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Leag will Lithium-Fabrik Guben mit Solar- und Windstrom versorgen

Aus Lithium allein - hier eine Probe im sächsischen Industriemuseum - lassen sich noch keine Hauptakkus für Elektroautos bauen. Dafür muss unter anderem das Metall zu Lithiumhydroxid raffiniert werden. Das soll ein Großkonverter in Guben übernehmen, den die Leag dann mit Ökostrom versorgen will. Foto: Heiko Weckbrodt

Aus Lithium allein – hier eine Probe im sächsischen Industriemuseum – lassen sich noch keine Hauptakkus für Elektroautos bauen. Dafür muss unter anderem das Metall zu Lithiumhydroxid raffiniert werden. Das soll ein Großkonverter in Guben übernehmen, den die Leag dann mit Ökostrom versorgen will. Foto: Heiko Weckbrodt

Kooperation mit Rock Tech vereinbart

Guben, 1. August 2023. Das Lausitzer Bergbau- und Energieunternehmen „Leag“ will die geplante Lithium-Fabrik von „Rock Tech“ mit Sonnen- und Windstrom, Fachkräften und Wasserstoff versorgen. Dies sieht ein Kooperationsvertrag zwischen den beiden Unternehmen hervor – wobei die Lieferungen bisher eher als Optionen festgehalten sind.

Großkonverter soll Lithium-Hydroxid aufbereiten

Hintergrund: Das kanadische Unternehmen „Rock Tech“ will bis Anfang 2025 in Guben den bisher größten deutschen Konverter bauen, der aus kanadischem und australischem Lithium das für Akkus benötigte Lithium-Hydroxid bereitstellt. Ab 2030 soll die Hälfte des eingesetzten Lithiums von ausgedienten Autoakkus kommen. Die Kanadier schätzen die Investitionskosten für ihre Großraffinerie auf etwa 650 Millionen Euro. Ab dem ersten Quartal 2026 soll das Werk das erste Lithiumhydroxid in „Batteriequalität“ bereitstellen. Damit wären dann größere Teile der Kette von Lithium bis zum Elektroauto in Europa konzentriert. Von der Lausitz könnte die Raffinerie dann Energiespeicher-Hersteller wie beispielsweise Tesla in Grünheide, Daimler in Kamenz oder eine LG-Akkufabrik in Polen beliefern. Als Schlüsselabnehmer hat sich bereits der Autokonzern mit dem Stern festgelegt: „Wenn es um unsere Lithiumversorgung hier in Europa geht, wird Rock Tech in Zukunft eine Schlüsselrolle für Mercedes-Benz spielen“, hatte Mercedes-Technologiedirektor Markus Schäfer bereits im März verkündet. 

Leag will von Braunkohle auf Ökostrom umsteigen

Die Leag wiederum ist seit geraumer Zeit dabei, sich auf die Zeit nach dem Braunkohle-Ausstieg vorzubereiten. Das Unternehmen will dann unter anderem große Solar- und Windkraftparks betreiben. Die nun vereinbarte Zusammenarbeit mit Rock Tech Guben steckt indes noch im Anfangsstadium: „In einem ersten Schritt wird geprüft, wie Photovoltaik-Anlagen für die Grünstromversorgung auf den Dachflächen von Rock Techs Konverter in Guben errichtet werden könnten“, kündigte die Leag an. „Auch bei der Fachkräftesicherung in verschiedenen den Berufsbildern wie zum Beispiel Laboranten, Chemikanten, Schweißer und oder IT-Techniker wollen beide Unternehmen zusammenarbeiten. Mittelfristig könnte die Lithiumraffinerie sogar Wasserstoff aus LEAGs ,Gigawatt-Factory’ bekommen. Auch der Bau eines Elektrolyseurs am Standort Guben wäre denkbar.“

Autor: hw

Quellen: Leag, Rock Tech, Cleanthinking

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt