Geschichte, Wirtschaft
Schreibe einen Kommentar

Special: 50 Jahre Mikroelektronik in Dresden

Montage: Eylert

Montage: Eylert

Dresden, August 2011: Vor 50 Jahren, am 1. August 1961, gründete Prof. Werner Hartmann die „Arbeitsstelle für Molekularelektronik“ (AME) in Dresden. Damit gehörte er in Europa zu den ersten Forschern, die sich anwendungsnah mit dieser später „Mikroelektronik“ genannten neuen Technologie beschäftigten.

Und er legte damit den Grundstein für das heutige „Silicon Saxony“, für die großen Dresdner Chipfabriken, für die Hightech-Landschaft im Dreieck Dresden-Freiberg- Chemnitz, in der inzwischen über 40.000 Menschen beschäftigt sind. Hartmann selbst fiel nach einer Stasi-Intrige in Ungnade, sein Name über Jahrzehnte zu Unrecht dem Vergessen anheim.

Der Oiger erzählt in diesem Special gemeinsam mit Gastautoren die wechselvolle Geschichte der Mikroelektronik in Dresden und Sachsen, über die aufwendigen Wertschöpfungsketten, die binnen eines halben Jahrhunderts entstanden und zerfielen. Dabei stützen wir uns auf Interviews mit Zeitzeugen, Recherchen im Bundesarchiv, in der Stasi-Unterlagen-Behörde und auf Fachliteratur. Das Special beleuchtet die Tücken zentraler Wirtschaftslenkung, aber auch den Nutzen, den der Standort aus offensiver staatlicher Wirtschaftspolitik zog. Branchenvertreter und Politiker diskutieren die Zukunft der Schlüsseltechnologien in Europa. Und wir stellen ausgewählte Hightech-Unternehmen vor, die die Technologie- und Wirtschaftslandschaft im „Silicon Saxony“ mitprägen. Viel Spaß bei der Lektüre!

 

Vom Pionier zum Verfemten – Wie die Stasi an Werner Hartmanns Stuhl sägte

Der Megabit-Fetisch – Warum die SED ihre Liebe zur Mikroelektronik wieder entdeckte

„Eine Massenproduktion des Megabit-Chips war gar nicht machbar“

Die Innovationspolitik in der Ära Honecker

Robotron: DDR-Computerriese im Spagat

Interview mit dem früheren Robotron Entwicklungs-Chef Gerhard Merkel

Subventionen und Humankapital – Wie staatliche Intervention die Dresdner Chipindustrie rettete

Die Freiberg-Story: Wo einst der Berg rief, ist heute ein führendes Zentrum der Halbleiterstoffe

Vom Sand zum Chip – Welche Kette zum MP3-Player oder iPad führt

Die Chronik der Halbleiterei von der Antike bis zur Gegenwart

Von der DDR-Chipschmiede zur Fabless Company: Die turbulente ZMD-Geschichte

Wie ein Reinstsiliziumwerk zur Kraftprobe von Staat und Bürgern wurde

„Wir sind Glückspilze“ – Interview mit Gerd Teepe von Globalfoundries Dresden

Vom Kombinat Mikroelektronik zur X-Fab Erfurt – Foundry investiert 100 Mio. in Dresden

Mit Automatisierung gegen China-Konkurrenz: Die Infineon-Geschichte in Dresden

Siltronic: Höchstes Reinheitsgebot in der Scheibenwelt

Solarworld hat bisher eine Milliarde in Freiberg investiert

„Im Westen gibt’s so was nicht“ – einstige ZMD-Tochter MPD schwört auf Sensoren

Tokyo Electron: Warum der japanische Ausrüster vertreten ist

AMD: Statt Fabs nun Entwicklungsstandort

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar