Dresdner Medizin untersuchen Erfolgsquoten für Laser-Akupunktur gegen Pollen-Allergie
Dresden, 23. März 2015: Mit Laser-Akupunktur wollen junge Allergieforscher aus Sachsen neue Wege gegen Heuschnupfen finden. Im April starten Stephanie Beeskow und Alaa Alrayes von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Uniklinikum Dresden zwei bereits angekündigte Studien, in deren Zuge sich Patienten kostenlos mit Lasern statt Nadeln akupunktieren lassen können. Die beiden Doktoranden wollen in diesen weltweit einzigartigen Untersuchungen herausbekommen, ob Laser nachhaltiger als Nadeln gegen die weitverbreitete Gräser-Pollen-Allergie-Allergie helfen, die alljährlich im Frühjahr etwa jeden fünften Deutschen quälen.
Vor allem Männer haben Angst vor Nadeln
Ein Vorteil der Laser-Akupunktur liege unmittelbar auf der Hand, betonte Doktormutter Dr. Bettina Hauswald: „Diese Behandlung tut nicht weh und ist besser für Patienten mit Angst vor Nadeln geeignet.“ Ihre Erfahrung nach ist diese Nadelfurcht übrigens insbesondere bei Männern stark ausgeprägt. Die Dresdner Allergiker wollen aber mit ihren Studien vor allem ermitteln, ob Laser-Akupunktur langfristig effektiver wirkt als eine Behandlung mit Nadeln.
Bis zu 80 % Erfolgsquote mit Nadeln
In einer früheren Studie war Dr. Hauswald mit Nadelakupunktur auf eine Erfolgsquote von „70 bis 80 Prozent“ gekommen: Unmittelbar nach und auch bei einer Nachuntersuchung ein halbes Jahr später wiesen die so behandelten Allergiepatienten keine der üblichen Symptome wie „laufende Nasen“, Schnupfen oder Augenreizungen mehr auf, auch ihr Blutbild hatte sich normalisiert.
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Laser-Akupunkur an Körper und Mund
Speziell will im Rahmen der Studien Stephanie Beeskow eine Laser-Akupunktur an zehn Punkten des Körpers anbieten. Ihr aus Syrien stammender Kollege Alaa Alrayes setzt das Akupunktur-Verfahren an acht Punkten im Mundraum ein. Um Placebo-Effekte zu minimieren, werden jeweils zwei Gruppen gebildet, von denen eine tatsächlich eine „echte“ Laser-Akupunktur erhält, die andere nur eine simulierte.
Wie man sich anmeldet:
Teilnehmen können Betroffene im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. Wer mitmachen will, muss sich bis zum 6. April 2015 bei Stephanie Beeskow (E-Mail allergiestudie-beeskow@gmx.de, Handy 0152 / 58918117) bzw. Alaa Alrayes (E-Mail dr.alaa.alrayess@gmail.com, Handy 0176 / 61413162) anmelden. Schwangere, Kinder und Patienten mit schweren akuten oder chronisch organischen beziehungsweise psychischen Erkrankungen können nicht teilnehmen. Jede Behandlungssitzung dauert 30 bis 40 Minuten. Vorgesehen sind neun Akupunktur-Behandlungen sowie vorher und nachher jeweils ein Bluttest. Die Teilnahme ist kostenlos.
Immer mehr Menschen klagen über Heuschnupfen
An Heuschnupfen leiden 20 bis 25 Prozent aller erwachsenen Deutschen. Noch Anfang der 1990er Jahre lag diese Quote bei lediglich zehn Prozent. Neuere Untersuchungen prognostizieren, dass „in naher Zukunft bis zu 40 Prozent der Erwachsenen eine Allergie-Erkrankung entwickeln werden“, so Hauswald. Woher diese Zunahmen kommen, ist umstritten. Teils wird von vererbten Allergieneigungen gesprochen. Da Heuschnupfen in der Dritten Welt aber fast unbekannt ist, müssen auch andere Ursachen in Betracht gezogen werden. In Frage kommen als Ursachen beispielsweise die Luftverschmutzungen in großen Städten der Industrieländer, eine gewachsene Sensibilität der Bevölkerung für Allergien, zu wenig „Abhärtung“ durch hygienischere Lebensbedingungen, aber auch möglicherweise aggressivere Allergene. Behandelt wird Heuschnupfen teils durch symptomdämpfende Medikamente, die sogenannte Hyposensibilisierung oder eben Akupunktur. Autor: Heiko Weckbrodt
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