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Corona setzt insolvente Bäckerei-Kette Eisold in Dresden unter Druck

In den USA gilt Coldbrewed Coffee (Kaltgebrühter Kaffee) als Trend - wir haben diese Kaffeevariante nun selbst zubereitet und gekostet. Foto: Sven Germeroth

Foto: Sven Germeroth

Aus für „Schwarzmarkt“ an der Hauptstraße, Kurzarbeit und Kredite sollen insolvente Eisold-Bäckerkette durch die Pandemie retten.

Dresden/Radeberg, 14. Mai 2020. Die pleite gegangene Eisold-Bäckereigruppe aus Radeberg wird das wegen der Corona-Krise derzeit ohnehin geschlossene Dresdner „Schwarzmarktcafé“ nicht wieder öffnen – zumindest nicht an der Hauptstraße. Das hat Insolvenzverwalter Christian Heintze angekündigt. Die zehn Mitarbeiter will er ins Café „Toscana“ und in andere Eisold-Filialen schicken.

Suche nach einem neuen Standort

Heintze und Clemens Eisold halten den Standort in der Inneren Neustadt offensichtlich für zu teuer und nicht lukrativ genug. Sie suchen nun nach einem anderen Ort für das früher recht beliebte Café. Im Sommer will Eisold dann an neuer Stelle einen Schwarzmarkt-Neustart versuchen.

Auch Darlehen soll Verluste ausgleichen

Auch wegen der Sonderbelastungen in der Corona-Krise erwirtschaftet die Eisold-Gruppe derzeit Verluste. Dieses Minus versucht der Insolvenzverwalter durch Kurzarbeit, Kredite und die Schließung des Schwarzmarkt-Cafés auszugleichen. Außerdem verhandelt Clemens Eisold weiter mit seinen Vermietern und Lieferanten um Miet- und Preisnachlässe.

Insilvenzverwalter will Neustart-Plan den Gläubigern vorlegen

Heintze und Eisold wollen den Gläubigern des Unternehmens vor den Sommerferien einen Plan vorlegen, der den Neustart des sanierten Familienunternehmens in der Regie von Clemens Eisold vorsieht.

Über Eisold

Die ursprüngliche Bäckerei wurde 1953 in Arnsdorf gegründet. 1992 siedelte der Betrieb nach Radeberg um. Von dort aus dirigierten die Eisolds zuletzt ein Netz aus 17 Filialen und vier Cafés im Raum Dresden mit insgesamt rund 180 Mitarbeitern. Vor einem Jahr ging das Unternehmen pleite. Die Belegschaft schrumpfte seither um 30 Beschäftigte. Übrig geblieben sind laut jüngsten Angaben des Insolvenzverwalters nur noch zehn Filialen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: „BBL Bernsau Brockdorff“, Advicepartners, Eisold, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt