Alle Artikel mit dem Schlagwort: Müll

Ein Holypoly-Mitarbeiter sortiert ausgemusterte Kinder-Trinkflaschen von Nuk. Foto: Holypoly

Internetschwarm investiert in Holypoly Dresden

Plaste-Verwerter nehmen binnen zwei Tagen Viertelmillion per Crowdinvesting ein Dresden, 16. November 2023. „Holypoly“ aus Dresden hat binnen zwei Tagen eine knappe Viertelmillion Euro von Kleinanlegern aus dem Internet-Schwarm eingenommen. Das geht aus der Crowdinvesting-Kampagne hervor, die das Plaste-Wiederverwertungs-Unternehmen am 14. November auf der elektronischen Plattform „Rockets“ gestartet hatte.

Pilotanlage am HIF zur Erfassung, Identifizierung und Detektion komplex zusammengesetzter Recyclingstoffströme. Foto: Detlev Müller für das HZDR / HIF

Streit um Elektronikschrott-Testfabrik Freiberg geht weiter

Privatinstitut UVR will Technikum nicht preisgeben und widerspricht ministerieller Kompromissformel Freiberg/Dresden, 29. September 2023. Der Streit zwischen dem privaten Rohstoff-Forschungsinstitut „UVR-FIA“ und dem Freistaat sowie Helmholtz um die geplante Elektronikrecycling-Testfabrik „Flexiplant“ in Freiberg geht weiter: Von einer Einigung mit dem Land könne keine Rede sein, teilten UVR-Chef Henning Morgenroth und Projektleiterin Irina Bremerstein auf Oiger-Anfrage mit – und widersprachen damit gegenteiligen Darstellungen aus dem Wissenschaftsministerium.

Testanlage fürs Elektronikschrott-Erkennen bei Helmholtz Freiberg. Foto: Heiko Weckbrodt

Universale Recycling-Testfabrik für Elektronikschrott in Freiberg geplant

Helmholtz will in 108 Millionen Euro teurer „Flexiplant“ per Roboter, Sensoren und KI Wertstoffe automatisch zurückgewinnen Freiberg, 18. September 2023. Angesichts wachsender Elektronikschrott-Berge wollen Helmholtz-Forschungsteams im sächsischen Freiberg eine „Flexiplant“ einrichten. In dieser Pilotfabrik möchten sie mit moderner Sensortechnik, Robotern und Künstlicher Intelligenz (KI) vorexerzieren, wie sich Müllströme aus ganz unterschiedlichen elektronischen und elektrischen Geräten vom Smartphone bis zum Kühlschrank hochautomatisch verwerten lassen. Das hat Prof. Karl Gerald van den Boogart angekündigt, der in Personalunion an der Bergakademie Freiberg und im Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) forscht. Anlass war ein Besuch von Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) in Freiberg.

Plastemüll in Deutschland. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutschland hat seine Kunststoffmüll-Exporte halbiert

2022 gingen noch 745.000 Tonnen „in den Export“ Wiesbaden, 6. Juni 2023. Deutschland hat im Jahr 2022 rund 745.100 Tonnen Kunststoffabfälle exportiert. Damit hat die Bundesrepublik diese Müllausfuhren binnen zehn Jahren halbiert: Noch 2012 exportierte Deutschland zirka 1,5 Millionen Tonnen Altplaste und andere Kunststoffabfälle, wie das statistische Bundesamt (Destatis) aus Wiesbaden heute mitgeteilt hat.

Alte Autos weitgehend demontieren und teils schreddern, um möglichst viele Wertstoffe im nächsten Neuwagen gleich wiederzuverwerten - darauf zielt das bayrisch-sächsische Verbundprojekt "Car2Car". Visualisierung: BMW

KI-Roboter sortiert künftig Wertstoffe aus dem Autowrack

BMW startet mit Forschern aus Freiberg und München „Car2Car“-Recyclingprojekt München/Freiberg, 20. April 2023. Ingenieure aus Bayern und Sachsen wollen Roboter, Künstliche Intelligenzen (KIs) und neuartige Sensoren fürs Auto-Recycling einspannen: Miteinander kombiniert sollen diese Technologien dafür sorgen, dass hoch automatisierte Anlagen künftig viel sicherer als bisher Aluminium, Stahl, Glas, Kupfer und Kunststoffe aus alten Fahrzeugen heraus pflücken, um sie dann gleich wieder beim Autobau einzusetzen. Darauf zielt das nun gestartete Verbundprojekt „Car2Car“, wie BMW nun mitgeteilt hat.

In Freiberg entwickelt die KKT-Forschungsgruppe unter anderem mit dieser Schlacke-Gasifizierungsanlage an neuen Reycling-Verfahren. Foto: Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen, TU Bergakademie Freiberg

Flugzeugsprit aus Plastemüll

Fraunhofer-Keramikinstitut IKTS baut Kohlenstoff-Kreislaufforschung in Freiberg aus Freiberg/Dresden, 11. Januar 2023. Damit die deutsche Industrie künftig Plastemüll, Schlacke und andere kohlenstoffhaltige Abfälle besonders effizient in Kerosin und Elektro-Sprit verwandelt, statt sie zu verbrennen, baut das „Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme“ (IKTS) aus Dresden seine Forschung an Kohlenstoff-Kreislaufprozessen in Freiberg aus. Dafür übernimmt es die 20-köpfige Freiberger Forschungsgruppe „Kohlenstoff-Kreislauftechnologien“ (KKT). Das hat das IKTS nun mitgeteilt.

Krankenhäuser gehören zu den größten Müllerzeugern in Deutschland - unter anderem durch die vielen Kunststoff-Einwegprodukte, die erst nach einer Dekontaminierung wieder in die Stoffkreisläufe entlassen werden dürfen. Foto: Heiko Weckbrodt

Alte Tupfer sollen Duschwasser sauber machen

Fraunhofer Chemnitz will aus Klinikmüll Wasseraufbereiter machen Chemnitz, 26. November 2022. Um die Müllfluten aus deutschen Kliniken einzudämmen, wollen Susanne Kroll und Marc Luginsland vom Chemnitzer Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) künftig Spritzgießmaschinen mit zerhäckselten medizinischen Abfälle füttern. Die sollen dann daraus neuwertige Kunststoff-Behälter gießen, in denen Eigenheim- oder Laubenbesitzer beispielsweise ihr Abwasser aus Dusche, Badewanne und Waschbecken aufbereiten können. Dafür sammeln sie nun Geld vom Internetschwarm auf der „Startnext“-Plattform.

Vor dem Versuch im Leipziger Land haben die Fraunhofer-Forscher verschiedene "Impfrezepte" für die Erde mit verschiedenen Pflanzen im Labor ausprobiert. Foto: Fraunhofer-IKTS

Pilze lassen menschgemachte Mondlandschaften blühen

Fraunhofer-IKTS Dresden mischt eine Art Champignonsoße mit Klärwerk-Kompost und Tagebau-Erde, um Müllhalden zu begrünen Dresden/Leipzig, 21. September 2022. Forscher, Gartenbauer und Ingenieure aus Dresden und Leipzig haben einen Weg gefunden, um Tagebau-Wüsten und Müllhalden in blühende Landschaften zu verwandeln. Auf einer alten Abfallhalde nahe Leipzig haben sie dafür erfolgreich ein Mischrezept aus Pilzsoße, Kompost, Kohle und einer speziellen Umpflügtechnik eingesetzt. Künftig wollen sie mit ihrer neuen Rekultivierungstechnologie auch Tagebaue und alte Bergbauhalden begrünen – und „ganz nebenbei“ den Energieverbrauch in deutschen Champignon-Zuchtanlagen deutlich senken. Dies geht aus einer Mitteilung des federführenden Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) aus Dresden hervor.

