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Sunfire Dresden tritt „eFuel Alliance“ bei

Sunfire Dresden stellt in einer Pilotanlage aus Ökostrom, Wasser und Luft tankbare Kraftstoffe her. Foto: Sunfire

Sunfire Dresden kann in seinen Anlagen aus Ökostrom, Wasser und CO2 tankbare Kraftstoffe herstellen. Foto: Sunfire

Verbund will Massenproduktion und Steuerentlastung für elektrisch erzeugte Kraftstoffe

Dresden, 27. Februar 2021. Das Elektrolyseur-Unternehmen „Sunfire“ aus Dresden ist der „eFuel Alliance“ beigetreten, die sich für die Massenproduktion von umweltfreundlich erzeugten Synthese-Kraftstoffen („eFuels“) einsetzt. Das haben Sunfire und die Allianz nun mitgeteilt. „eFuels werden in den nächsten Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors leisten“, ist Sunfire-Chef Nils Aldag überzeugt. „Unsere Technologie ist reif für den Markteintritt.“

Sunfire Finanzchef Nils Aldag- Foto: Frank Grätz für Sunfire

Sunfire Finanzchef Nils Aldag- Foto: Frank Grätz für Sunfire

Sunfire auf Hochtemperatur-Erzeuger für Synthie-Gas spezialisiert

Sunfire ist auf den Bau von Hochtemperatur-Elektrolyseuren (sogenannte „SOEC“-Technologie) spezialisiert, die Ökostrom verwenden, um Wasserdampf zunächst in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen. Danach verbinden die Anlagen Wasserstoff und Kohlendixoid zu Synthesegas. Das wird dann mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren in künstliches Öl umgewandelt. Raffinerien können daraus dann synthetischen Diesel, Kerosin oder Benzin erzeugen.

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Die Pilotanlage von Sunfire in Dresden-Reick hat mit der Dieselproduktion aus Luft, Wasser und Ökostrom begonnen. Foto: Sunfire/ Cleantech Media

Allianz sieht in künstlichen Diesel und Kerosin ökologische Alternative zum Akkuauto-Pfad

Die Partner der „eFuel“-Allianz“ sind der Meinung, dass solche Synthie-Kraftstoffe die Umweltbilanz von Fahrzeugen, Flugzeugen und Maschinen mit Verbrennungsmotor drastisch verbessern könnten – so dass sie künftig auch die immer schärferen EU-Umweltauflagen erfüllen. Sie wären insofern auch eine sinnvolle Alternative zu akku-elektrischen Autos, die derzeit in Deutschland und Europa als Meisterlösung für umweltfreundlichen Individualverkehr von vielen Politikern und Wirtschaftsvertretern gehandelt werden.

E-Kraftstoffe bleiben vorerst ohne Steuersenkung zu teuer

Allerdings ist die energetische und ökologische Gesamtbilanz synthetischer Kraftstoffe durchaus umstritten. Auf jeden Fall sind sie bei der derzeitgen Steuer- und Abgabenlast in Deutschland und den meisten anderen Ländern immer noch deutlich teurer als erdölbasierte Kraftstoffe. Deshalb fordert die „eFuel Alliance“ Steuerentlastungen für synthetische Kraftstoffe auf Ökostrombasis. „Neben der großen Unterstützung für E-Mobilität ist es nun an der Politik, auch die Rahmenbedingungen für eFuels zu verbessern, denn nur mit einem ‚sowohl als auch‘, können die nun von der EU nochmals verschärften Klimaziele erreicht werden“, betonte Allianz-Geschäftsführer Ole von Beust.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: eFuel Alliance, Sunfire, Oiger-Archiv

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt