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Rekordumsatz für Automatisierungs-Industrie

Cobotics: Mensch und Maschine sollen künftig enger zusammenarbeiten, auch ohne Schutzzäune. Foto: Kuka

Kobot vom – inzwischen chinesisch dominierten – deutschen Roboterhersteller Kuka.. Foto: Kuka

Bei Roboter-Dichte überholt China noch dieses Jahr Deutschland

München, 18. Juni 2023. Die deutsche Automatisierungs- und Robotikindustrie rechnet für dieses Jahr mit einem Rekordumsatz von 16,2 Milliarden Euro. Das hat der Branchenverband „VDMA Robotik + Automation“ mitgeteilt. Demnach werden die weltweiten Umsätze mit Automatisierungstechnik und Robotern für die deutschen Hersteller um 13 Prozent zulegen und damit auch die Rekordwerte der Vor-Corona-Zeit wieder überflügeln.

Frank Konrad. Foto: VDMA Robotik + Automation

Frank Konrad. Foto: VDMA Robotik + Automation

Volle Auftragsbücher

„Die Robotik- und Automationsbranche ist auf Wachstumskurs“, schätzt Frank Konrad ein, der Vorsitzende der entsprechenden Sektion im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Aktuell prägen volle Auftragsbücher die Marktlage. In der Pandemie haben die Anbieter große Orderbestände aufgebaut, die mit den nachlassenden Engpässen in den Lieferketten nun schrittweise abgearbeitet werden. Damit lässt unsere Branche die Pandemie endgültig hinter sich.“

Zunehmend auch Roboter für Labore und Brennstoffzellen-Produktion gefragt

Und die Robotik sowie Automatisierungstechnik bekommt dabei nicht nur viele Aufträge aus klassischen Kundensektoren wie dem Automobilbau, der neue Elektroauto-Montagelinien von Anfang an hochautomatisiert betreiben will. Auch andere Branchen holen nun nach. So gibt es beispielsweise eine kräftige Nachfrage für Roboter und Automatisierungs-Lösungen für die Produktion von Brennstoffzellen und anderen Ökotech-Erzeugnissen. Auch Labore und Dienstleister interessieren sich nun verstärkt für Roboter.

Die Umsatzentwicklung für deutsche Hersteller von Robotik- und Automatisierungslösungen. Grafik: Frank Konrad. Foto: VDMA Robotik + Automation

Die Umsatzentwicklung für deutsche Hersteller von Robotik- und Automatisierungslösungen. Grafik: Frank Konrad. Foto: VDMA Robotik + Automation

Fachkräfte-Mangel als Treiber

Ein wichtiger Treiber in vielen Abnehmerländern ist der Fachkräfte-Mangel. Den versuchen immer mehr Unternehmen zu lindern, indem zahlreiche Tätigkeiten, die bisher Menschen verrichtet haben, eben auch Robotern übertragen. Von daher ist zu erwarten, dass gerade auch die Nachfrage für Service-Roboter, die sich in Gaststätten, Pflegeheimen und anderen Unternehmungen mit erheblichen Personalengpässen noch zunehmen wird.

China auf dem Sprung nach vorn

Zudem zeichnet sich auch bei den globalen Nutzern von Automatisierungstechnik ein Wandel ab: China nämlich automatisiert seine Fabriken seit geraumer Zeit in ganz erheblichem Maße. China habe mit 322 Industrierobotern pro 10.000 Mitarbeiter in der verarbeitenden Industrie bereits im Jahr 2021 die Vereinigten Staaten überholt (274 Einheiten), verweist der VDMA auf entsprechende Erhebungen der Internationalen Förderation für Robotik (IFR) aus Frankfurt am Main. Der „VDMA Robotik + Automation“ selbst prognostiziert, dass China demnächst aus Deutschland bei der bei der Roboterdichte überholen wird und bereits 2023 auf einen höheren Automatisierungsgrad kommen wird. „Wir begrüßen die Initiative des Zukunftsrats des Bundeskanzlers, die Robotik und Automation in Deutschland zu stärken“, sagt Frank Konrad. „Angesichts der neuen Herausforderungen bleibt im internationalen Wettbewerb keine Zeit, sich auszuruhen.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: VDMA, Oiger-Archiv, Wikipedia

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt