Karlsruher Forscher wollen linearen Wirtschaftsansatz überwinden
Karlsruhe, 15. Februar 2024. Damit Deutschland und Europa künftig weniger Abfallberge aufbauen und sparsamer mir Rohstoffen wie auch Energie wirtschaften, arbeiten Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit weiteren Instituten an einer Kreislauffabrik, die mehr oder minder „ewige Produkte“ herstellt. Für diesen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) „Kreislauffabrik für das ewige Produkt“ bekommt der Verbund rund elf Millionen Euro Förderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Das geht aus einer KIT-Mitteilung hervor.
Zirkuläre Wirtschaft als Lösung
Hintergrund: Um den bisherigen linearen Wirtschaftsansatz zu überwinden, setzen die Forschenden auf zirkuläre Verfahren der Kreislaufwirtschaft. Die „Kreislauffabrik“ am KIT soll gebrauchte Produkte automatisiert aufarbeiten, sodass sie als Neuprodukte die Fabrik verlassen können. In Anbetracht des globalen Ressourcenverbrauchs und der steigenden Umweltauswirkungen sind zirkuläre Ansätze dringend erforderlich.
Herausforderungen für produzierende Unternehmen
Insbesondere produzierende Unternehmen stehen vor der Herausforderung, zirkuläre Ansätze wirtschaftlich in Großserie umzusetzen. Derzeit finden diese meist noch in Kleinserien mit einem hohen Anteil an manuellen Arbeitsschritten an Niedriglohnstandorten statt. Die Kreislauffabrik am KIT soll diesen Paradigmenwechsel vorantreiben.
Die Vision der „Kreislauffabrik“
Die Vision des SFB geht über das bekannte Remanufacturing hinaus. Während Remanufacturing gebrauchte Produkte aufarbeitet, strebt die „Kreislauffabrik“ eine integrierte lineare und zirkuläre Produktion von Neuprodukten im industriellen Maßstab an. Ziel ist es, gebrauchte Produkte in aktuelle Produktgenerationen zu überführen und so der Vision des ewigen innovativen Produkts näherzukommen.
Forschungsthemen und Projektbereiche
Der SFB konzentriert sich auf wissenschaftliche Fragen aus Produktionstechnik, Produktentwicklung, Werkstofftechnik, Arbeitswissenschaft, Robotik, Informatik und Wissensmodellierung. Zentrale Fragen betreffen die Generierung von Neuprodukten aus unikalen Gebrauchtprodukten, die Gewährleistung ihrer Funktionalität im zweiten Lebenszyklus und die Umsetzung eines wandelbaren, autonomen Produktionssystems.
Nachhaltige Zukunft durch zirkuläre Modelle
Die „Kreislauffabrik“ markiert einen Eckpfeiler für das Forschungsprogramm des nächsten Jahrzehnts am wbk Institut für Produktionstechnik am KIT. Die Grundlagenforschung bildet die Basis für den Wandel der Wirtschaft von linearen zu zirkulären Modellen und ebnet den Weg für eine nachhaltige und innovative Zukunft.
Am Projekt sind mehrere Forschungseinrichtungen beteiligt: Das Karlsruher Institut für Technologie, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Hochschule Aalen – Technik und Wirtschaft und die Universität Stuttgart.
Autor: KI Oiger-News
Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
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