Alle Artikel mit dem Schlagwort: resilienz

Die Qualitätskontrolle bei FCM ist mehrstufig, teilweise automatisiert und sensorgestützt - aber manchen Fehler erkennt dann doch eher das geschulte menschliche Auge. Foto: Heiko Weckbrodt

Freiberger Halbleiterfirma: Europa braucht neue Gallium-Quellen

FCM fürchtet zudem neue Lieferketten-Engpässe durch CO2-Zoll der EU Freiberg, 22. April 2024. Deutschland und Europa sind in den Technologieketten für neueste Mobilfunk-Technik, Optoelektronik, blaue Laserdioden und andere Spezial-Mikroelektronik zu abhängig von zu wenigen Lieferanten – und da wiederum vor allem von China. Das haben führende Manager der Spezial-Halbleiterunternehmens „Freiberger Compound Materials“ (FCM) in Sachsen eingeschätzt. „Europa braucht beispielsweise neue Gallium-Quellen außerhalb von China“, meint FCM-Technologiechef Stefan Eichler. „Wir sind da fast komplett abhängig.“ Auch für die Spezialdrahtsägen, mit denen Halbleiter-Kristalle in einzelne Scheiben (Wafer) zerteilt werden, gebe es inzwischen keine europäischen Lieferanten mehr – die Reihe ließe sich fortsetzen.

Wolfgang Steiner ist Geschäftsführer von Air Liquide Electronics. Foto: ALE

Zulieferer spüren Aufschwung in Sachsens Mikroelektronik

Spezialgas-Spezialist „Air Liquide Electronics“ meldet größten Einzelauftrag der Firmengeschichte Ottendorf-Okrilla/Dresden, 25. Januar 2024. Der Aufschwung in der sächsischen Mikroelektronik beschert auch dem Industriegas-Anbieter „Air Liquide Electronics“ kräftige Impulse: Das in Ottendorf-Okrilla bei Dresden angesiedelte Unternehmen vermeldet rekordverdächtige Auftragsbestände und baut daher seine Kapazitäten sowie die Belegschaft aus.

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Industriellen Internet der Dinge - hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Europa installiert 6 % mehr Industrieroboter

Auch Metall- und Chemieindustrie auf Automatisierungskurs Frankfurt am Main, 29. Juni 2023. Europas Wirtschaft forciert ihren Automatisierungskurs: Die Betriebe in den 27 EU-Staaten haben im Jahr 2022 rund 72.000 neue Industrieroboter installiert und damit etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer vorläufigen Erhebung der „Internationalen Föderation für Robotik“ (IFR) in Frankfurt am Main hervor.

Die Wirtschaft von Sachsen und Tschechien vernetzt sich wieder enger - auch in Konsequenzen der Lieferstörungen mit China. Hier ein Blick auf das nächtlich Prag. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsens Wirtschaft baut Lieferketten um

Wegen Corona, Handelskriegen und Zulieferstörungen aus China: Unternehmen vernetzen sich stärker mit Polen und Tschechien Dresden, 30. März 2023. Der Wandel in der sächsischen Wirtschaft in Konsequenz aus Corona-Krise, Lieferketten-Störungen, wachsendem Protektionismus und Ukraine-Krieg ist mittlerweile deutlich sichtbar: Die Unternehmen im Freistaat antworten auf diese Transformations-Auslöser unter anderem durch eine stärkere Vernetzung mit der tschechischen und polnischen Wirtschaft, einen Ausbau der Logistik-Kapazitäten im Freistaat sowie eine gezielte Marktakquise jenseits traditioneller Außenhandels-Partner wie den USA und China. Das haben Wirtschaftsminister Marin Dulig (SPD) und Thomas Horn, der Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS), heute in Dresden eingeschätzt.

Luftbild von Globalfoundries Dresden. Hinten sind die Schornsteine der beiden Energieversorgungs-Centren (EVC) zu sehen. Foto: GF DD

Globalfoundries Dresden stählt sich gegen Lieferstörungen und Energiekrise

Chipfabrik setzt auf Multiquellen-Prinzip, Plan-B-Routen, mehr Recycling, Solar und Wasserstoff Dresden, 5. Oktober 2022. Angesichts von weltweit gestörten Lieferketten setzt der Halbleiter-Auftragsfertiger „Globalfoundries“ (GF) auf eine mehrgleisige Strategie, um Produktionsstopps in seiner Dresdner Chipfabrik zu vermeiden. Dazu gehören Mehrquellen-Ansätze, größere Lager und mehr Material-Recycling. Das hat Fabrikchef Manfred Horstmann während des jüngsten Globalfoundries-Technologiegipfels in Dresden erklärt.

Ifo warnt vor De-Globalisierung von Deutschlands

Studie: Allein die Voll-Abkoppelung von China würde deutsche Wirtschaft sechsmal so teuer kommen wie der Brexit München, 8. August 2022. Wenn sich Deutschland von China ökonomisch entkoppeln würde, wie in jüngster Zeit gelegentlich gefordert, würde dies insbesondere die deutsche Industrie empfindlich schaden. Das hat die Studie „Geopolitische Herausforderungen und ihre Folgen für das deutsche Wirtschaftsmodell“ des Forschungsinstituts „Ifo“ aus München im Auftrag der „Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft“ ergeben. Insbesondere, wenn dies in einen Handelskrieg zwischen der EU und China ausartetet, „käme dies Deutschland knapp sechsmal so teuer wie der Brexit“, heißt es in einer Studienzusammenfassung.

Kräne verladen im Alberthafen Dresden einen Wagenkasten. Viele Unternehmen sind auf die Elbe angewiesen, um sperrige und sehr schwere Maschinen und andere Güter zu transportieren. Foto: SBOKräne verladen im Alberthafen Dresden einen Wagenkasten. Viele Unternehmen sind auf die Elbe angewiesen, um sperrige und sehr schwere Maschinen und andere Güter zu transportieren. Foto: SBO

Nur jedes zehnte Unternehmen will zurück zu einheimischen Lieferketten

Ifo-Forscher: Rückverlagerung würde Deutschland 10 % Wirtschaftsleistung kosten München, 10. August 2021. Trotz aller Diskussionen um eine mögliche Rückverlagerung industrieller Produktion nach Europa will nur jedes zehnte deutsche Unternehmen künftig verstärkt auf einheimische Lieferketten setzen. Das geht aus einer Umfrage und Analyse des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts „Ifo“ aus München im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hervor. „Viele Firmen planen stattdessen, ihre Lagerhaltung auszubauen und die Anzahl ihrer Zulieferer zu erhöhen“, berichtete Lisandra Flach, die das Ifo-Zentrum für Außenwirtschaft leitet.

Der nächste Hoffnungsträger naht: Der Mobilfunk der 6. Generation (6G) soll Hologramm-Telefonie am Smartphones, neue Ansätze für die Fernmedizin und innovative Mensch-Maschine-Interaktionen möglich machen. Grafik: Heiko Weckbrodt

Bund gibt über 30 Millionen für 6G-Mobilfunk-Zentrum in Dresden

„6G-life“ wird eines von vier Bundes-Forschungs-Hubs für Mobilfunk der 6. Generation Dresden, 29. Juni 2021. Um Deutschland beizeiten eine Spitzenposition beim Mobilfunk der 6. Generation (6G) zu sichern, hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) nun bis zu 250 Millionen Euro für den Aufbau von vier „6G-Forschungs-Hubs“ zugesagt. Das geht aus einer Mitteilung ihres Ministeriums hervor. Eines dieser Zentren wird „6G-life“ heißen, an den Technischen Universitäten Dresden und München entstehen und mit insgesamt 70 Millionen Euro dotiert sein. Statistisch gesehen kann Dresden also mit über 30 Millionen Euro 6G-Forschungszuschüssen rechnen.