Monate: Juli 2014

NSA liest mit: In weit größerem Umfang als bisher gedacht klinken sich anscheinend ausländische Geheimdienste in unsere E-Mails ein und verfolgen unsere Surfspuren im Internet, Foto: Heiko Weckbrodt (bearbeitet)

Anti-Spion-Erlass des Bundes umstritten

Berlin, 15. Juli 2014: Als richtig, aber noch zu vage hat der Hightech-Verband „Bitkom“ den neuen „No-Spy-Erlass“ des Bundesinnenministeriums kommentiert. Demnach bekommen bei sicherheits-sensiblen Aufträgen des Bundes künftig nur noch jene Unternehmen zum Zuge, die garantieren können, dass keine ausländischen Geheimdienste an vertrauliche Informationen gelangen – eine Antwort Berlins auch auf die NSA-Affäre.

Die meisten Viren-Rechner infizieren sich beim Surfen

Moskau/Ingolstadt, 15. Juli 2014: Etwa jeder sechste Computernutzer in Deutschland hat sich laut eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Jahren einen Erpresser-Virus eingefangen – also eines jener Schadprogramme, die zum Beispiel PCs verschlüsseln und eine Wieder-Freigabe gegen Geld in Aussicht stellen. Das hat eine „B2B International“ im Auftrag der russischen Sicherheits-Softwarefirma „Kaspersky“ ergeben. Befragt wurden weltweit 11.135 Nutzer, darunter 405 aus Deutschland.

Foto: Garmin

GPS-Eichpunkt für Digitalschatzsucher in Dresden eingeweiht

Dresden, 14. Juli 2014: Wer gern auf digitale Schatzsuche geht („Geo Caching“), kann sein Satelliten-Navi jetzt in Dresden genau eichen: Der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) hat heute am Olbrichtplatz den ersten amtlichen GPS-Referenzpunkt Sachsens eingeweiht, wie die Landesregierung mitteilte.

Mit 3D-Laserdrucker lassen sich nahezu beliebige Formen aus Kunststoff erzeugen - das Mädchen hier hat sich einen Anhänger am Bildschirm entworfen, Foto: Maik Jähne

3D-Drucker krempeln Wirtschaft um

Immer mehr Unternehmen rechnen mit revolutionären Effekten auf Wirtschaft Berlin, 14. Juli 2014: Die meisten informationstechnologische (IT) Unternehmer rechnen damit, dass 3D-Drucker die Produktionsketten ganzer Wirtschaftsbranchen umkrempeln werden: In einer „Aris“-Umfrage unter deutschen 320 IT-Firmen prognostizierten dies 76 Prozent. Weitere 13 Prozent rechnen sogar mit einer wirtschaftlichen Revolution durch diese Geräte – bei einer Vorjahres-Umfrage hatten sich erst drei Prozent dieser Meinung angeschlossen. „3D-Drucker werden sich am Markt durchsetzen und einen enormen Einfluss auf große Teile der Wirtschaft haben“, zeugte sich Dieter Kempf, der Präsident des Hightech-Verbandes „Bitkom“, überzeugt.

Seifenblasen halten im Erdorbit länger durch. Foto: DLR

Seifenblasen im All sind dickfellig

Schülerexperiment auf der ISS Erdorbit, 13. Juli 2014: Seifenblasen sind in der Schwerelosigkeit viel dickfelliger als ihre Brüder auf der Erde, widerstehen selbst Nadelstichen, lassen sich aber durch Techno-Musik nicht allzu sehr beeindrucken. Das hat ein Schülerexperiment auf der internationalen Raumstation ISS gezeigt, das der deutsche Astronaut nach Anweisungen sächsischer und bayrischer Gymnasiasten unternommen hat. Der Raumfahrer fand die schillernden Untersuchungen recht interessant: „Wenn wir hier oben herausfinden, wie es im Prinzip funktioniert, könnte man vielleicht auch auf Erde unter Gravitation Schaumblasen mit dichteren Hüllen produzieren“, meinte Gerst.

Das Rechenzentrum der TU Dresden. Abb.: ZIH

Telekom: Dresdner DE-Mail-Pilotprojekt ist sicher

Angriffspunkte unbestreitbar, aber nur schwer ausnutzbar Dresden, 12. Juli 2014: Die Telekom hat die jüngst von den Dresdner Grünen, Piraten und anderen Kritikern geäußerten Sicherheitsbedenken gegen das Projekt „DE-Mail-City Dresden“ zurückgewiesen. „DE-Mail ist ein sicheres System“ versicherte Telekom-Sprecher Rainer Knirsch. Auf jeden Fall sei es „ein Quantensprung an Sicherheit gegenüber heutigen E-Mails und Briefen.“

Das Dresdner ZMDi liefert auch Sensor-Chips für Googles Datenbrille. Foto. Google

Dresdner ZMDi bekommt Aufträge für Google-Datenbrille

Mikroelektronik-Zentrum zieht auch Großaufträge aus Autoindustrie an Land Dresden, 11. Juli 2014: In der vieldiskutierten Datenbrille „Google Glass“ des US-Suchmaschinen-Konzerns „Google“ steckt auch sächsische Technologie, nämlich Sensor-Chips des Dresdner Mikroelektronikzentrums „ZMDi“. Das verlautete aus Branchenkreisen. Die Google-Datenbrillen ähneln äußerlich normalen Brillen, sind aber mit Sensoren und Rechentechnik bestückt, um für den Träger die Sicht auf seine reale Umgebung mit virtuellen Informationen zu verknüpfen. Darüber hinaus ist es laut unseren Informationen den Dresdnern auch gelungen, mit ihren Spezial-Halbleitern als Zulieferer zum Beispiel für Computertelefone (Smartphones) des südkoreanischen LG-Konzerns und für Computeruhren von Casio (Japan) Fuß zu fassen.

Der Dresdner Stasi-General Horst Böhm bei einer Schul-Weihung. Repro: Heiko Weckbrodt

Parteisoldat durch und durch

Der rasche Aufstieg und tiefe Fall des Dresdner Stasi-Chefs Horst Böhm Dresden, 11. Juli 2014: Vor 33 Jahren, Anfang Juli 1981, übernahm der damalige Oberst Horst Böhm das Kommando über die Dresdner MfS-Bezirksverwaltung – und unter seine Ägide verfolgte die hiesige Stasi Regimegegner stärker denn je. „In seiner Amtszeit wurden nachweisbar mehr Oppositionelle und ,Republikflüchtlinge’ verhaftet“, schätzt Dr. Thomas Widera vom Dresdner „Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung“ ein, der sich anhand von Quellenmaterial mit der Biografie zahlreicher Stasi-Offiziere vergleichend beschäftigt.

Das Tiefseeforschungsschiff „Sonne“ auf einer Probefahrt. Foto: Meyer-Werft

Tiefseeforscher verlassen sich auf leise E-Motoren aus Dresden

Sachsenwerk hat Forschungsschiff Sonne mit Antrieben ausgestattet Warnemünde/Dresden, 11. Juli 2014. Das neue Tiefseeforschungsschiff „Sonne“, das Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute auf der Neptun-Werft in Rostock-Warnemünde tauft, wird durch Dresdner Technik angetrieben: Das VEM Sachsenwerk Dresden lieferte einerseits zwei Elektro-Großmotoren mit einer Leistung von je 2,35 Megawatt, die von Dieselgeneratoren gespeist werden, außerdem drei Manövrier-Elektromotoren für die „Sonne“. Weitere kleinere Motoren für Lüfter, Hydraulik und Pumpen steuerten die Schwester-Standorte der VEM-Gruppe in Wernigerode und Zwickau bei.

Der E-Mail-Client "Thunderbird". Abb.: Mozilla

Im Schnitt bekommt jeder Berufstätige täglich 18 E-Mails

Aufkommen seit 2011 um zwei Drittel gestiegen Berlin, 11. Juli 2014: Berufstätige müssen sich tagtäglich mit immer mehr E-Mails auseinandersetzen, wie der Hightech-Verband „Bitkom“ in Berlin unter Berufung auf eine repräsentative „Aris“-Umfrage mitteilte: Inzwischen bekommt jeder Werktätige in Deutschland im Schnitt 18 E-Mails pro Tag, vor drei Jahren waren es erst elf. Dies entspricht einen Anstieg um fast zwei Drittel.

Eine Fraunhofer-Mitarbeiterin kontrolliert im Reinraum des Dresdner Photonik-Institut, der für 45 Millionen Euro modernisiert werden soll. Abb.: IPMS

Bund und Sachsen paktieren bei Fördergeld-Akquise für Chipindustrie

Partner legen jeweils 200 Millionen Euro in den Topf Dresden/Berlin, 10. Juli 2014: Die Sachsen haben nun auch offiziell die Zusage in Berlin bekommen, dass der Bund bis zu 200 Millionen Euro beisteuert, um das milliardenschwere Mikroelektronik-Programm „ECSEL“ der EU anzuzapfen. In Summe könnten dadurch bis zu 1,6 Milliarden in die Chip-Forschung und neue Pilotlinien im Freistaat fließen. Eine entsprechende Vereinbarung haben heute Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) in Berlin unterschrieben.

Abb.: hw

Dresdner eVerwaltung per „DE-Mail“ angreifbar

IT-Sicherheitsexperte gibt Kritikern Recht: DE-Mail ohne End-zu-End-Verschlüsselung Dresden, 10. Juli 2014: Das spezielle E-Mail-System „DE-Mails“, auf denen das kürzlich von Telekom und Stadtverwaltung Dresden gestartete Pilotprojekt „DE-Mail-City Dresden“ basiert, hat Sicherheitsdefizite und bietet Angriffspunkte für Missbrauch und Ausspähung. Das hat IT-Sicherheitsexperte Torsten Weckbrodt* auf Oiger-Anfrage eingeschätzt. Unter anderem bestätigt er die Kritik der Dresdner Grünen und Piraten, das DE-Mail-System biete keine End-zu-End-Verschlüsselung.

Labormuster eines Graphen-Schaltkreises von IBM. Foto: IBM

IBM steckt drei Milliarden Dollar in Forschung an Zukunfts-Elektronik

Technologien für die Zeit nach dem Silizium im Fokus Armonk/Rüschlikon, 10. Juli 2014: Weil es immer schwieriger wird, die Miniaturierung der Mikroelektronik im selben Tempo wie bisher voranzutreiben, hat der US-Elektronikkonzern „IBM“ (Armonk) nun einer Sonderforschungsprogramm über drei Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) angekündigt.

Lieferte im TÃœV-Test Spitzenwerte: PV-Modul von Solarwatt Dresden. Abb.: Solarwatt

Solarlachse im Alberhafen

Elblachs-Räucherei im Dresdner Alberthafen heizt Öfen mit Solarwatt-Technik Dresden, 9. Juli 2014: Um den Dresdner Alberthafen attraktiver für Besucher zu machen, entsteht dort nahe dem Fischrestaurant an der Magdeburger derzeit eine Elblachs-Räucherei, die ihren Energiebedarf besonders umweltverträglich decken soll: Auf dem Dach werden jetzt 214 Solarmodule installiert, die künftig – zumindest bei strahlender Sonne – den Strombedarf des Räucherofens und der Kühlanlagen vollständig decken sollen. Dabei legen die Räucherer Wert auf Dresdner Technik: Die Module kommen von Solarwatt Dresden, die Installation übernimmt Sunstrom Dresden. Möglich werde dies durch ein „intelligentes Energiemanagement“, hieß es vom Unternehmen.