Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ortung

Das Team der Pinpoint GmbH, eine Ausgründung der TU Chemnitz (v.l.): Thomas Graichen, Dr. Marko Rößler, Matthias Faust und Daniel Froß. Archivfoto: Pinpoint GmbH via TU Chemnitz

Ultraweitband-Funklotse für Retter

Wo GPS versagt: Uni-Ausgründung „Pinpoint“ in Chemnitz stellt Innenraum-Ortungssystem vor Chemnitz/Las Vegas, 3. Januar 2023. Metergenaue Satelliten-Navigation ist in Autos, Flugzeugen, Schiffen und Militär-Fahrzeugen längst Standard. Doch in geschlossenen Räumen versagen GPS, Glonass und Galileo  weitgehend. Um dies für Feuerwehrleute, die sich in brennenden Häusern orientieren müssen, oder für Sanitäter und Paketboten zu ändern, haben die Technische Universität Chemnitz (TUC) und die Chipdesignschmiede „Qorvo“ nun eine Lösung für Smartphones ausgeknobelt, die eine bis auf 30 Zentimeter genaue Innenraum-Navigation zulässt. Die TUC hat inzwischen mit „Pinpoint“ ein Unternehmen ausgegründet. Das stellt nun gemeinsam mit „Qorvo“ dieses neue, auf Ultraweitband-Funk (UWB) basierende System auf der weltweit größten Konsumgütermesse „CES“ vom 5. bis 8. Januar 2023 in Las Vegas vor.

In diesem bearbeiten Bild zeigt der deutsche Landmaschinen-Hersteller Claass, wie "Precision Farming" alias Präzisionsackerbau funktionieren kann: Die virtuelle Kartierung hilft dem Bauern, Fruchtbarkeitsunterschiede auf seinem Acker durch zentrimeter-genaues Düngen und Bestellen auszugleichen. Foto: Claass

Drohne überwacht das Feld, KI füttert die Kühe

Immer mehr Bauern setzen auf Digitaltechnologien Berlin, 12. Mai 2022. Beim Stichwort „Digitalisierung“ denken viele zuerst an Online-Handel, Industrieautomatisierung oder den Bankensektor. Tatsächlich aber sind auch in der Landwirtschaft moderne Digitaltechnologien weit verbreitet: Jeder fünfte Bauer lässt seine Felder beispielsweise von Drohnen abfliegen, jeder siebte Landwirt setzt schon Künstliche Intelligenzen (KI) oder verwandte Datenanalysetechniken ein. Computergestütztes Herden-Management, intelligente Fütterungssysteme und GPS-gesteuerte Landmaschinen sind bereits im breiten Einsatz. Das haben Umfragen unter 500 Landwirten im Auftrag des deutschen Digitalwirtschaftsverbandes „Bitkom“ ergeben.

Bernd Junghans. Foto: privat

Jablonski-Medaille für Dresdner Elektronikexperten Bernd Junghans

  Leibniz-Sozietät würdigt Verdienste des Megabitchip-Entwicklers um Mikroelektronik und Halbleiterphysik Dresden/Berlin, 24. November 2021. Für seine Verdienste um die ostdeutsche Mikroelektronik, seine wissenschaftlichen Beiträge zur Halbleiterphysik und seine Tätigkeit für das Leibniz-Instituts für Interdisziplinäre Studien in Berlin bekommt der Dresdner Unternehmer und Halbleiterexperte Prof. Bernd Junghans die Daniel-Ernst-Jablonski-Medaille. Das hat die Präsidentin Prof. Gerda Haßler von der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin mitgeteilt.

Mit dem Beobachtungssystem Icarus können Wissenschaftler die Bewegungen von Tieren rund um den Globus verfolgen. Hier stattet Projektleiter Martin Wikelski einen Hellroten Ara mit einem nur wenige Gramm wiegenden Icarus-Sender aus. Foto: S. Izquierdo für das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz

Orbitaler „Icarus“ lauscht dem Internet der Tiere

Tierische Katastrophen-Frühwarnsysteme: Innovative Funktechnik aus Dresden vernetzt Amsel, Elefant & Co. rund um den Erdball. Dresden/Radolfzell, 27. März 2020. Warum fliegen Amseln manchmal in den Süden und in anderen Jahren dann wieder nicht? Haben sie einen sechsten Sinn dafür, ob ein harter Winter naht? Können Schwärme wirklich Erdbeben und andere Katastrophen „vorausahnen“, wie oft behauptet? Vogelkundler vom Max-Planck-Instituts für Ornithologie aus Radolfzell, die Dresdner TU-Ausgründung „Inradios“ und weitere Forschungspartner wollen der Tierwelt diese Geheimnisse nun mit Hilfe des „Icarus“-Projektes abringen.

Feuer. Foto: Heiko Weckbrodt

Chip-Navi im flammenden Inferno

Eine raffinierte Ortungstechnik von Metirionic Dresden soll künftig bei Hausbränden Leben retten Dresden, 18. Februar 2020. Digitale Technologien aus Dresden sollen künftig bei Hausbränden Menschenleben retten: Ein amerikanischer Feuerwehrausrüster will ab diesem Jahr viele Schutzanzüge und Geräte, mit denen sich Feuerwehrmänner und -frauen in brennende Gebäude wagen, mit Ortungstechniken aus Sachsen ausstatten. Dadurch können dann von Qualm und Flammen eingeschlossene Menschen schneller und präziser gefunden werden als bisher. Entwickelt hat diese Methodik das Dresdner Unternehmen „Metirionic“.

Die Visualisierung soll verdeutlichen, wie man sich die Produktion der Smart Caps vorstellen kann. Montage: Thomas-Hierl

Saftcontainer-Überwacher aus Dresden geht in Serie

Packwise vereinbart Produktion bei Diehl Dresden, 13. November 2019. Sensoren aus Dresden sollen bald Saft-Großbehälter und andere „Intermediate Bulk Container“ (IBC) auf den Handelsrouten rund um die Welt überwachen. Dafür hat das Unternehmen „Packwise“ sogenannte „Smart Caps“ entwickelt, die den Standort, den Füllstand und die Temperatur dieser Transportbehältnisse für Flüssigkeiten und Schuttgüter überwachen. Die Serienproduktion soll Anfang 2020 starten. Die Herstellung der Sensorpakete übernimmt die Nürnberger Firma „Diehl Connectivity Solutions“ (DCS). Das haben beide Unternehmen nun vertraglich vereinbart.

Die Galileo-Satelliten umkreisen in etwa 23.000 km Höhe die Erde. Visualisierung: ESA-P. Carril

Wie die KI auch drinnen ihre Agenten findet

Lokalisierungs-Experten berieten auf Leibniz-Konferenz bei Dresden über neue Ortungstechnologien im Internet der Dinge Lichtenwalde/Dresden, 28. November 2018. Damit die Künstlichen Intelligenzien (KIs) in den hochautomatisierten Fabriken der Industrie 4.0 und im Internet der Dinge (IoT) jederzeit wissen, wo sich welcher Transportroboter und welches Werkstück gerade befinden, müssen sie diese mobilen Agenten jederzeit orten können. Und dafür werden ergänzende Lokalisierungs-Technologien zur Satellitennavigation, die nur im Freien einwandfrei funktioniert, gebraucht. Wie diese Probleme zu lösen sind, haben Experten aus Deutschland und Europa nun während der Leibnizkonferenz mit dem Titel „Lokalisierungstechniken für IoT, Telematik und Industrie 4.0“ in Lichtenwalde vor den Toren Dresdens diskutiert.

Wo ist Kuh 174?

In den 1980ern entwickelte Bernd Junghans für die DDR den Megabit-Chip – heute bringt der 74-jährige dem Internet der Dinge die Peilung bei Dresden, 29. Oktober 2015. Einen Namen hat Kuh 174 nicht. Sie steht in einem Stall irgendwo in Südamerika. Hier gibt es keinen Bauern mehr, der sich die Zeit nehmen würde, sie „Rosi“ oder „Conchita“ zu nennen. Denn die Anlage ist riesig. Rund 300 Tiere stehen in Reih und Glied und warten auf den Melker. Doch schon seit über einer Woche hat sich hier keine Menschenseele hin verirrt: Wie ihre Artgenossen bekommt Kuh 174 ihr Essen von einem Roboter. Die Automaten füttern die Tiere, melken sie, reinigen die Ställe. Wie ihre Nachbarn trägt „174“ ein elektronisches Halsband. Die Sensoren darin werten ihre Kaugeräusche aus, messen die Temperatur und werten andere Lebenszeichen aus. Solange nichts schiefgeht, kommt kein Mensch in den Stall. Hochautomatisierte Landwirtschaft 2.0 eben – was immer man davon unter ethischen Gesichtspunkten halten mag.

Bundesbehörden senden Hunderttausende stille Ortungs-SMS

Berlin, 7. September 2013: Bundesermittler haben im vergangenen mindestens 300.000 sogenannte „stille SMS“ versandt, um Zielpersonen zu orten oder Bewegungsprofile zu erstellen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine „Kleine Anfrage“ des Linken-Abgeordneten Andrej Hunko hervor. Von solchen speziellen Handy-Kurznachrichten bekommt der Angepingte nichts mit, sie verraten dem Absender aber den Standort des Mobiltelefons.

Jeder dritte Deutsche gibt seinen Standort per Internet bekannt

Berlin, 23. August 2013: Was manchem stasi-geplagten Ex-DDRler wohl die verblebenden Haare zu Kopf stehen lassen würde, ist dank der Digitalisierung der Alltagswelt für viele Deutsche längst eine Selbstverständlichkeit: Immerhin jeder dritte Computertelefon-Nutzer speist seinen aktuellen Standort ins Internet ein. Das geht aus einer Aris-Umfrage unter 513 Smartphone-Nutzern hervor. Und vor allem jüngeren Smartphone-Besitzer nutzen demnach diese Option – ungeachtet aller erregten Debatten um Datenschutz und Überwachung – immer öfter, um beispielsweise Restaurants und Läden in der Nähe zu finden oder Freunde zu orten.