Alle Artikel mit dem Schlagwort: Asyl

Stützeempfänger in Sachsen von 2005 bis 2021 - aufgegliedert nach Leistungsarten. Grafik: Stat. LA Kamenz

Ein Drittel weniger Menschen in Sachsen bekommen Stütze

Starker Rückgang seit 2015 Kamenz, 18. Januar 2023. In Sachsen erhalten deutlich weniger Menschen als früher Sozialgeld, Arbeitslosengeld II oder andere staatliche „Mindestsicherungsleistungen“. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Landesamtes im Kamenz hervor. Demnach ist die Zahl der Stütze-Empfänger seit 2015 um etwa ein Drittel auf 274 866 Menschen (Stand Ende 2021) gesunken. Im Vergleich zu 2020 betrug das Minus 5,9 Prozent.

Gerhard Barkleit: EinBlick in zwei Welten. Einband: OEZ Berlin-Verlag

„Alt gegen Jung, Ost gegen West“

Gerhard Barkleit kritisiert in „EinBlick in zwei Welten“ die „Klimapopulisten“ und eine „irrationale“ Kanzlerin Als ein „zweifach zwiegespaltenes Land – Alt gegen Jung, Ost gegen West“, geführt von einer Kanzlerin der irrationalen Entscheidungen, hat der Dresdner Autor Gerhard Barkleit in seiner nun erweiterten Autobiografie „EinBlick in zwei Welten“ die heutige Bundesrepublik charakterisiert.

Die Grafiken zeigen einerseits die abgefragten Meinungen der Menschen in verschiedenen EU-Staaten, ob sie Muslime oder Andesfarbige als Nachbarn ablehnen würden. Die 3. Grafik ordnet die Ergebnisse nach Westeuropa und Osteuropa. Grafiken: Midem

Studie: Westdeutsche sehen Zuwanderung positiver als Rest Europas

Ostdeutsche sind skeptischer, aber näher am Westen als am Osten Dresden, 27. November 2019. Westdeutsche sehen die Zuwanderung insgesamt positiver als die meisten anderen Europäer. Ostdeutsche sind da deutlich skeptischer, neigen aber dennoch eher den zuwanderungsfreundlichen Meinungen Westeuropas zu als den anderen ehemaligen sozialistischen „Brudervölkern“ wie Ungarn oder Tschechien. Das ist einer der Schlüsse der Studie „Migration und Europa – Midem-Jahresbericht 2019“. Herausgeber und Studienautor ist der Politologe Prof. Hans Vorländer, der als Direktor das „Mercator Forum Migration und Demokratie“ (MIDEM) an der TU Dresden leitet.

Zeichnen die Massenmedien wegen Pegida ein verzerrtes Dresden-Bild? Abb.: OEZ-Berlin-Verlag

Digitalzeitalter macht Westeuropas Wohlstand weltweit sichtbar

In „Deutschland und die Flüchtlinge“ kritisiert der Physiker Barkleit die Dresden-Reflexe von Medien und Politikern Dass gerade jetzt so viele Syrer, Afghanen und Afrikaner an Europas und Deutschlands Türen klopfen, obwohl es Bürgerkrieg, Armut, Flucht und Völkerwanderung doch schon zu allen Zeiten gab, ist vor allem dem Internet und den Smartphones zu verdanken, meint der Dresdner Physiker und Historiker Gerhard Barkleit: „Die modernen Kommunikationstechnologien des 21. Jahrhunderts lassen Westeuropas Wohlstand und Lebensweise in aller Welt sichtbar werden“, schreibt er in seiner nun publizierten Streitschrift „Deutschland und die Flüchtlinge“. „Dieser Wohlstand weckt Neid und Begehrlichkeiten, die Lebensweise hingegen findet keineswegs überall Zustimmung, sondern stößt in Teilen der Welt auf rigorose Ablehnung.“

Logo: Fraunhofer

Institute in Sachsen bieten Flüchtlingen Jobs und Lehrstellen an

Freistaat schießt eine Million Euro pro Jahr zu Dresden, 27. Oktober 2016. Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Leibniz-gemeinschaft wollen ab sofort jährlich bis 120 Flüchtlingen Jobs, Praktika und Lehrstellen in ihren sächsischen Forschungsinstituten anbieten. Der Freistaat unterstützt diese und weitere Integrations-Projekte an Instituten mit einer Million Euro pro Jahr, wenn der landtag dem noch zustimmt. Das haben die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) und Vertreter der beteiligten Forschungsgesellschaften heute in Dresden angekündigt.

