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Heiße Quelle für Hochtechnologien

Sucht in Dresden nach photonischen Hightech-Gründungen: Ulrich Eisele, Chef von der Fluxunit Osram Ventures (links). Daneben Jörg Schüler vom Veranstalter HighTech Startbahn GmbH bei den Hightech Venture Days 2018 Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Sucht in Dresden nach photonischen Hightech-Gründungen: Ulrich Eisele, Chef von der Fluxunit Osram Ventures (links). Rechts daneben: Jörg Schüler vom Veranstalter „HighTech Startbahn“ bei den Hightech Venture Days 2018 Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

„Hightech Venture Days“: Gründer suchen in Dresden nach Risikokapitalregen

Dresden, 17. Oktober 2018. Wenn es um Hightech-Firmengründungen geht, gehört die sächsische Landeshauptstadt zu den fruchtbarsten Standorten in der Bundesrepublik. Das hat Ulrich Eisele, der Chef der Osram-Beteiligungstochter „Fluxunit“ heute während der „Hightech Venture Days 2018“ (HTVD) in der gläsernen VW-Manufaktur Dresden eingeschätzt. „In Deutschland gibt es da zwei Hotspots: Dresden und München“, betonte er. Etwa 90 Prozent der hochtechnologie-orientierten Gründungen seien in diesen beiden Städten zu finden. Wer sein Geld in App-Softwarefirmen stecken will, wird dagegen in Berlin besser bedient.

2017 war Rekordjahr für Europas Hightech-Gründerszene

Generell habe sich das Gründungsklima und die Investitionsfreudigkeit von Risikokapitalisten in Sachsen, Deutschland und ganz Europa in jüngster Zeit verbessert, unterstreicht Geschäftsführer Jörg Schüler vom HTVD-Veranstalter „HighTech Startbahn GmbH“ aus Dresden. „2017 war ein Rekordjahr“, sagte er. Speziell Sachsen sei „ein großartiger Platz für Innovationen“. Aus den Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen seien zahlreiche Ausgründungen zu beobachten. Auch die Finanzierungsmöglichkeiten hätten sich verbessert.

Zehnmal mehr Risikokapital fließt in USA und Asien in Start-ups

Allerdings seien noch viel mehr Anstrengungen vor allem in der Wachstumsfinanzierung junger Unternehmen nötig, wenn man den vergleichenden Blick über den Atlantik oder nach Fernost richte, betonte Schüler. Zwar haben Risikokapitalisten und andere Anleger im vergangenen Jahr rund 7,7 Milliarden Euro in junge Unternehmungen in Europa gepumpt. Das waren 20 Prozent mehr als 2016. Und aufs ganze Jahr 2018 hochgerechnet, erwarten die HTVD-Organisatoren eine weitere Steigerung um 6,5 Prozent auf rund 8,2 Milliarden Euro. Aber: In den USA und in Asien sind 2017 jeweils etwa zehnmal so viel Geld in Firmengründungen geflossen, berichtete Schüler.

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Vom Krebs-Schnelltest bis zum Autisten-Roboter

Seit sechs Jahren widmen sich die „Hightech Venture Days“ daher in Dresden der Aufgabe, die Kapitallücken hierzulande zu verkleinern. Vermittelte die Veranstaltung anfangs vor allem sächsische Erfinder und Gründer, ist die Reihe inzwischen international ausgelegt. In diesem Jahr stellen sich 40 Hightech-Firmen aus zwölf Ländern den über 100 Investoren vor, die sich in der gläsernen Manufaktur versammelt haben. Im Gepäck haben sie sehr unterschiedliche Erfindungen und Geschäftsmodelle vom künstlichen Autisten-Therapeuten über Cannabis-Erntelicht und Krebs-Schnelltests bis hin zu Reibungsantrieben für Roboter und selbstlernenden Lkw-Netzen. Zusammen repräsentieren sie einen Kapitalisierungsbedarf von insgesamt rund 143 Millionen Euro.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt