Land hält noch 10 % am Elektronikzentrum
Dresden, 12. Juli 2014: Der Freistaat Sachsen will sich von seiner Minderbeteiligung am Mikroelektronik-Zentrum „ZMDi“ in Dresden trennen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor.
Die Landesregierung wollte diese Mitteilung auf Anfrage nicht kommentieren. „Es entspricht aber der Aufgabe des Freistaates jährlich zu prüfen, ob die haushaltsmäßigen Voraussetzungen für das Beibehalten einer Unternehmensbeteiligung noch gegeben sind“, teilte der Sprecher des sächsischen Finanzministeriums, Stephan Gößl, mit.
Staatseinstieg rettete DDR-Mikroelektronikkern
Das Land war Anfang der 1990er nach dem Zusammenbruch der DDR-Industrie in das damalige „Zentrum Mikroelektronik Dresden“ (ZMD) eingestiegen, um einen wichtigen Kern der ostdeutschen Mikroelektronikforschung zu retten und damit die Grundlage für Neuansiedlungen zu schaffen. Der Freistaat deckte in den Folgejahren auch die Verluste, die das anfangs hochdefizitäre ZMD schrieb – was der Landesregierung auch einige Kritik einbrachte. Das Konzept ging indes auf, denn der Personalstamm und die Expertise der früheren DDR-Elektroniker war dann ein wichtiges Ansiedlungsargument für die Chipwerke von AMD und Siemens/Infineon und anderen Hightech-Unternehmen.
ZMDi-Finanzchef: Sind auf Ausstieg gut vorbereitet
Derzeit hält der Freistaat nur noch eine Minderheitsbeteiligung von rund zehn Prozent am – inzwischen in ZMDi unbenannten – Unternehmen, will sich davon aber nun offensichtlich trennen, da sich das Zentrum inzwischen weitgehend konsolidiert hat. „Wir sind auf den vom Freistaat Sachsen angestrebten Ausstieg im Zuge der Privatisierungsinitiativen des Landes gut vorbereitet“, versicherte ZMDi-Finanzchef Steffen Wollek. Mehrheitseigner des Unternehmens ist die Global ASIC GmbH. Das ZMDi hat 360 Mitarbeiter, ist auf den Entwurf von Spezialchips für die Auto- allgemeine- und Konsumgüter-Industrie spezialisiert. Autor: Heiko Weckbrodt
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