In der Dokumentation „Leinwandfieber“ erfährt man, wie Penny aus den USA ein Kino betreibt, welches in einer alten Scheune untergebracht ist. Und dass – wenn sie nicht so viele freiwillige Helfer hätte – es in dem Ort kein Kino gäbe. Auch hört man etwas über das Leben von Lassane, Luc und Zakaria aus Burkina Faso, einem Land im Westen von Afrika, das hierzulande so bekannt ist wie Albanien für die Amerikaner. Lassane, Luc und Zakaria betreiben dort ein Kino, welches kein Dach besitzt und dessen Sitzbänke aus Stein bestehen.
Viel besser sieht es bei Anup in Indien auch nicht aus. Seine Besucher müssen komplett auf Stühle verzichten und dürfen sich gleich auf den Boden hinsetzen oder irgendwo auf den Querverstrebungen seines Kinozeltes Platz nehmen. Obwohl er eigentlich Arzt oder Ingenieur werden sollte, entschied er sich für das jetzige Leben und betreibt ein Zeltkino für Tausende von Menschen, mit dem er durch Indien reist.
Mit ganz anderen Problemen hat dagegen Han Yong Sil aus Nordkorea zu kämpfen. Ihre Lebensaufgabe sieht sie in der Vorführung von Filmen für ihre Genossen, damit diese einen besseren Ertrag in der Kolchose erzielen können.
„Comrades in Dreams – Leinwandfieber“ ist eine Dokumentation, in der man einfach abtauchen kann und etwas über das Leben aus Ländern erfährt, von denen man ansonsten keine oder nur die üblichen Nachrichten erhält. Besonders interessant sind die Bedingungen, unter den die Betreiber ihre Kinos führen. An vielen Stellen muss man mit den Akteuren über Episoden lächeln, wie zum Beispiel, warum der Film Titanic in Indien ein Flop werden würde. Besonders hervorzuheben ist, dass der Film kein Frage-Antwort Spiel beinhaltet, sondern die Betreiber der Kinos einfach zu Wort kommen lässt. Die Wertung bleibt somit dem Zuschauer überlassen. Ronny Siegel
Originaltitel: Comrades in Dreams – Leinwandfieber
Regiseur: Uli Gaulke
Produktion: Deutschland 2006
Laufzeit: 90 Minuten
Zum Weiterlesen:
Deutsche Kinos haben wieder mehr Besucher und Umsatz
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