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Corona-Krise existenzbedrohend für jedes 4. Dresdner Unternehmen

In Dresden hat die Corona-Krise die Unternehmen vergleichsweise stark getroffen. Grafik: Commerzbank/Ipsos

In Dresden hat die Corona-Krise die Unternehmen vergleichsweise stark getroffen. Grafik: Commerzbank/Ipsos

Comerzbank-Studie: Ein Drittel hat Staatsstütze bekommen

Dresden, 23. Oktober 2020. Viele Unternehmen in Sachsen werden Corona und die staatlichen Gegenmaßnahmen nicht überleben – darin sind sich viele Branchenbeobachter einig. Dies gilt umso mehr, da nun eine zweite Ausgangssperre und ein verschärfter Ausnahmezustand drohen. Etwa ein Viertel der Dresdner Unternehmen haben die Corona-Krise bereits vor der „zweiten Welle“ als existenzbedrohend eingeschätzt. Dies geht aus einer Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank hervor. Für diese Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut „Ipsos“ bundesweit 3.500 Selbstständige, Freiberufler und Unternehmern mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro befragt, darunter 50 in Dresden.

Über Bundesdurchschnitt getroffen

Demnach wurden 52 Prozent der Dresdner Unternehmen von der Corona-Krise stark getroffen. Zum Vergleich: Bundesweit hatten dies „nur“ 44 Prozent der befragten Firmen angegeben. Und von diesen angeschlagenen Unternehmen stufte jedes zweite die Krise sogar als „existenzbedrohend“ ein.

Vor allem kleine Betriebe am Stütze-Tropf

Mehr als jedes dritte Dresdner Unternehmer habe staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Form von Zuschüssen der Landesförderbank genutzt, heißt es weiter in der Commerzbank-Auswertung. „Knapp die Hälfte der Unternehmer – und damit weniger als im bundesweiten Vergleich – hat eine staatliche Unterstützung von weniger als 10.000 Euro erhalten“, erläuterte Heiko Brendel, der Leiter der Unternehmerkundenberatung der Commerzbank Dresden. Das bedeute, dass Corona vor allem kleine Betriebe in der sächsischen Landeshauptstadt schwer treffe.

Krise hat aber auch Teamgeist und Solidarität gestärkt

Allerdings habe die Dresdner Wirtschaft der Krise auch positive Aspekte abgewonnen, betonten die Banker. So haben viele Unternehmen ihr Geschäftsmodelle umgestellt. 40 Prozent haben die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse forciert. Knapp drei Viertel haben den Online-Vertrieb ihrer Produkte ausgebaut. Das seien deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Über die Hälfte der Unternehmen habe sich generell stärker neuen Technologien zugewandt. Auch habe die Krise den Teamgeist, die Kreativität und auch die Solidarität gefördert.

In Dresden betreuen laut Commerzbank 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geldinstituts insgesamt 24.200 Unternehmerkunden mit einem Anlagevermögen in Höhe von 831 Millionen Euro.

Autor: hw

Quelle: Commerzbank Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt