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Filmförderanstalt warnt vor Kino-Sterben

Ein historischer Kinoprojektor. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

oto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Gastro-Verbot oder gar zweite Corona-Schließung würden viele Filmtheater existenziell bedrohen

Berlin, 23. Oktober 2020. Viele Filmtheater-Betreiber sind überzeugt: Eine weitere Ausgangssperre mit Schließungen werden viele Kinos in Deutschland – die ohnehin unter dem Konkurrenzdruck durch expandierende Streaming-Videodienste stehen – nicht überleben. Nun hat auch die Filmförderanstalt (FFA) in Berlin vor eine Pleitewelle gewarnt.

FFA-Präsident: Müssen das Überleben der Kinos als Kulturorte sichern

„Einheitliche und angemessene Regelungen sind für das Überleben der Kinos als Kulturorte, Wirtschaftsfaktor und nicht zuletzt als Schlüsselposition der deutschen Filmindustrie ebenso wichtig wie die finanziellen Corona-bedingten Hilfen von Bund, Ländern und FFA“, betonte FFA-Präsident Bernd Neumann. „Wenn das nicht gelingt, werden wir im kommenden Jahr eine bedeutende Zahl von Kinos für immer geschlossen sehen.“

Verschiedene Studien hätten gezeigt, dass unter den praktizierten Hygieneregelungen die Kinos zu den Orten mit dem geringsten Infektionsrisiko gehören, argumentiert de FFA.. Kein Covid-19-Fall sei bisher auf einen Kinobesuch zurückzuführen.

Gleiches Recht für Filmtheater und Restaurants eingefordert

Insbesondere appellierte der FFA-Vorstand an die Länder, Städte und Gemeinden, den Kinos nicht voreilig den Verkauf von Speisen und Getränken zu verbieten: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass in manchen Städten der Verzehr von Snacks und Getränken in Kinos verboten ist, während mit ähnlichen Abstandsregeln in Restaurants selbstverständlich gegessen und getrunken werden darf“, protestierte der FFA-Präsident und ehemalige Kulturstaatsminister Bernd Neumann. „Dabei sind die Erlöse aus dem Concessionsverkauf für die Kinos ebenso wichtig wie die der eigentlichen Kinotickets.“

Viele Kinos erlösen 25 bis 50 % der Einnahmen durch Gastro-Umsatz

In vielen Filmtheatern machen die gastronomischen Erlöse ein Viertel oder gar die Hälfte der Gesamteinnahmen aus. Sie sind derzeit umso mehr auf diese Umsätze angewiesen, weil wegen der Hygienevorgaben viele Säle nicht voll besetzt werden können und die ohnehin dünnen Rücklagen während der ersten Ausgangssperre aufgebraucht worden sind.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: FFA, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt