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KI konstruiert künftig Autoelektronik selbst

Bosch und die Konsortialpartner von "progressivKI" wollen künftig "Künstliche Intelligenzen" einsetzen. um immer komplexere Autoelektronik zu entwerfen. Da KI auch für die Steuerung autonomer und vernetzter Fahrzeuge benötigt wird, kann das in letzter Instanz dazu führen, dass die KI immer neue Tochter-KIs entwirft. Grafik: Bosch

Bosch und die Konsortialpartner von „progressivKI“ wollen künftig „Künstliche Intelligenzen“ einsetzen. um immer komplexere Autoelektronik zu entwerfen. Da KI auch für die Steuerung autonomer und vernetzter Fahrzeuge benötigt wird, kann das in letzter Instanz dazu führen, dass die KI immer neue Tochter-KIs entwirft. Grafik: Bosch

Bund gibt 11,2 Millionen für Projekt „progressivKI“ – Bosch und Cloud&Heat Dresden an Bord

Hildesheim/Dresden, 24. Juni 2021. Weil die Elektroniksysteme in Autos immer komplexer werden und für den einzelnen Menschen kaum noch im Ganzen überschaubar sind, sollen künftig „Künstliche Intelligenzen“ diese Elektronikentwicklung übernehmen. Unter Federführung der „Robert Bosch Car Multimedia GmbH“ aus Hildesheim will ein Konsortium von 18 Partnern – darunter auch „Cloud&Heat“ aus Dresden – bis zum Frühjahr 2024 ein solches KI-gestütztes Entwurfs- und Prüfsystem für Autoelektronik entwickeln. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das „progressivKI“ genannte Projekt mit 11,2 Millionen Euro.

Elektronik zu komplex: KI-Einsatz „unbedingt erforderlich geworden“

„Der Einsatz von KI-Methoden ist aufgrund der deutlich zunehmenden Systemkomplexität auf dem Weg zum autonomen und elektrisch angetriebenen Fahrzeug unbedingt erforderlich geworden“, heißt es einer Mitteilung der Projektpartner. „Die Nutzung von KI im Entwurfsprozess von elektronischen Fahrzeugkomponenten wird die Effizienz signifikant steigern“, ergänzte Projektleiter Michael Kühn von der Robert Bosch Car Multimedia GmbH. „Beispielsweise können durch vortrainierte KI-Module mittels Simulationsdaten die Aufwände für Reviews von Schaltplänen oder Layoutdaten deutlich reduziert werden.“

Dresdner betten KI in die europäische Rechnerwolke „GaiaX“ ein

Die Dresdner „Cloud&Heat“ wird für dieses Projekt eine KI-basierte Cloud-Plattform auf der Basis der neuen europäischen Rechnerwolke „Gaia X“ aufbauen. GaiaX ist ein gemeinsames Projekt zahlreicher Akteure in Europa, die sich von den großen Cloudanbietern in den USA wie Google, Amazon und Microsoft unabhängiger machen wollen. Zudem soll die Eurowolke auch europäische Betriebsgeheimnisse besser vor privaten und staatlichen Industriespionen schützen. „progressivKI ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Künstliche Intelligenz zur Lösung aktueller Herausforderungen in der Industrie beitragen kann“, betonte „Cloud&Heat“-Innovationsmanagerin Maria Vaquero Martín.

Kürzere Innovationszyklen erwartet

Die progressive KI soll letztlich die Innovationszyklen in der Autoelektronik verkürzen, die Entwicklung gleichzeitig verbilligen und zuverlässiger machen. Zudem ist zu erwarten, dass sich die Steuersysteme künftiger Elektro-Automobile, die automatisch, autonom oder gar kollaborativ fahren, gar nicht mehr ohne KI-Hilfe entwerfen lassen.

Die Projektpartner von „progressivKI“

An „progressivKI“ beteiligen sich folgende Partner: Bosch, Infineon, Zuken, Microchip Technology Germany, Celus, Luminovo, Hood, Binder Elektronik, DIQA Projektmanagement, EMC Test NRW, InnoZent OWL und Cloud&Heat Technologies sowie die Fraunhofer-Institute FIT und ENAS, das Forschungszentrum Informatik, die TU Dortmund, HSU Hamburg, TU Berlin, die Hochschule Hamm-Lippstadt und das „System Integration Laboratory“ aus Paderborn.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Cloud&Heat, BMWi, Edacentrum

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt