Risikokapitalisten beteiligen sich an Uni-Ausgründung „Smartnanotubes Technologies“
Freital/Dresden, 6. Februar 2022. Damit „Smartnanotubes Technologies“ seine elektronischen Nasen weiterentwickeln und breit vermarkten kann, investieren Risikokapitalisten nun 2,4 Millionen Euro in die Ausgründung der TU Dresden. Hauptinvestoren seien der „Cottonwood Technology Fund“, die „duotec GmbH“ und die „Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen“, teilte das Unternehmen mit.
Nanorohr-Sensoren können verschiedene Gase erkennen
Das Team um Dr. Viktor Bezugly und Dr. Birte Sönnichsen hatte zuvor an der TU Dresden einen Multikanal-Gassenor auf der Basis von Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNTs) entwickelt. Es handelt sich dabei laut eigenen Angaben um den „weltweit ersten energieeffizienten Geruchssensor-Chip für den Massenmarkt“. Im Kern handelt es sich dabei um ein Mikrosystem, das Sensoren für verschiedene Gase auf einem Chip bündelt. Der Chip kann insofern ähnlich wie die menschliche Nase auch mehrere Gerüche erkennen und nicht nur einen wie klassische Einzelsensoren. Die künstliche Nase könnte künftig automatisch beispielsweise verdorbene Lebensmittel erschnüffeln.
Von der Uni Dresden in den Inkubator – und zur Firmengründung nach Freital
Die Erfinder hatten nach ihrer universitären Zeit zunächst drei Jahre im „Life Science Inkubator“ (LSI) am Dresdner Tatzberg drei Jahre lang den Transfer ihrer Sensortechnologie in die Praxis vorbereitet. Im Sommer 2020 gründeten sie dann im nahen Freital die „Smartnanotubes Technologies“. Inzwischen umfasst das Team – inklusive der Gründer – sechs Menschen. In einer ersten Finanzierungsrunde hatte das junge Unternehmen bereits Startkapital vom LSI Pre-Seed-Fonds, dem Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS), der Dresdner Uni-Tochter Tudag und einem privaten Investor erhalten.
Künstliche Nase soll Qualitätsmängel in Materialien, Speisen und Medizin erkennen
„Unsere Zielmärkte sind ab sofort die Produktqualität in den Bereichen Materialien, Lebensmittel und Medizin“, kündigte Gründer Bezugly an. Einsetzbar sei der Schnüffelchip aber auch für mehr Sicherheit im Transportwesen und bei Konsumgütern sowie für die Früherkennung von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) und gefährlichen Gasen. Die künstliche Nase könne beispielsweise die Luftqualität in Reinräumen und Laboren überwachen.
Die neuen Investoren könnten den Sachsen womöglich auch zusätzliche Kunden bescheren: „Duotec ist als sehr professioneller Partner in der Elektronikproduktion bekannt“, erklärte Birte Sönnichsen. „Cottonwood bringt neben seiner Erfahrung in der Startup- Branche auch ein globales Netzwerk relevanter Unternehmen aus Asien und den Vereinigten Staaten mit.“
Quellen: Smartnanotubes Technologies, Oiger-Archiv
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