Monate: November 2011

Netzportal zeigt Repressionsorte – vom Dresdner Fallbeil bis zum Speziallager Nr. 9

Dresden/Berlin, 16.11.2011: „Zum Tode Verurteilten wird am Vorabend ihrer Hinrichtung mitgeteilt, dass ihr Gnadenverfahren abgelehnt ist und das Urteil am folgenden Tag vollstreckt werden wird. Sie erhalten eine Mahlzeit und die Möglichkeit, einen Abschiedsbrief zu schreiben. Weitergeleitet werden diese Briefe in der Regel nicht. In den frühen Morgenstunden vollstreckt der Scharfrichter das Urteil mit Fallbeil…“ Die Rede ist vom alten Gerichtsgebäude am Münchner Platz in Dresden – von 1952 bis 1956 die zentrale Hinrichtungsstätte der DDR. Diese und andere Orte, an denen (auch) Unrecht geschah, sind nun im Internetportal „Orte der Repression“ dokumentiert. „Mit zunehmendem zeitlichen Abstand vermehren sich Tendenzen, die DDR, ein Unrechtsstaat, der Menschenrechte verletzte und Bürgerrechte versagte, zu verharmlosen“, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), als er das Portal gestern freischaltete. „Umso wichtiger ist der Zugang zu Informationen über die historische Wirklichkeit.“ Um vor allem Jugendliche über deren Leitmedium Internet zu erreichen, finanzierte dieses Projekt des „Hauses der Geschichte der Bundesrepublik“ mit 90.000 Euro aus seinem Etat.

Dan Browns verlorenes Symbol: eine esoterische Wirrnis

Und wieder einmal stolpert Action-Symbologe Robert Langdon durch verschwörungstheoretische Labyrinthe. Für seinen jüngsten Roman „Das verlorene Symbol“ dreht Autor Dan Brown diesmal die Freimaurer durch den Fleischwolf Washington. Was anfangs noch leidlich spannend daher kommt, verkommt allerdings Seite für Seite (und derer gibt es fast 800) zu religiösem Kitsch und ermüdenden esoterischen Glaubensbekenntnissen des Autors.

Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen googanieren

Berlin, 16.11.2011: 69 Prozent aller deutschen Internetnutzer haben schon einmal bei Suchmaschinen wie Google, Bing oder Yahoo ihren eigenen Namen eingegeben, um zu sehen, was über sie im Internet steht. Das hat eine Aris-Telefonumfrage unter 1012 Netznutzern ergeben. In der Szene gibt es für dieses Ego-Googeln übrigens schon seit langem einen wenig schmeichelhaften Begriff: „googanieren“ – zusammengezogen aus „Google“ und „onanieren“.

Rekordgeschäfte für Infineon, aber düsterer Ausblick

Neubiberg, 16.11.2011: Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon hat zum 30. September 2011 ein Rekordgeschäftsjahr abgerechnet: Der Umsatz kletterte um 21 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro, der Gewinn auf 1,12 Milliarden Euro fast vervierfacht – hier sind allerdings die einmaligen Erlöse aus dem verkauf von Infineons Mobilfunkchip-Sparte an Intel enthalten.

„Schwarz auf Weiß“ – Günter Wallraff demaskiert maskiert die Deutschen

Es sollte eine Dokumentation werden, die einen Teil der Deutschen als Rassisten demaskiert. Eine Dokumentation, die den Umgang mit schwarzen Menschen in Deutschland auf den Prüfstand stellt, die Menschlichkeit wachrüttelt. Doch es wurde eine Dokumentation, die am Ende nur einen Schluss zuließ: „Bitte Herr Wallraff, lassen Sie dies zukünftig!“

EeePad Transformer: Heirat von Netbook und Tablet

  Das iPad mag trendy sein, um damit längere Elaborate zu schrieben, ist die Bildschirmtastatur indes ungeeignet. Ein Netbook wiederum hat eine echte Tastatur, ist aber sperriger als ein Tablettcomputer und auch nicht so chic. Netbook-Erfinder Asus verheiratet nun mit dem „Eee Pad Transformer“ beide Welten: Klickklack wird aus dem mobilen Rechner ein Pad und umgedreht. Ein faszinierend einfaches Konzept, das allerdings in unserem vierwöchigen Test einigen Finish-Bedarf offenbarte, der vor allem mit dem aufgespielten Android-Betriebssystem zu tun hat.

Mehr und mehr Firmen setzen bei Personalsuche aufs Internet

Berlin, 15.11.2011: Die meisten deutschen Firmen nutzen das Internet für die Personalsuche. Das hat eine „Aris“-Umfrage unter 1500 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des „Bitkom„-Verbandes ergeben. 79 Prozent der befragten Betriebe gaben an, freie Stellen in den einschlägigen Online-Jobbörsen zu veröffentlichen, im Vorjahr waren es erst 71 Prozent.

Der Prozessor, das fremde Wesen

Das Faszinierende am Mikroprozessor ist, was hinten raus kommt: Sicher auch Sch…öner Unsinn. Aber oft genug versteht es dieses kleine Plättchen Silizium im schwarzen Kunststoffmantel uns vorzugaukeln, es könne denken. Das Teil treibt iPhones dazu, mit uns zu reden, prphezeit in unscheinbaren Blinkerkästen das Wetter (mehr oder minder zutreffend), lässt uns in SciFi-Filmen nicht wieder in die Luftschleuse und lässt uns in Videospielen Leben leben, für die wir eigentlich viel zu feige sind.

Ein Stück Silizium verändert die Welt – der Mikroprozessor wird 40

Santa Clara, 15.11.2011: Ein Stückchen Silizium, das die Welt veränderte, Jobs fraß und schuf, ganz neue Industrien entstehen ließ und andere zum Untergang verdammte, kommt ins „Oldie“-Alter: Heute vor genau 40 Jahren präsentierte Intel den „4004“, den ersten serienmäßig gebauten Mikroprozessor der Welt.

Krebsforschung: Dresdner Forscher bauen Petawatt-Laser

Dresden-Rossendorf, 14.11.2011: Dresdner Forscher bauen derzeit im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) einen Laser mit dem Codenamen „Penelope“, der eine Leistung von rund einer Billiarde Watt (Petawatt) freisetzen kann. Er soll als Teilchenbeschleuniger eingesetzt werden und unter anderem Erkenntnisse darüber liefern, wie man sehr kompakte und relativ preiswerte Ionen-Beschleuniger für Krankenhäuser bauen kann, die in der Krebstherapie neue Wege weisen sollen. Bisher waren sehr große und teure Ringbeschleuniger mit starken Elektromagneten notwendig, um schwere Teilchen wie Protonen nahe an die Lichtgeschwindigkeit heran zu bringen. Hochleistungslaser sind demgegenüber kompakter und stoßen die Teilchen mit Licht vorwärts, bis sie das richtige Tempo haben. hw

Futuremark kündigt Benchmark „3DMark for Windows 8“ an

Helsinki, 14.11.2011: Bisher gibt es noch nicht einmal ein offizielles Veröffentlichungsdatem für die nächste Generation des Betriebssystems „Windows“, da kündigt die finnische Software-Schmiede „Futuremarks“ bereits ein Spiele-Testprogramm für Windows 8 an: Der Benchmark „3DMark for Windows 8“ soll 2012 erscheinen und  neben intel-kompatiblen Prozessoren auch ARM-Prozessoren unterstützen. hw

Kinderschloss schaltet Spielkonsole nach zuviel Daddelei aus

Bergheim, 14.11.2011: Drei, zwei ein… und Finito: Der Spielehersteller Bigben Interactive gibt Eltern jetzt ein recht radikales Werkzeug in die Hand, das verhindern soll, dass Kinder zu lange an der Videospielkonsole daddeln. Die „Parental-Control-Systeme“ werden an die Playstation oder Nintendos 3DS angeschlossen und wenn ein von Mutti oder Vati vorher einprogrammierter Zähler abgelaufen ist, kann der Jung-Zocker nicht mehr weiterspielen: Die Konsole schaltet sich aus und kann nur mit einem Passwort reanimiert werden.

Weniger Hightech-Gründungen in Deutschland

Berlin, 14.11.2011: In Deutschland werden immer weniger Hightech-Unternehmen gegründet. Entstanden in den 1990er Jahren noch durchschnittlich 18.500 Hightechfirmen pro Jahr, waren es im Jahr 2010 nur noch 14.100 – zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus Angaben des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor. Der Technologieverband Bitkom forderte daher nun in Berlin „bessere Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer“.

Spielertastatur Isku: Blau leuchten die Zockernächte

Mit der „Isku“-Tastatur tummelt sich Computerzubehör-Hersteller: Das in dezentem blau leuchtende Keyboard ist vor allem für lange Zockernächte gedacht, bietet aber auch allerlei Mehrwert für Nachtarbeiter. Eine weitere Besonderheit: Über ein „Talk“-Protokoll koordiniert die „Isku“ angelegte Tastenbelegungsprofile mit der „Kone+“-Maus.