Zoll-Spirale dreht sich seit Trump auch auf europäischer Seite
München, 19. Juli 2018. Die Zölle auf Stahl und Aluminium ais allen Ländern, die die EU ab heute einführt, schaden der europäischen Wirtschaft und dem Welthandel. Das hat Außenwirtschafts-Experte Gabriel Felbermayr vom Wirtschaftsforschungs-Institut „Ifo“ in München eingeschätzt.
Forscher: Das schwächt die WTO und die Anti-Trump-Allianz
„Die Schutzzölle sind keineswegs Ausdruck ökonomischer Vernunft, sondern der Lobbystärke der Stahlbranche. Sie richten mehr Schaden an als Nutzen“, betonte Felbermayr. Diese Schutzzöllen würden die WTO und die Anti-Trump-Allianz schwächen. „Leidtragende sind die stahlverbrauchenden Industrien und die Verbraucher, weil die Schutzzölle die Stahl- und Aluminiumpreise in die Höhe treiben.“
EU fürchtet umgelenkte Stahlflüsse
Die neuen Zölle sind eine indirekte Folge der Schutzzölle, die zunächst US-Präsident Donald Trump (Republikaner) für alle Stahl- und Alu-Importe in die USA verhängt hatte. Die richten sich nämlich nicht nur gegen die EU, sondern auch gegen China, Kanada, Vietnam und andere Länder. Daher rechnet die EU nun damit, dass diese Länder überschüssige Stähle und Alu-Produkte verstärkt in Europa abzusetzen versuchen – woraus die EU Schäden für die europäische Stahl- und Alu-Industrie erwartet.
Keine Stahlschwemme gen Europa erkennbar
Dies wiederum bezweifeln die Ifo-Forscher wiederum:“Weder die Mengen noch die Importwerte der von Trump mit Zöllen belegten Produkte haben sich im Vergleich zu vergleichbaren Produkten auffällig entwickelt. Es ist auch kein systematischer Preisverfall bei Importen zu erkennen“, erklärte Felbermayr.
Autor: Heiko Weckbrodt
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