Alle Artikel mit dem Schlagwort: Studie

Wutbürger gegen Wutbürger? Pegida-Demonstration gegen Einwanderung am 1. Dezember 2014 - und links daneben die Gegendemo der "Antifa" Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Studie: Pegidisten haben sich radikalisiert

Viele Pegidisten mögen laut Umfragen Russland, die USA weniger und haben mit Demokratie à la BRD innerlich gekündigt Dresden, 25. Februar 2016. Der klassische Anhänger der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung ist patriotisch eingestellt, aber nicht unbedingt rechtsradikal, sympathisiert mit Russland, während er oder sie die US-Politik skeptisch beurteilt. Das geht aus einer neuen Auswertung der Studiengruppe um den Politologen Prof. Werner J. Patzelt von der TU Dresden hervor. Die Wissenschaftler stützen sich dabei vor allem auf mehrere Wellen von Umfragen unter Menschen, die an den Kundgebungen und Demonstrationsmärschen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) teilgenommen hatten. Pegida gilt als asylkritisch bis fremdenfeindlich beziehungsweise rechtspopulistisch.

Eine Mitarbeiterin überprüft im BMW-Werk Leipzig den Lade-Anschluss für den neuen Hybrid-BMW 225xe. Foto: BMW

Staatsprämien sollen Elektroauto-Kauf ankurbeln

Studie der TU Dresden: 1 Million E-Autos in Deutschland bisher noch in weiter Ferne Dresden, 2. Februar 2016. Der Elektroauto-Markt in Deutschland steckt noch voller Kinderkrankheiten, was einen „Massenmarkt in weite Ferne rücken lässt“. Das geht aus einer heute vorgestellten internationalen Vergleichs-Studie der TU Dresden hervor. Dem von der Bundesregierung ausgerufenen Ziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020 räumen die Forscher des TU-Instituts für Wirtschaft und Verkehr „nur geringe Chancen“ ein. Für ihre Befunde stützen sich die Verkehrswissenschaftler wesentlich auf die Einschätzungen von Elektroauto-Nutzern in- und außerhalb der Bundesrepublik.

Prof. Hans Vorländer. Foto: Heiko Weckbrodt

Pegida kokettiert mit Muster „Wir gegen das System“

TU-Studie: „Rechtspopulistische Empörungsbewegung“ konnte in der selbstverliebten Ikonen-Stadt Dresden besonders gut gedeihen Dresden, 20. Januar 2016. Pegida hat sich in Dresden zu einer rechtspopulistischen Empörungs-Bewegung entwickelt, die weitverbreitete Vorbehalte gegen Fremde und speziell Muslime, gegen politische und mediale Eliten westdeutscher Prägung artikuliert. Das haben die Politologen Prof. Hans Vorländer, Dr. Steven Schäller und Maik Herold von der TU Dresden in ihrer nun veröffentlichten Studie „Pegida – Entwicklung, Zusammensetzung und Deutung einer Empörungsbewegung“ eingeschätzt, die sie heute in der Landeszentrale für politische Bildung vorgestellt haben.

Die meisten ostdeutschen Maschinenbau-Unternehmer können sich vorstellen, Flüchtlinge einzustellen. Viele sind sich jedoch unsicher, wie es um die fachlichen und Sprachkenntnisse der Einwanderer bestellt ist. Foto: Rittal GmbH

Soziales Umfeld entscheidet über Löhne von Einwanderern mit

Hohe ethnische Konzentration um Umfeld kann Chancen reduzieren Nürnberg, 21. Dezember 2015. Ethnische und soziale Netzwerke im unmittelbaren Umfeld sind mitentscheidend darüber, wieviel Lohn ein Einwanderer für seine Arbeit bekommt und wie schnell sich Flüchtlinge integrieren. Das geht aus einer Migranten-Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) in Nürnberg heute vorgestellt hat.

Grafik: hw

Programmkinos legen gegen den Markttrend zu

Arthouse-Filmtheater verkauften 3 % mehr Eintrittskarten, Multiplexe dagegen weniger Berlin, 16. September 2015. Anspruchsvolle Kinokost zieht derzeit besonders gut: Die deutschen Programmkinos legen in den Besucherzahlen und im Umsatz – gegen den Gesamttrend im Markt – zu. Sie konnten im Jahr 2014 insgesamt 16,3 Millionen Eintrittskarten verkaufen. Das waren drei Prozent mehr als im Vorjahr. Dagegen wurden im gesamten Kinomarkt in der Bundesrepublik, der stark von den großen Multiplexen dominiert wird, nur noch 121,7 Millionen Kino-Tickets verkauft, sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus der heute vorgestellten Programmkino-Studie der Filmförderanstalt (FFA) in Berlin hervor.

"Repowering": Techniker rüsten eine Windkraftanlage mit stärkeren Generatoren auf. Dies ist ein weltweiter Trend in der Branche, in Sachsen kommt er laut BWE-Angaben aber erst langsam voran. Foto: REpower Systems AG, BWE

Große Windparks bremsen sich selbst aus

Simulation: Zuviel Turbinen lassen Ausbeute pro Turm immer mehr sinken Jena, 24. August 2015. Der Bau immer größerer Windparks ist anscheinend keine gangbarer Weg zur Energiewende: Wie Jenaer Forscher jetzt in einer Wetter-Simulation herausgefunden haben, bremsen sehr große Windkraftparks den Wind derart aus, dass die Anlagen unterm Strich nur noch sehr ineffizient arbeiten.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

IfW: Schweden gelingt Spagat zwischen Wachstum und Wohlfahrt am Besten

Studie sieht Deutschland im Mittelfeld, Südeuropa ganz hinten Kiel, 3. Juni 2015. Den Skandinaviern gelingt es im europäischen Vergleich am Besten, den Wunsch nach möglichst gleichmäßiger Einkommensverteilung und Wirtschaftskraft unter einen Hut zu bekommen. Das geht aus einer Studie „How to Deal with Inequality“ hervor, in der Forscher des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel die Wohlfahrtssysteme in Europa miteinander verglichen hatten. Demnach sorgt das angloamerikanische Wirtschaftssystem à la Großbritannien, das auf den freien Markt setzt, sorgt zwar für Wirtschaftswachstum, aber auch für große Einkommensunterschiede in der Bevölkerung. Ganz schlecht schneiden in der Studie die südeuropäischen Modelle ab, die die IfW-Forscher am Beispiel Italien untersucht hatten. Dort seien die Sozialsysteme unzureichend, die Jugendarbeitslosigkeit hoch, gleichzeitig aber schwächele auch die Wirtschaft. Deutschland und Frankreich stuften die Autoren im Mittelfeld ein.

Politologe Prof. Werner Patzelt von der TU Dresden präsentierte heute seine neue Studie über Pegida. Foto: Heiko Weckbrodt

Studie bestätigt Rechtsruck bei Pegida

Laut Umfrage der TU Dresden gibt jetzt harter Kern um Facebook-Pegidisten den Ton an Dresden, 21. Mai 2015 Der Eindruck vieler Beobachter hat sich nun durch Umfragen weiter erhärtet: Die asylkritische Pegida-Bewegung in Dresden hat seit Jahresbeginn einen spürbaren Rechtsruck gemacht. Gestiegen ist der Anteil jener, die offen ausländerfeindliche, demokratie-skeptische, teils auch rechtsradikale Positionen vertreten, während viele gemäßigtere Sympathisanten inzwischen abgesprungen sind. „Übrig geblieben ist vor allem der harte Kern“, schätzte Prof. Werner Patzelt von der TU Dresden ein, der heute den zweiten Teil seiner Pegida-Studie vorstellte.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Nur jedes 3. öffentliche Unternehmen legt Manager-Bezüge offen

Wirtschaftsforscher der Uni Leipzig mahnen nach Studie nun Transparenz-Debatte in Sachsen an Leipzig/Dresden, 27. April 2015: Die meisten öffentlichen Unternehmen in Deutschland veröffentlichen nicht, welche Gehälter sie ihren Managern zahlen – obwohl sie letztlich im Regelfall durch Steuern, Abgaben beziehungsweise Gebühren der Bürger finanziert werden. Das geht aus einer Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Leipzig hervor. Demnach informiert kaum ein Drittel der 320 untersuchten Stadtwerke, Nahverkehrsbetriebe, kommunalen Krankenhäuser und anderen öffentlichen Betrieben öffentlich über ihre Manager-Gehälter.

Insulin-Pulver beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht, soll jedoch Typ 1 Diabetes bei Kindern mit hohem Erkrankungsrisiko verhindern. Foto Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München

Vorbeuge-Spritz gegen Diabetes in Arbeit

Erste Tests mit Präparat aus Dresden und München stimmen optimistisch Dresden, 21. April 2015: So wie man Kinder heute gegen Röteln oder Masern impft, könnte es bald möglich sein, sie durch eine vorbeugende Impfung gegen Diabetes vom Typ 1 zu impfen. Forscher aus Dresden und München haben gemeinsam mit internationalen Kollegen solch ein prophylaktisches Präparat entwickelt. Die ersten Tests in einer „Pre-Point“-Vorstudie stimmen optimistisch: Das Mittel zeigt die erhoffte Autoimmun-Wirkung.

Mindestens jeder fünfte Deutsche leidet unter Heuschnupfen. Dresdner Mediziner wollen den Betroffenen mit Laser-Akupunktur helfen. Foto: Maria Lanznaster, pixelio.de

Mit Laser-Nadeln gegen Heuschnupfen

Dresdner Medizin untersuchen Erfolgsquoten für Laser-Akupunktur gegen Pollen-Allergie Dresden, 23. März 2015: Mit Laser-Akupunktur wollen junge Allergieforscher aus Sachsen neue Wege gegen Heuschnupfen finden. Im April starten Stephanie Beeskow und Alaa Alrayes von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Uniklinikum Dresden zwei bereits angekündigte Studien, in deren Zuge sich Patienten kostenlos mit Lasern statt Nadeln akupunktieren lassen können. Die beiden Doktoranden wollen in diesen weltweit einzigartigen Untersuchungen herausbekommen, ob Laser nachhaltiger als Nadeln gegen die weitverbreitete Gräser-Pollen-Allergie-Allergie helfen, die alljährlich im Frühjahr etwa jeden fünften Deutschen quälen.

Besonders Nachrichten über Gewalt und "bunte" Themen werden sehr häufig über Kontaktnetzwerke wie Facebook weiterverbreitet. Montage: hw

Internet-Nutzer teilen Nachrichten vor allem über Facebook

Gewalt und „bunte“ Themen werden besonders oft weiterverbreitet Dresden/Darmstadt, 6. Februar 2015: Deutsche Internetnutzer verbreiten Nachrichten immer häufiger über Kontaktnetzwerke wie Facebook, Twitter und Google+ weiter – wobei hier Facebook in Deutschland eine fast monopolartige Stellung gewonnen hat. Das geht aus der jüngsten Ausgabe einer gemeinsamen Langzeitstudie der Universitäten Dresden und Darmstadt über die Nachrichtenverbreitung im Internet hervor. Besonders oft geteilt werden demnach Berichte über Gewaltverbrechen, Kriege, Sportereignisse, Katastrophen und bunte Boulevard-Themen, wobei „bild.de“ inzwischen „Spiegel Online“ als meistgeteilte Nachrichtenquelle abgelöst hat.

Prof. Hans Vorländer. Foto: TU Dresden

TU-Studie: Pegida kommt aus der Mitte der Gesellschaft

Durchschnitts-Pegidist ist 48, Atheist, männlich Dresden, 14. Januar 2015: Obwohl die sogenannten „Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) im Namen ihrer Bewegung religiöse Bezüge tragen, haben Teilnehmer der umstrittenen „Pegida“-Demonstrationen in Dresden offensichtlich so gut wie keine religiösen Motive, sondern werden vielmehr vor allem von einer allgemeinen Unzufriedenheit mit den Eliten in Politik und Medien auf die Straße getrieben. Das geht aus einer Eil-Studie des Prof. Hans Vorländer von der TU Dresden hervor. Zudem wurzelt Pegida offenbar nicht in der deklassierten Unterschicht, sondern in der Mitte der Gesellschaft: Der durchschnittliche Pegidist ist laut Vorländer ein 48 Jahre alter Atheist mit leicht überdurchschnittlichem Einkommen. Etwa ein Drittel der Demo-Teilnehmer kommt aus Dresden, ein weiteres Drittel aus dem restlichen Sachsen.

Gewalt ist im Jugendknast alltäglich. Foto: Heiko Weckbrodt

Tatort Jugendknast

Studie: Mehr als jeder dritte junge Gefangene wird zum Gewaltopfer Dresden/Köln, 6. Dezember 2014: Über ein Drittel der jungen Insassen im Jugendknast wird durch Mitgefangene geschlagen, getreten oder in anderer Form Opfer körperlicher Gewalt. Das geht aus einer Studie „Gewalt und Suizid im Jugendstrafvollzug“ hervor, aus denen der Kölner Kriminologe Prof. Frank Neubacher am Freitag beim „Dresdner Gesprächskreis Jugendhilfe und Justiz“ erste Zwischenergebnisse vorgestellt hat, und die vor allem auf Fragebögen-Umfragen, Intensiv-Interviews und Personalakten von und mit Jugendgefangenen beruht.