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„Alcatraz“ Dresden brütet künftig Tech-Firmen aus

Visualisierung vom Kraftwerl Mitte in Dresden. Visualisierung: Renderwerke

Visualisierung vom Kraftwerl Mitte in Dresden. Visualisierung: Renderwerke

Schaltanlage des früheren Kraftwerks Mitte wird zum Technologiezentrum umgebaut

Dresden, 26. Februar 2021. Die Sachsenenergie AG lässt das alte Schaltanlagen-Gebäude im Kraftwerk Mitte in Dresden zum Technologiezentrum umbauen. Das hat das Energieversorgungsunternehmen, in dem kürzlich unter anderem die Dresdner Stadtwerke (Drewag) aufgegangen, angekündigt.

Auch Makerlabor geplant

Die ehemalige „Halle 9“ soll künftig als „Inkubator“ dienen und junge Technologie-Unternehmen bis zur Marktreife ausbrüten. Der Schwerpunkt soll auf Gründungen aus der Informationstechnologie-Branche (IT), aber auch anderen digitalen Technologien sowie Film- und Designwirtschaft, Architektur- und Werbefirmen sowie Softwareschmieden liegen. „Als unterstützendes Angebot ist ein Makerlab, welches kleinteilige Produktionsmöglichkeiten für Demonstratoren bietet, vorgesehen“, heißt es im Nutzungskonzept. „Makerlabs“ beziehungsweise „Makerspaces“ sind üblicherweise dezentrale Fertigungsstätten für Prototypen, künstlerische Artefakte und andere Unikate, die beispielsweise mit 3D-Druckern, Laser-Cuttern und ähnlichen Anlagen ausgestattet sind. Die Stadttochter „Technologiezentrum Dresden GmbH“ wird den Inkubator betreiben.

Umbaukosten auf 11 Millionen Euro geschätzt

Die Sanierung und der Umbau kosten voraussichtlich rund elf Millionen Euro. Davon schießt die Stadt Dresden laut einem Stadtratsbeschluss vom Dezember 2020 insgesamt 4,8 Millionen Euro zu. Davon stammen 3,2 aus Städtebaufördermitteln. Weitere 1,6 Millionen Euro will der Stadtrat aus dem Budget für das Gewerbegebiet am Flughafen ins ehemalige Kraftwerk Mitte umleiten.

Die frühere Kraftwerkshalle 9 hat ein ganz eigenes Ambiente: „Wegen seiner zellenartigen Struktur im Inneren wird die Schaltanlage gelegentlich ,Alcatraz’ genannt“, teilte Sachsenenergie mit. „Wir freuen uns auf dieses großartige Projekt, welches zur weiteren Erhöhung der Strahlkraft des Areals beitragen wird“, betonte Sachsenenergie Prokurist Frank Neuber.

Über die Schaltanlage

Die frühere Schaltanlage entstand 1926/29 im Kraftwerk Mitte. „Im Gebäude befanden sich rund 50 Schaltzellen und auf der Hofseite, als Anbau des Gebäudes, 3 Trafo-Kammern“, heißt es in einer Sachsenenergie-Beschreibung. „Hier wurden die ankommenden 10- und 20-Kilovolt-Kabel geschaltet.“ Insgesamt umfasst das Haus rund 1150 Quadratmeter Nutzfläche. Die frühere Halle 9 wird heute von Sachsenenergie als „Gebäude 30“ auf dem Kraftwerkgelände gelistet.

Autor: hw

Quellen: Sachsenenergie, Ratsinfo Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt