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Autos bleiben Exportschlager von Deutschland

Wachstumstreiber Autoindustrie in Sachsen - hier ein Blick in die i8-Montage im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Wachstumstreiber Autoindustrie in Sachsen – hier ein Blick in die i8-Montage im BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Besonders gen USA starke Überschüsse

Wiesbaden, 20. Februar 2019. Automobile sind seit einer Dekade das wichtigste Exportgut von Deutschland. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden hervor. Besonders gen Nordamerika erwirtschaft die Bundesrepublik damit deutliche Überschüsse: In die USA exportiert Deutschland fünfmal so viele Autos wie sie von dort importiert.

Auch deutsche Maschinen und Chemie gefragt

Laut der Destatis-Erhebung führte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2018 Autos und Komponenten für 230 Milliarden Euro aus. Danach folgen Maschinen (193 Mrd. €), Chemieerzeugnisse (118 Mrd. €) und Elektronik/Optik (116 Mrd. €).

Die wichtigsten Exportgüter von Deutschland 2018. Quelle: Destatis

Die wichtigsten Exportgüter von Deutschland 2018. Quelle: Destatis

„Die wichtigsten Importgüter für Deutschland waren im Jahr 2018 Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse im Wert von 117,4 Milliarden Euro, gefolgt von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im Wert von 116,9 Milliarden Euro und chemischen Erzeugnissen im Wert von 88,2 Milliarden Euro“, hieß es weiter von der Behörde.

Deutschland führt fünfmal mehr Autos gen USA aus als es von dort einführt

Mit Blick auf den Handelstreit zwischen Trump und Deutschland interessant ist auch die Bilanz im Warenverkehr zwischen BRD und USA: „Größter Abnehmer von Kraftwagen und Kraftwagenteilen waren die Vereinigten Staaten mit einem Exportwert von 27,2 Milliarden Euro“, informierte Destatis. „Aus den Vereinigten Staaten importiert wurden Kraftwagen und Kraftwagenteile mit einem Wert von 5,2 Milliarden Euro. Das ergibt einen deutschen Exportüberschuss im Handel mit den Vereinigten Staaten für Kraftfahrzeuge in Höhe von 22,0 Milliarden Euro.“

Leistungsbilanz zwischen USA und EU ausgeglichener

Allerdings hatten das Ifo-Institut und andere Wirtschaftsforscher bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass sich der deutsche und der EU-Exportüberschuss stark reduziert, wenn man auch Dienstleistungs- und Kapitalströme zwischen den USA und Deutschland bzw. der EU einrechnet. In dieser Leistungsbilanz fällt – je nach Berechnungsmethode – das Defizit der USA deutlich geringer aus oder kehrt sich gar in einen Überschuss um.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt