Alle Artikel mit dem Schlagwort: Genetik

vSpix's Scheibenflügel-Fledermaus (Thyroptera tricolor). Foto: Sébastien Puechmaille

Dresdner Gen-Forscher planen Erbgut-Arche für die Nachwelt

Neues VGP-Programm soll Genome aller 66 000 Wirbeltierarten der Erde entschlüsseln Dresden/New York/ Hinxton. Forscher aus Dresden, New York und dem englischen Hinxton haben ein neues ehrgeiziges Genetik-Forschungsprogramm gestartet. Beteiligt sind Experten aus aller Welt, darunter Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), von der Rockefeller University in den USA und vom „Wellcome Sanger Institute“ in Großbritannien. Im „Vertebrate Genomes Project“ (VGP, deutsch: Wirbeltier-Genomprojekt) wollen sie gemeinsam „qualitativ hochwertige, nahezu fehlerfreie und vollständige Genome aller 66 000 Wirbeltierarten der Erde erstellen“. Diese Erbgut-Informationen möchten sie dann in einer digitalen Bibliothek, einer sogenannten „Genom-Arche“, für die Nachwelt speichern.

Prof. Dr. Anne Grapin-Botton. Foto: Katrin Boes, MPI-CBG

Wie aus Zellen eine Bauchspeicheldrüse wird

Anne Grapin-Botton ist neue Direktorin am Planck-Genetik-Institut Dresden, 3. September 2018. Das Dresdner Genetik-Institut der Max-Planck-Gesellschaft hat eine Ko-Direktorin und damit auch einen neuen Forschungsschwerpunkt: Die französische Zell-Expertin Prof. Anne Grapin-Botton und ihre Arbeitsgruppe wollen eine Schlüsseltechnologie der Natur verstehen und nachentwickeln: Sie untersuchen am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), wie sich einzelne Zellen im menschlichen Körper spezialisieren, kooperieren und schließlich ein komplettes Organ wie eine Bauchspeicheldrüse („Panreas“) formen.

Dr. Anne Wuttke vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik Dresden. Foto. Peter Böttcher/ L’Oréal

Hilfe für forschende Mütter in Dresden

Planck-Biologinnen bekommen Geld, um Wissenschaft und Familien unter einen Hut zu bekommen Dresden, 4. Juni 2018. Damit sie biologische Forschung und Familie besser miteinander vereinbaren können, bekommen zwei Wissenschaftlerinnen und Mütter am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) Dresden nun Sonder-Stipendien im Wert von insgesamt 20 000 Euro. Das Geld aus dem „For Woman in Science“-Programm fließt an die Leber-Zellforscherin Dr. Anne Wuttke sowie an die Nachwuchswissenschaftlerin Elisa Maria Rieckhoff, die sich auf die Zellstrukturen von Embryos spezialisiert hat. Hinter dem Programm stehen die Unesco, das Kosmetik-Unternehmen L’Oréal Deutschland und die Stiftung der Nobelpreisträgerin Professor Christiane Nüsslein-Volhard. Geld auch für Babysitter gedacht Beide Forscherinnen erhalten jeweils 400 Euro monatlich, damit sie Haushaltshilfen oder Baby-Sitter bezahlen können. Weitere 10 000 Euro stehen für familienfreundliche Investitionen an ihrer Arbeitsstelle zur Verfügung. Der Bedarf für familienfreundliche Arbeitsmodelle ist am Dresdner Planck-Genetikinstitut groß. Etwa die Hälfte der Wissenschaftler ist weiblich und darunter sind viele Mütter – wie eben zum Beispiel Dr. Anne Wuttke, die drei Kinder hat, oder Elisa Maria Rieckhoff, die einen einjährigen Sohn hat. Genetik-Institut richtet …

Prof. Anthony Hyman. Foto: Tristan Vostry

Leopoldina ehrt Dresdner Zellbiologen Hyman mit Schleiden-Medaille

Dresden, 7. September 2017. Die Nationale Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ in Halle ehrt den Dresdner Zellbiologen Prof. Anthony Hyman mit der Schleiden-Medaille. Sie würdigt damit die herausragende wissenschaftliche Arbeit des Direktors am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden.

Prof. Kai Simons. Foto. Lipotype GmbH / Andre Wirsig

Robert-Koch-Medaille für Kai Simons

Dresdner Forscher entschlüsselte Aufbau der Zellmembranen Dresden, 4. November 2016. Der Dresdner Mediziner Kai Simons erhält die Robert-Koch-Medaille für sein Lebenswerk. Das haben die Robert-Koch-Stiftung und die Dresdner Biotech-Firma Lipotype GmbH mitgeteilt. Die Stiftung würdigt damit vor allem die Erfolge des inzwischen 78 Jahre alten Wissenschaftlers bei der Erforschung der menschlichen Zellmembranen. Das sind jene fettartigen Hüllen, die alle Körperzellen umschließen.

Prof. Elly Tanaka vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) erforscht die Stammzellen des Axolotl. Der Lurch kann nämlich vollständige Gliedmaßen und Organe nachwachsen lassen. Ziel der CRTD-Forscher ist es, regenerative Therapiemöglichkeiten beim Menschen zu entwickeln. Foto: Dresden Marketing GmbH

Stammzell-Modelle für die Alzheimer-Forschung

350 internationale Experten tauschen sich auf Stammzell-Kongress in Dresden aus Dresden, 1. Februar 2016. Stammzell-Therapien gelten als einer der vielversprechendsten Ansätze, um Nervenkrankheiten wie Alzheimer eines Tages doch noch heilen zu können. Denn Stammzellen sind ungeprägte biologische Basiszellen, die sich prinzipiell in fast jede andere Zellart umprogrammieren lassen, also auch in Nervenzellen. Die Betonung liegt allerdings auf „prinzipiell“: Noch haben die Genetiker und Biologen einen weiten Weg zurückzulegen, um Stammzellen so zielgerichtet programmieren können, dass sie menschliche Nerven in der gewünschten Weise heilen können. Seit heute diskutieren rund 350 Experten aus 30 Ländern in Dresden auf dem dreitägigen Kongress „Stem Cell Models of Neural Regeneration and Disease“, wie neuere Stammzellmodelle zu einem besseren Verständnis von Nervenschäden- und -Regeneration und zu neuen Therapieansätzen führen können.

Prof. Michael Brand. Foto: CRTD

2,5 Millionen Euro für Hirnheil-Forschung in Dresden

Biologe Michael Brand mit ERC-Zuschuss ausgezeichnet Dresden, 30. Oktober 2015. Weil er dem menschlichen Gehirn beibringen will, sich ähnlich wie ein Zebrafisch-Hirn selbst zu heilen, hat der Dresdner Biologe Prof. Michael Brand vom Europäischen Forschungsrat ERC einen Forschungszuschuss über 2,5 Millionen Euro zugesagt bekommen. Solch ein „ERC Advanced Research Grant“ gilt als besondere Auszeichnung für Wissenschaftler, die außergewöhnliche Forschungsprojekte vorantreiben wollen.

Das Bild links zeigt einen normalen Maus-Neokotex, das rechte Bild einen Großhirnrinde mit künstlich erhähter Pax6-Aktivität. Abb.: MPI-CBGDas Bild links zeigt einen normalen Maus-Neokotex, das rechte Bild einen Großhirnrinde mit künstlich erhähter Pax6-Aktivität. Abb.: MPI-CBG

Die Super-Schlaumaus naht

Dresdner Genetiker machen Mausgehirn menschenähnlich Dresden, 16. August 2015. Die Vorstellung ist etwas gruselig: Eine Maus mit menschlicher Intelligenz würde wohl in keine Mausefalle mehr tappen und bestimmt auch ganz neue Taktiken entwickeln, um Küchen auszuplündern. Ganz so weit mag es vielleicht nicht kommen, aber einen Schritt in diese Richtung haben kürzlich Dresdner Planck-Forscher getan: Sie haben die Nerven-Stammzellen von Mäusen genetisch zu verändert, dass sie denen von Primaten ähnlich wurden. Dadurch bekamen diese Mäuse-Stammzellen die Fähigkeit, ähnlich viele Nervenzellen wie Affen oder Menschen, letztlich sogar eine ähnliche Großhirnrinde (Neokortex) zu bilden – das A und O für die menschliche Intelligenz.

Abtauchen in virtuelle Welten: Ein Mädchen probiert während der Wissenschaftsnacht in Dresden eine "Virtual Reality"-Datenbrille im TU-Hörsaalzentrum aus.

Axolotl glotzt und die Elektronen springen

Wissenschaftsnacht Dresden treibt Tausende in die Institute und auf die Straßen Dresden, 3. Juli 2015: „Mama! Wenn ist das eine Nacht ist, warum bleiben wir dann nicht richtig lange hier? Das ist doch noch ganz hell!“ Eine berechtigte Frage, die der Knirps da seiner Frau Mama heute Abend zur „13. Langen Nacht der Wissenschaften in Dresden“ vorgelegt hat: Tausende Dresdner und Gäste lustwandelten unter dem Motto „Nachtaktiv“ durch die Genetikhallen der Planckforscher in der Johannstadt, über den TU-Campus mit all seinen Attraktionen, laserten sich durch die Fraunhofer-Institute von Dresden – und darunter auffällig viele der Altersklasse „Hab noch keinen Personalausweis, aber diese Nacht mach ich durch.“

Hat ein "Multitasking"-fähiges "Arbeitsgedächtnis": das Gehirn. Abb.: MPI-CBS

Bauplan-Gene für Gehirn gefunden

Über 30.000 Hirn-Scans ausgewertet – Dresdner Mediziner koordinierten Teil der Forschung Dresden, 22. Januar 2015: Das internationale Forscherkonsortium „ENIGMA“ hat fünf Gene identifiziert, die mutmaßlich entscheidende Baupläne für die Größe des menschlichen Gehirns enthalten. Das teilte das Universitätsklinikum Dresden mit, das an dem Projekt beteiligt ist. Die Wissenschaftler hoffen, dadurch die molekularen Grundlagen psychiatrischer Erkrankungen entschlüsseln und letztlich neue Therapien entwickeln zu können.

Blick von oben auf ein Zebrafischauge. Die roten und grünen Zellen sind Neuronen und der „Tunnel“ in der Mitte ist der Sehnerv. Foto: MPI-CBG

Augen-Zellkerne wollen hoch hinauf

Dresdner Planck-Zellbiologen spüren Netzhaut-Wachstum nach Dresden, 18. Januar 2015: Das Auge gilt als Wunderwerk der Natur, ultrareligiöse Kreise in den USA halten diesen besonderen menschlichen Sensor gar für einen Gottesbeweis: Es kann sich an helle und dunkle Umgebungen anpassen, verschafft uns in Sekundenbruchteilen einen Überblick über unsere Umgebung, kann Blumen aus der nächsten Nähe begutachten und weit entfernte Objekte abschätzen – alles Fähigkeiten, mit denen sich selbst modernste Kameras und Elektroniksensoren noch furchtbar schwer tun. Wie es ganz gewöhnliche Vorläuferzellen im Menschen überhaupt schaffen, solch ein Hochleistungs-Sensornetzwerk wie die Netzhaut zu knüpfen, stellt die Wissenschaft immer noch vor viele Rätsel. Die Wanderlust bestimmter Zellkerne spielt dabei anscheinend eine wichtige Rolle, haben nun Forscher des „Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) in Dresden herausgefunden.

Auf einem spontanen "Science Slam" wollen internationale Forscher für ein weltoffenes Dresden rappen. Fotos: MPI-CBG, Klaus Gigga, Montage: hw

Internationale Forscher durch Pegida in Dresden verunsichert

Am Montag rappen und dichten Planck-Genetiker bei Spontan-„Science Slam“ für eine weltoffene Stadt Dresden, 16. Januar 2015: Ausländische Biologen und Genetiker, die in Dresden forschen, fühlen sich durch die islam-kritischen „Pegida“-Märsche an den Montagen und den gewaltsamen Tod eines eritreischen Flüchtlings am vergangenen Dienstag verunsichert. Sie wissen nicht recht, ob sie in Sachsen noch willkommen sind. „Viele unserer internationalen Mitarbeiter sind ziemlich nervöse, einige haben auch Angst“, sagte Sprecher Florian Frisch vom Dresdner „Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) auf Oiger-Anfrage. Die Forscher werden daher zusammen mit Künstlern am Montag auf dem Neumarkt bei einem spontan organisierten „Science Slam“ unter dem Motto „Wir wollen’s wissen“ ein anderes, weltoffeneres Bild der Stadt zeichnen.

Bioinformatik-Nerd Dr. Florian Jug beantwortet morgen im "Science Café" in Dresden Fragen von Laien. Foto: MPI-CBG

Moderne Biologie ohne massiven Computereinsatz undenkbar

Dresdner Planck-Nerds plaudern morgen im „Science Café” über Zusammenspiel von Biologie und Informatik Dresden, 12. Januar 2015: Die meisten haben beim Stichwort „Biologie“ wohl vor allem zerkratzte Schulmikroskope und arme aufgeschnippelte Tierchen vor Augen. Im wissenschaftlichen Alltag ist dieses Fach indes längst zur Hightech-Disziplin mutiert: „Moderne Biologie ist ohne Computertechnik heute gar nicht mehr vorstellbar“, meint Katrin Boes vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG). Morgen Abend plaudern die Planck-Nerds (Computerauskenner) Dr. Michael Hiller und Dr. Florian Jug nun in einem „Science Café“ in der „Groove Station“ in der Dresdner Neustadt mit neugierigen Besuchern über eben dieses Zusammenspiel von Biologie und Informatik und beantworten zwanglos Fragen.

Das DNAmic-Team aus Dresden. Foto: DNAmic

Mit Nano-Gold zum Opto-Computer

Dresdner „DNAmic“ erringt in USA 2. Platz im Studentenwettbewerb „Biomod“ Dresden, 3. November 2014. Mit Konzepten für genetisch konstruierte Licht-Computer hat das Team „DNAmic“ der TU Dresden im Studentenwettbewerb „Biomod“ in den USA einen zweiten Platz errungen. Das teilten die zwölf beteiligten Dresdner Studenten und das TU-Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik (cfaed) mit.

Postdoc Nicola Maghelli rackert im Zentrum für Systembiologie gerade an neuartigen Mikroskopen. Foto: Sven Doering / Agentur Focus

Dresdner Systembiologen feilen an Supermikroskopen

Erste Arbeitsgruppen am neuen Planck-Zentrum forschen bereits Dresden, 20. Oktober 2014: Natürlich wissen wir aus dem Schulunterricht: Am Anfang stehen Kohlen-, Wasser-, Sauerstoff, am Ende der Kette ein Mensch oder ein anderes Lebewesen, das zu höchst erstaunlichen Dingen imstande ist. Doch was passiert eigentlich dazwischen? Wie kommt es, dass aus ein paar Atomen, die sich verbinden und immer komplexere Strukturen generieren, am Ende eine Kreatur wird? Diesen Urgeheimnissen des Lebens an der Schnittstelle von Physik, Chemie und Biologie wollen die Forscher im neuen „Zentrum für Systembiologie“ in Dresden-Johannstadt auf die Schliche kommen. Die ersten Forschergruppen haben dort inzwischen begonnen, neue computergestützte Supermikroskope zu konstruieren und selbstorganisierende biologische Systeme zu untersuchen.