Käufer ziehen nur ohnehin geplante Autokäufe vor, warnen die Wirtschaftsforscher
Dresden, 1. Juni 2020. Die von der Bundesregierung geplanten Kaufprämien für neue Autos sind ungeeignet, um die Konjunktur in Deutschland nach der Corona-Krise nachhaltig anzukurbeln. Zu dieser Einschätzung ist Ifo-Forscher Felix Rösel aus Dresden in einer Vergleichsstudie gekommen.
Unterm Strich nicht mehr Autos verkauft
Diese „Abwrackprämien“ würden nur wie ein Strohfeuer wirken, meinen die Wirtschaftswissenschaftler vom Ifo Dresden: „Die Abwrackprämien haben in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zumindest kurzzeitig den Autoabsatz belebt, das ist sicher belegt“, sagt Studienleiter Felix Rösel. „Auf die Party folgte jedoch der Kater.“ Viele Verbraucher haben damals aufgrund der Prämie einfach Autokäufe vorgezogen, die ohnehin geplant waren. „Unter dem Strich geben die meisten Studien keinen Hinweis, dass durch die Prämien mehr Autos verkauft werden.“
Wer sich Auto anschafft, hat weniger Geld für andere Käufe
Zudem könnten Subventionen für Autokäufe unbeabsichtigte Nebenwirkungen für andere Branchen haben. „Wer den Autokauf vorzieht, hat in dem Moment weniger Geld für Möbel“, betonte Rösel. „Das Plus der Autobranche kann deshalb schnell zum Minus anderer Sektoren werden.“
Für die Studie hatten die Ifo-Forscher 15 datengestützte Untersuchungen über Abwrackprämien in Deutschland, Spanien, den USA und weiteren Ländern ausgewertet.
Autor: Oiger
Quelle: Ifo Dresden
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