Forschung, News, zAufi

Nanomagnete und Klima: Zwei Forscher aus Sachsen ausgezeichnet

Mikroskop, Forschung. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

Heinz-Maier-Leibnitz-Preise gehen an Claire Donnelly und Sebastian Sippel

Dresden/Leipzig, 25. März 2024. Für ihre Arbeiten an Nanomagneten und am Klimawandel bekommen zwei Forscher aus Sachsen mit jeweils 200.000 Euro dotierte „Heinz-Maier-Leibnitz-Preise“ von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG): Claire Donnelly vom „Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe“ und Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel von der Uni Leipzig. Darauf haben das sächsische Wissenschaftsministerium, die Uni Leipzig und die DFG aufmerksam gemacht.

„Außerordentliche Forschungsleistung“

Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU lobte die Beiden für „die außerordentliche Forschungsleistung, die beide schon am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn erbringen“ und betonte: „Ihre Arbeiten auf zwei Gebieten der Spitzenforschung sind zugleich auch Ausweis für die große Leistungsfähigkeit ihrer Wirkungsstätten, dem Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe, der TU Dresden bzw. der Universität Leipzig, sowie der sächsischen Forschungslandschaft insgesamt.“

Die Preisträger aus Sachsen:

Dr. Claire Donnelly. Foto: MPI CPfS

Dr. Claire Donnelly. Foto: MPI CPfS

Dr. Claire Donnelly, Experimentelle Festkörperphysik, Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe in Dresden und TU Dresden:

Die einzigartigen physikalischen Eigenschaften von Nanomaterialien, also Werkstoffen mit sehr kleinen Abmessungen von einem bis 100 Nanometern (ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters), eröffnen seit Jahren neue Möglichkeiten in Technologie und Wissenschaft. Innerhalb mikroskopisch kleinster Festkörperstrukturen lassen sich nanometerskalierte Bereiche unterscheiden, die völlig unterschiedliche magnetische Eigenschaften haben. Über diese magnetischen Nanobereiche will die Physikerin Claire Donnelly mehr herausfinden. Ihre Forschung hat bereits dazu geführt, dass man heute die magnetischen Eigenschaften winziger dreidimensionaler Festkörpersysteme mit der Genauigkeit von einigen zehn Nanometern untersuchen und räumlich darstellen kann – und das zeitlich mit einer Auflösung in Picosekunden, also dem Billionstel einer Sekunde. In ihren derzeitigen Arbeiten widmet sie sich auch der gezielten Herstellung von Nanomaterialien mit bestimmten magnetischen Eigenschaften.

Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel.Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel. Foto: Antje Gildemeister für die Universität Leipzig

Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel.
Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel. Foto: Antje Gildemeister für die Universität Leipzig

Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel, Klimaforschung, Universität Leipzig:

Ob Dürre, Starkregen, Sturm oder Hagel – inwieweit hängen extreme Wetterereignisse mit dem Klimawandel zusammen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Geoökologe und Klimaforscher Sebastian Sippel. Damit bewegt er sich im noch jungen Forschungsfeld der Klima-Attribution, in dem die relativen Beiträge verschiedener ursächlicher Faktoren zu einem Klimaereignis bewertet werden. Seine Arbeiten haben bereits einen grundlegenden Beitrag zu unserem Verständnis von Klimaänderungen und ihren Auswirkungen geleistet. Mit einer neu entwickelten Methodik zeigte er beispielsweise, dass der Klimawandel als globaler Fingerabdruck in jedem einzelnen täglichen Wettermuster nach 2012 nachgewiesen werden kann. In einer anderen Studie gelang es ihm, den Einfluss natürlicher Klimaschwankungen auf Zeitskalen über mehrere Jahrzehnte zu quantifizieren. In seinen vielfältigen Arbeiten befasst er sich auch mit den Auswirkungen globaler Klimaveränderungen auf den Wasser- und Kohlenstoffkreislauf.

Weitere Preisträger

Insgesamt hat die DFG in diesem Jahr zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesen Preisen ausgezeichnet. Dazu gehören neben Donnelly und Sippel auch

  • Dr. Tomer Czaczkes, Verhaltensökologie, Universität Regensburg
  • Dr. Christopher Degelmann, Alte Geschichte, HU Berlin
  • Dr. Katharina Dobs, Kognitive Psychologie und Neurowissenschaften, Universität Gießen
  • Dr. Eugene Kim, Funktionelle Genomforschung, Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt am Main
  • Juniorprofessor Dr. Christopher Morris, Maschinelles Lernen, RWTH Aachen
  • Juniorprofessor Dr. Kai Markus Schneider, Experimentelle Gastroenterologie, Uniklinik RWTH Aachen
  • Juniorprofessor Dr. Ze’ev Strauss, Judaistik, Universität Hamburg
  • Dr. Dominika Wylezalek, Astrophysik, Universität Heidelberg

Autor: Oiger

Quellen: DFG, SMWK

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt