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Kinder leiden nach Corona öfter an Erschöpfung und Depression

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des Corona-Virus 2019nCoV entworfen. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain / Wikipedia 

Uniklinik Dresden hat Kassendaten auf Post-Covid-Symptome bei Minderjährigen durchforstet

Dresden, 27. Oktober 2021. Junge Corona-Patienten leiden nach einer Covid19-Erkrankung besonders häufig unter Unwohlsein, Erschöpfung, Husten, Halsschmerzen, Angst und Depressionen. Bei ihnen finden sich nach drei Monaten fast ein Drittel häufiger derartiger Diagnosen als bei Minderjährigen ohne vorherige Corona-Erkrankungen. Das haben das Uniklinikum Dresden (UKD) und die TU Dresden mitgeteilt.

Fast 12.000 minderjährige Corona-Kranke in Datensätzen enthalten

Die Studienautoren um Dr. Martin Rößler und Prof. Jochen Schmitt stützten sich dabei auf eine Analyse von 38 Millionen Krankenkassen-Versicherten. Darunter waren knapp 12.000 Kinder und Jugendliche mit labortechnisch nachgewiesenen Corona-Erkrankungen im ersten Halbjahr 2020.

„Die Analysen zeigen, dass bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern und Jugendlichen mehr als drei Monate nach COVID-19-Diagnose häufiger neue Symptome und Erkrankungen diagnostiziert wurden als bei vergleichbaren Personen ohne Covid-19-Diagnose“, heißt es in einer gemeinsamem Mitteilung von UKD, den AOKs Bayern, Sachsen und Thüringen, Barmer, DAK, TK und vom Institut für angewandte Gesundheitsforschung Berlin. Es handele sich dabei international um eine der ersten, großen kontrollierten Kohortenstudien über sogenannte Post-Covid-Symptome bei Minderjährigen.

Erstmals belastbare Aussagen zu Folgen von Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen

„Die umfangreiche Datengrundlage unserer Partner und innovative methodische Verfahren erlauben erstmals auch belastbare Aussagen zu längerfristigen Folgen von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen“, schätzte UKD-Professor Jochen Schmitt ein.

Erwachsene können nach Corona oft nicht mehr schmecken und riechen

Bisher gab es derartige Studien über Post-Covid-Symptome weltweit meist nur über Erwachsene. Bei diesen volljährigen Patienten gehören der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn, Fieber, Husten und Atembeschwerden zu den typischen Phänomen, die nach mehr als drei Monaten immer noch gehäuft auftreten. Noch unklar ist allerdings, wie sich Corona-Erkrankungen langfristig, also über Jahre hinweg, auf die erwachsenen oder minderjährigen Patienten auswirken.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: UKD

Wissenschaftliche Vorab-Publikation:

(hat noch nicht die üblichen Prüfprozesse absolviert)

Dr. Martin Rößler und Prof. Dr. Jochen Schmitt: „Post-COVID in children, adolescents, and adults: results of a matched cohort study including more than 150,000 individuals with COVID-19“, in: Medrxiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt