Freiberger Forscher wollen technische und soziologische Eigendynamik von Ökohäusern mit Pauschalmiete über Jahre beobachten
Freiberg/Cottbus, 18. Juli 2018. Wie verändert sich unser Lebensstil, wenn wir in einem Ökohaus leben, das sich fast völlig autark selbst mit Energie versorgt – und aller Stromverbrauch auf Jahre hinweg durch eine Flaterate abgegolten ist? Diesen Fragen wollen Wissenschaftler der Bergakademie Freiberg und das „Freiberg-Institut für vernetzte Energieautarkie“ am praktischen Beispiel nachgehen. Im Zuge des bundesgeförderten Forschungsprojektes „EVERSOL“ werden sie in den kommenden drei Jahren technische und soziologische Aspekte gleichermaßen im Hausalltag untersuchen.
Häuser in Cottbus decken durch Solartechnik 2/3 ihres E-Bedarfs selbst
Das Konzept: In Cottbus errichtet eine Wohnungsgenossenschaft zwei teilautarke Mehrfamilienhäuser, die bis zu 65 Prozent ihres Wärme-Bedarfs und bis zu 77 Prozent ihres Stromverbrauchs durch Solaranlagen selbst decken. „Die Mieter der Wohnungen bezahlen monatlich und über fünf Jahre garantiert eine stabile Pauschalmiete, in der Wohnen, Wärme und Strom als Flatrate enthalten sind“, heißt es von der Freiberger Uni. Abzuwarten ist beispielsweise, ob die Bewohner verschwenderischer mit Strom und Heizung umgehen, wenn sie keine finanziellen Folgen zu befürchten haben.
Solche Effekte waren zum Beispiel in der DDR mit ihren sehr niedrigen Endverbraucherpreisen für Energie zu beobachten gewesen: Auch, weil vielerorts Heizkörper gar nicht regelbar waren, rissen die Bewohner die Fenster auf, selbst wenn die Heizungen auf Volllast liefen.
Autor: hw
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