fokusthemen der Sachsen gehören unter anderem Elektronik, die sich selbst rekonfigurieren kann, neue Materialien für Verbindungs- beziehungsweise Leistungshalbleiter, Optoelektronik und der Mobilfunk der 6. Generation.