Vor allem im Facebook finden sich viele Gruppen, in denen fremdenfeindliche Beiträge auftauchen. Abb.: Bildschirmfoto (anonymisiert)

Die eigene Dynamik von Gerüchten

Netz-Multiplikatoren beeinflussen, ob Facebook-Berichte über Flüchtlinge epidemisch werden Kassel, 26. April 2016. „Die Asylanten klauen jeden Montag den Edeka-Supermarkt im Dorf K. leer!“ (obwohl es in K. nur einen Aldi gibt). Gerüchte über vermeintliche oder tatsächliche Missetaten von Flüchtlingen machen in den sogenannten „sozialen“ Subnetzen des Internets oft und rasch die Runde. Ob aus einzelnen Facebook-Meldungen weitverbreitete Gerüchte werden, das beeinflussen vor allem Internetnutzer mit besonderem Ansehen – also Multiplikatoren der Netzwelt – ganz wesentlich mit. Allein ein Gerücht in einer Facebook-Gruppe zu teilen, reiche nur selten aus, dass es sich viral verbreite, betonte David Begrich vom Magdeburger Verein „Miteinander“ auf einer Populismus-Tagung in Kassel. Er stützte sich dabei auf eigene Analysen solcher Internet-Phänomene. „Die Plausibilität einer Meldung steigt, wenn sie von Gruppen-Administratoren, von Nutzer mit vielen Followern oder lokalen Prominenten geteilt wird“, hat er beobachtet.

Eine konstruktive Diskussionskultur wollen die Moderatoren der sächsischen Landeszentrale durch eine neue Online-Dialogplattform fördern. Grafik: hw

Landeszentrale in Sachsen probt neuen Online-Dialog

Direktor Richter will durch eigene Netz-Formate konstruktive Diskussionskultur im Internet fördern Dresden, 10. Februar 2016. Neue Wege des internetgestützten gesellschaftlichen Dialogs wollen die Moderatoren der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung in diesem Jahr austesten. Direktor Frank Richter sieht nämlich eine „mangelnde Diskursfähigkeit“ zumindest in Teilen der sächsischen Bürgerschaft. Dies zeige sich zum Beispiel in vielen Internetforen beziehungsweise Facebook-Diskussionen über politisch aufgeladene Themen, in denen die Beitragsschreiber heute viel aneinander vorbei reden statt miteinander zu diskutieren. „Deshalb haben wir uns ein eigenes Format für einen moderierten Online-Dialog ausgedacht, das wir demnächst starten wollen“, kündigte Frank Richter im Oiger-Gespräch in Dresden an.

Abb.: hw

Aufschwung in Deutschland geht weiter

IfW rechnet mit leichten Impulsen durch Flüchtlingen Kiel/Berlin, 14. Dezember 2015. Trotz eher schwacher Industrieproduktion wird sich der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland fortsetzen. Das hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel heute prognostiziert. Für dieses Jahr gehen die Forscher von 1,8 % Wirtschaftswachstum aus, 2016 erwarten sie 2,2 % und 2017 dann 2,3 Prozent. Damit haben sie ihre Prognosen leicht angehoben. Denn die Ausgaben für Flüchtlinge sorgen kurzfristig für leichte Zusatz-Impulse auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Sie wirken derzeit „wie ein Konjunkturprogramm“, erklärte Prof. Stefan Kooths vom IfW.

Bibliotheken wie diese hier in Dresden-Laubegast sollen zum Treff- und Intergrationspunkt für Flüchtlinge werden. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Bibliothekare wollen Flüchtlinge in Leihbüchereien locken

Direktor: Möchten Treffpunkt für Migranten sein Dresden, 7. Dezember 2015. Die Städtischen Bibliotheken Dresden stellen sich auf die wachsende Zahl von ausländischen Flüchtlingen ein, die in der Stadt leben. „Wir wollen unsere Bibliotheken zu Treffpunkten für Migranten machen“, kündigte Direktor Arend Flemming heute bei einem Besuch der Bibliothek Laubegast auf Oiger-Anfrage mit.

Flüchtlingskinder zu Besuch im Erlebnisland Mathematik in Dresden-Striesen. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Hyperbel interessiert sich nicht für Nationen

Erlebnisland Mathe in Dresden lädt junge Flüchtlinge zum Gratisbesuch Dresden, 2. Dezember 2015. Rund drei Dutzende Flüchtlingskinder und ihre erwachsenen Begleiterinnen haben heute die Technischen Sammlungen Dresden (TSD) besucht. Sie erkundeten in dem Technikmuseum in Striesen – mit großer Begeisterung übrigens – das „Erlebnisland Mathematik“ mit all seinen Zerrspiegeln, Riesen-Seifenblasen, Hyperbel-Spielen, Code-Rätseln und Möbiusbändern. Die Exponate dort scheren sich eben nicht darum, ob ein junger Besucher Deutsch, Arabisch, Persisch oder Englisch spricht: Die spielerische Mitmach-Ausstellung erschließt sich jedem in der nationen-verbindenden Sprache der Mathematik. Der Besuch war für die Asyl-Kinder kostenlos.

Nur wenige Dresdner teilen die Forderungen der fremden- und asylfeindlichen Pegida-Bewegung. Grafik: TU Dresden, Archiv-Foto Pegida-Demo: hw, Montage: hw

Dresden gespalten über Asyl

TU-Umfrage: Klare Mehrheit lehnt aber Pegida-Forderungen ab Dresden, 21. Oktober 2015. Das Für und Wider von Asyl spaltet die Dresdner Bürgerschaft: Viele schwanken noch, was sie davon halten sollen – allerdings lehnt eine deutliche Mehrheit die Forderungen der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung ab. Das hat eine Telefonumfrage von TU-Sozialforschern im Juni 2015 unter 219 Dresdnern ergeben.

Die Welcome-App für Flüchtlinge aus Dresden gibt es nun für die gängigsten Smartphone-Systeme. Abb.: Saxonia Systems, HeiReS

Dresdner Welcome-App für Flüchtlinge freigeschaltet

Praxistipps für Asylbewerber in eine App für Android-Telefone und iPhones gepackt Dresden, 21. September 2015. Da werden sich islamische Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan doch gleich willkommen fühlen: „Der ganz besondere Dialekt in Sachsen wird gern verulkt, obwohl er denen, die ihn sprechen, einen sehr einzigartige Charme und Freundlichkeit verleiht.“ Oder: „Die meisten Deutschen sind Ungläubige.“ Wo wir diese schönen Einschätzungen finden? Auf Englisch in der „Welcome App“ für Asylbewerber, die die Dresdner Unternehmen „Saxonia Systems“ und HeiReS nun für alle gängigen Smartphone-Plattformen freigeschaltet haben. Nach den eher unerfreulichen Schlagzeilen, die Dresden und die Umlandgemeinden in jüngster Zeit im Zusammenhang mit Asyllagern und Pegida-Märschen gemacht hatten, soll diese App Einwanderern und Flüchtlingen digital zeigen, wie Deutschland, Sachsen und Dresden ticken, ihnen helfen, sich im Asyl- und Behörden-Dschungel zurechtzufinden und allem im „Daily Life“, im täglichen Leben in einem für sie fremden Stadt und Kultur.

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 je Stunde - mit einigen Übergangs- und Ausnahmereglungen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Ifo-Chef Sinn: Mindestlohn für Zuwanderer absenken

Grund: Zu viele geringe Qualifizierte unter Flüchtlingen München, 13. September 2015. Um die in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge mit Jobs zu versorgen, sollte der erst zu Jahresbeginn eingeführte Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde abgesenkt werden. Das hat Hans-Werner Sinn, der Chef des Wirtschaftsforschungs-Instituts ifo aus München in der „Wirtschaftswoche“ gefordert.

Dresdner Uni-Ärzte schieben freiwillig Zusatzschichten – im Asyl-Zeltlager

Nach Dienstschluss ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge Dresden, 31. Juli 2015. Kinderärzte und andere Mitarbeiter des Uniklinikums Dresden schieben derzeit freiwillig Zusatzschichten nach Dienstschluss – um Flüchtlingen zu helfen, die derzeit unter problematischen Umständen in einem provisorischen Zeltlager in Dresden-Friedrichstadt zusammengedrängt leben. Insgesamt seien 27 Ärzte für die Versorgung der Erwachsenen und 15 Pädiater für die medizinische Betreuung der Flüchtlings-Kinder im Einsatz, teilte das Universitätsklinikum mit.

Saxonia Systems und HeiRes haben eine Welcome-App für Flüchtlinge in Dresden entwicklelt. Das Willkommens-Programm ist bereits für Windows-Smartphones verfügbar, Versionen für Android und Apple sollen folgen. Fotos: hw, Saxonia Systems, HeiRes, Montage. hw

Welcome-App für Flüchtlinge in Dresden entwickelt

  Auch als Antwort auf Pegida haben zwei Dresdner Unternehmerinnen praktisch-digitale Hilfe für Asylbewerber initiiert Dresden, 21. Juli 2015. Damit sich Flüchtlinge aus dem Ausland in Dresden willkommen fühlen und nicht nur die Pegida-Demonstrationen vor Augen haben, haben die Dresdner Software-Schmieden „Saxonia Systems“ und „HeiRes“ eine Welcome-App entwickelt. Mit dem mehrsprachigen Service-Programm für Computertelefone (Smartphones) können sich Asylbewerber zum Beispiel über für sie wichtige Beratungsstellen, Ämter und Hilfeangebote in Dresden erkundigen, bekommen aber auch ganz generelle Informationen etwa über das deutsche Asylrecht – damit sie schon in der Heimat abschätzen können, welche Chancen ihr Antrag in der Bundesrepublik wohl haben wird.