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Freiberger entwickeln Notfall-Beatmer

Prototyp des druckgesteuerten Notfall-Beatmungsgerätes. Foto: Dr. Robert Szlosarek, TU Freiberg

Prototyp des druckgesteuerten Notfall-Beatmungsgerätes. Foto: Dr. Robert Szlosarek, TU Freiberg

Einfache Konstruktion ohne Strom für Entwicklungsländer

Freiberg, 23. April 2020. Mit Sorge denken Epidemiologen an die Möglichkeit, dass sich Corona und andere für die Lunge schädliche Viren großflächig in Afrika verbreiten könnte – vor allem in Entwicklungsländer, die kaum Intensivstationen haben. Mit Blick darauf haben Bergwerks-Experten und Maschinenbauer der Bergakademie Freiberg nun einen Notfall-Beamter konstruiert.

Grubenwehr und Maschinenbauer haben sich zusammengetan

„Wir wissen, wie Beatmungsgeräte funktionieren und Prof. Matthias Kröger mit seinem Konstruktionsteam weiß, wie man solche Geräte bauen kann“, erklärte Frank Reuter von Grubenwehr der Uni. Und: „Unser Prototyp ist so konstruiert, dass er mit einfachen Mitteln und mit wenigen Werkzeugen nachzubauen, zu warten und zu reinigen ist“, betonte Dr. Robert Szlosarek von der Professur für Maschinenelemente.

Herzstück ist ein Steuerkolben

Das Gerät braucht keinen Strom und ist einfach nachzubauen und zu warten, betonen die Freiberger. Benötigt werden nur Druckluft oder Sauerstoff. Kernstück sein ein Steuerkolben, mit dem sich Beatmungsdrücke, Atemfrequenz oder Sauerstoff-Konzentration einstellen lassen. Der Beatmer eigne sich vor allem für Entwicklungsländer, in denen es wenig professionelle medizinische Beatmungsmaschinen gebe. Und er sei eben für den Notfall gedacht, wenn Infizierte schnell mit Sauerstoff zu versorgen sind.

Bisher gibt es einen Prototypen. Das Konzept wollen die Sachsen gern mit anderen Entwicklungsgruppen und Botschaften teilen.

Autor: Oiger

Quelle: TU Bergakademie Freiberg

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt