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Wenige „bösen“ Zellen reichen, damit der Krebs wuchert

Krebspatienten profitieren in Dresden von einer hochgenauen Planung der Protonentherapie. Wissenschaftler nutzen hierfür die Vorteile einer innovativen Bildgebungsmethode. Quelle: NCT Dresden/ Philip Benjamin, OncoRay

Foto: NCT Dresden/ Philip Benjamin, OncoRay

Mathematiker vo HTW und TU Dresden entwickeln Modell für Frühphase von Tumoren

Dresden, 13. Januar 2019. Um Krebs wirksam eindämmen und bekämpfen zu können, brauchen die Mediziner vor allem eines: Zeit. Je früher ein Tumor erkannt und behandelt wird, umso höher sind in aller Regel die Überlebenschancen für den Patienten. Mathematiker der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden und der Technischen Universität Dresden (TUD) haben nun Rechenmodelle entwickelt, um die Frühphase eine Tumors beizeiten erkennen und analysieren zu können.

„Bei der Krebsentstehung stehen entartete Zellen mit gesunden Zellen im Wettbewerb“, erklären die beteiligten Forscher von HTW und TUD. „Für die dauerhafte Etablierung eines Tumors in einem Gewebe ist es notwendig, dass sich die entarteten Zellen durchsetzen. Der Wettbewerb zwischen den Zellen ist in der Anfangsphase klinisch nicht oder nur schwer zu beobachten.“

Durch ihre Berechnungen stellte sich nun heraus, dass überraschend wenige entartete Zellen im Gewebe ausreichen, um einen Tumor wachsen zu lassen. Zugleich ist diese Mindestzahl anscheinend abhängig davon, in welchem Organ beziehungsweise Gewebe der Krebs zu wuchern beginnt. „Dieses Resultat legt die Existenz einer kleinen gewebeabhängigen Zellnische nahe, in der das Schicksal der Tumorentstehung bereits sehr früh und lange vor einer möglichen Detektion bestimmt wird“, betonen die Wissenschaftler.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt