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DVD „Orbiter 9“: Ein Leben lang allein

Ganz allein: Seit Jahrzehnten lebt Helena (Clara Lago) in der Enge eines Raumschiffs, in dem die Sauerstoff-Versorgung immer mehr versagt. Abb.: Koch-Film

Ganz allein: Seit Jahrzehnten lebt Helena (Clara Lago) in der Enge eines Raumschiffs, in dem die Sauerstoff-Versorgung immer mehr versagt. Abb.: Koch-Film

Science-Fiction über eine Reise: Nichts ist, was es scheint

Mit „Orbiter 9“ hat der Spanier Hatem Khraiche einen Science-Fiction-Film vorgestellt, der trotz vergleichsweise aufwendiger Optik näher an einem Indie-Streifen als an einer Weltraum-Oper à la Starwars ist. Darin jongliert er mit Themen wie Wissenschaftsethik, Umweltkatastrophen und dem Zwiebelmodell: Schale um Schale zeigt sich der Kern hinter dem vermeintlich so glänzenden Griff nach den Sternen.

Werbevideo (Koch Film):

Die Story: Raumschiff auf dem Weg zu einer neuen Heimat

Soweit Helena (Clara Lago) zurückdenken kann, ist sie allein, sehr allein: Billionen Kilometer von der Erde entfernt, auf einem Raumschiff, das einer prophezeiten neuen Welt jenseits des Sonnensystems entgegen eilt. Aus Filmen in der Schiffs-Datenbank hat sie erfahren, dass ursprünglich ihre Eltern an Bord waren. Sie sind aber wegen eines Defekts an der Sauerstoff-Aufbereitung zurückgeflogen, erklärt der Schiffscomputer, damit ihr Baby lange genug Luft hat, bis ein Reparaturteam „Orbiter 9“ helfen kann. Und dieses „Team“ betritt in persona des Ingenieurs Alex (Alex Gonzalez) das Schiff. Gerade mal zwei Tage und Nächte hat Helena nun Zeit, um ein bisschen Sozialleben aufzubauen. Doch bald zeigt sich, dass sie nicht die ganze Wahrheit kennt…

Der Retter: Ingenier Alex (Alex Gonzalez) tritt eines Tages durch die Schleusentür, um das Raumschiff zu reparieren. Abb.: Koch-Film

Der Retter: Ingenier Alex (Alex Gonzalez) tritt eines Tages durch die Schleusentür, um das Raumschiff zu reparieren. Abb.: Koch-Film

„Unternehmen Capricorn“ lässt grüßen

In Story und Stilistik erinnert „Orbiter 9“ ein wenig an Sci-Fi-Streifen wie „Moon“ und „Unternehmen Capricorn“. Gelegentlich wirkt die Geschichte etwas zu hastig erzählt, als ob Regisseur und Drehbuch-Autor zu viel hineinpacken und sich aber von keine Idee völlig trennen wollten. Anderseits punktet die spanisch-kolumbianische Koproduktion mit – zumindest hierzulande – unverbrauchten neuen Gesichtern und charmanten Kamera-Einstellungen.

Erschienen ist der Streifen in einer deutsch synchronisierten Version fürs Heimkino. Als Extra gibt’s auf der DVD ein fünfminütiges „Making Of“, in dem die Crew zu Wort kommt.

Autor der Rezension: Heiko Weckbrodt

Kurzinfos

  • Titel: „Orbiter 9 – Das letzte Experiment“ (Originaltitel: „Órbita 9“
  • Produktionsort und -jahr: Spanien/Kolumbien 2017
  • Genre: Science Fiction
  • Regie: Hatem Khraiche
  • Darsteller: Clara Lago, Álex González u. a.
  • Filmdauer: 91 Minuten
  • Deutscher Publizierer: Koch-Films
  • Extras: Making Of und Trailer
  • Alterseinstufung: FSK 12
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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