Bagger reißen die Abstellhallen des Straßenbahnhofs Dresden-Tolkewitz ab. Foto: Peter Weckbrodt

Freiberger schwören Bauschutt mit Elektroschocks aufs Recycling ein

Netzwerk „Recybau“ will Kreislaufquote in der Baubranche erhöhen Freiberg, 16. April 2021. Damit nicht mehr soviel Bauabfälle irgendwo verfüllt wird oder auf Halden landet, wollen Recycling-Experten der Bergakademie Freiberg den Bauschutt durch Hochspannungs-Schocks mit rund 600 Kilovolt zerkleinern und sortieren. Durch diese „elektrodynamische Fragmentierung“ möchten sie vor allem Schuttreste aufspalten, die aus mehreren verschiedenen Materialien bestehen, teilte die Freiberger Uni mit. Dieses Konzept ist ein Teilprojekt des neuen Netzwerkes „Recybau“, in dem 25 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam eine die Kreislaufwirtschaft im Baugewerbe stärken wollen.

Elektro- und Elektronikschrott enthalten zwar viele Wertstoffe. Sie automatisiert wiederzuverwerten, ist aber eine schwierige technologische Herausforderung. Foto: Heiko Weckbrodt

Helmholtz Freiberg will lernfähigen Elektronikschrott-Beäuger bauen

Für 3,8 Millionen Euro entsteht bis Mitte 2021 ein Demonstrator Freiberg/Dresden, 14. August 2020. Um die weltweiten Berge aus Elektronikschrott abzutragen, bauen Wissenschaftlerinnen um Dr. Richard Gloaguen und Dr. Axel Renno vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (Hif) nun eine neue Abfall-Analysemaschine. Das geht aus einer Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) hervor, zu dem das Hif gehört.

So wie der auf einer vermüllten Erde zurückgelassene Wall-E mögen sich vielleicht auch die Lego-Roboter morgen beim Anti-Abfall-Wettbewerb an der TU Dresden fühlen. Abb.: Pixar / Disney

Sachsen importiert mehr Giftmüll

Insgesamt 1,5 Millionen Tonnen entsorgt Kamenz, 7. Juni 2016. Die sächsischen Unternehmen haben im Jahr 2014 rund 1,5 Millionen Tonnen giftige Chemikalien, kontaminierten Bauschutt und andere gefährliche Abfälle entsorgt. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Dies hat heute das Statistische Landesamt heute in Kamenz mitgeteilt.

Ihr eigener Weltraumschritt wird zum wachsenden Problem für die Raumfahrt. Visualisierung: ESA

57 Jahre nach dem Sputnik: Erdorbit ist zugemüllt

Kosmisches Endlager für Weltraumschrott vorgeschlagen Erdorbit, 12. Januar 2015: Vor allem durch die Raumfahrt-Missionen der vergangenen 57 Jahre hat sich der Erdorbit inzwischen in eine Müllhalde verwandelt: Inzwischen umkreisen etwa 12.000 Trümmer der Größenordnung über zehn Zentimeter Durchmesser unseren Planeten in unterschiedlich hohen Umlaufbahnen, die Zahl der kleineren Objekte geht in die Millionen. Das hat die europäische Raumfahrt-Agentur „ESA“ eingeschätzt. Auf einem Gipfeltreffen im März sollen sich nun die führenden europäischen Satelliten-Hersteller auf ein Programm gegen den Weltraumschrott verständigen.

Studentin Melanie Sterz pflanzt auf der alten Schweinemast in Dölzschen einen jungen baum - in 10 bis 20 Jahren soll zwischen Dresden und Freital ein Wald gewachsen sein. Foto: Peter Weckbrodt

Bäume statt Schweine

NABU-Gruppe will alte Mastanlage in Dresden-Dölzschen in urbanen Naturwald verwandeln – und kämpft mit Mülltouristen Dresden/Freital, 29. Dezember 2014: Eine Gruppe Freiwilliger hat sich an diesem windig-kühlen Wintertag in Dresden-Dölzschen versammelt. Mit Wetterjacken schützen sich die Helfer gegen die Sturmböen, während sie an der Landstraße nach Freital-Pesterwitz auf einer Brache Traubeneichen, Hainbuchen und Winterlinden pflanzen. Ihr Ziel: Dort, wo vor einem Vierteljahrhundert Bauern noch Schweine mästeten, soll in den nächsten zehn bis 20 Jahren eine grüne urbane Oase wachsen.