Dresdner Forscher tüfteln auch an Bauteilen, die sich fürs Recycling auflösen
Dresden, 19. Juni 2020. Stabilere Schläuche für Auto-Turbolader entwickelt derzeit das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) gemeinsam mit Forschern der TU Dresden und aus der Wirtschaft. Dafür haben die Ingenieure klassische Gummischläuche mit hybriden Garnen verstärkt. „Sie halten Druckspitzen besser aus als normale Schläuche“, betont Prof. Sven Wießner vom IPF. Zudem sei damit zu rechnen, dass diese Bauteile auch länger halten.
Hybrid-Garne aus Polyamid und Aramid sichern Schläuche gegen Druckspitzen ab
Die hier eingesetzten Garne bestehen aus Polyamid und Aramid, die den Fasern in schusssicheren Westen und Nylonstrümpfen ähneln. Um die richtige Mischung zu finden und sie vorab am Computer zu simulieren, haben die Leibniz-Forscher unter anderem die Experten von den Dresdner TU-Instituten für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) und vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke (ISD) herangezogen. Mit an Bord sind außerdem sächsische Unternehmen wie Kautasit Heidenau und CFS Dresden sowie als Fördergeldgeber die „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen“ (AiF).
Forscher arbeiten an umkehrbarer Vernetzung
Auch die Umweltbelastung durch Gummi-Bauteile spielt in den IPF-Forschungen eine wichtige Rolle. „Wir arbeiten zum Beispiel an reversiblen Vernetzungsverfahren, um ein späteres Recycling zu erleichtern“, verrät Prof. Wießner. Sprich: In Zukunft soll es möglich werden, solche Auto-Schläuche bei der richtigen Temperatur in ihre Bestandteile zu zerlegen, um sie wiederverwerten zu können.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Vor-Ort-Termin im IPF DD
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