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IGBCE profiliert sich als „Halbleiter-Gewerkschaft“

Blick in den Reinraum des AMTC in Dresden. Foto: AMTC

Blick in den Reinraum des AMTC in Dresden. Foto: AMTC

Nach Tarifvertrags-Erfolgen in sächsischen Chipwerken wittern Gewerkschafter Aufschwung

Dresden, 16. Februar 2024. Die Industriegewerkschaften stecken in der boomenden deutschen Mikroelektronik-Industrie ihre Claims ab. So bezeichnet sich beispielsweise „Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie“ (IGBCE) in jüngeren Meldungen neuerdings als „Halbleiter-Gewerkschaft“, obwohl sie in eher konventionellem Industriesektoren verwurzelt ist.

Selbst beim US-stämmigen GF-Chipwerk in Dresden einen Fuß in die Tür bekommen

Damit wollen die Funktionäre offensichtlich neue Vertretungs-Ansprüche untermauern: Nachdem es den Gewerkschaften über Dekaden zunächst nur mäßig erfolgreich gelungen war, in der wachsenden sächsischen Halbleiterbranche richtig Fuß zu fassen, hat sich inzwischen sogar die letzte große Bastion nachgegeben, seit auch das US-stämmige Globalfoundries Dresden einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Während beispielsweise für Infineon eher die IG Metall der typische Vertragspartner ist, hat bei Globalfoundries die IGBCE einen Fuß in die Tür bekommen.

Bündnispartner beim Kampf um Subventionen

Für die Unternehmen hat das nun einen durchaus angenehmen Nebeneffekt: Die Gewerkschaftler setzen sich nun vehementer für die Chipmilliarden ein, die der Bund für TSMC, Intel, Infineon & Co. avisiert, aber durch das jüngsten Schuldenbremse-Urteil aus Karsruhe „verloren“ hat. „Wir werden um den Bau und die Erweiterung der Chip-Ansiedlungen kämpfen“, hieß es zum Beispiel im November 2023 von der frischgebackenen „Halbleitergewerkschaft“ IGBCE Nordost.

Autor: hw

Quellen: IGBCE, Oiger-Archiv

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt