Alle Artikel mit dem Schlagwort: Genetik

Abb.: CRTD

Internationale Stammzell-Experten treffen sich in Dresden

Heilung für ALS, Alzheimer und andere Neurokrankheiten erhofft Dresden, 7. Juli 2014: Noch immer gibt es viele Krankheiten, die die klassische Medizin zwar aufhalten und lindern, nicht aber wirklich an der Wurzel heilen kann. Dazu gehören zerstörende Nervenkrankheiten wie das lähmende ALS, das gedächtnisfressende Alzheimer oder Blindheit, die durch den Abbau von Photorezeptoren in der Retina des Auges zu Stande kommt. Wie ein heiliger Gral der Medizin wirken da die Verheißungen möglicher Stammzelltherapien, die da ansetzen, wo Chemie und Chirurgenmesser versagen: An der Selbstreparatur von Nervenbahnen und -Gewebe. Während eines dreitägigen Kongresses in Dresden wollen sich ab morgen über 300 internationale Wissenschaftler über den neuesten Stand in der Stammzellforschung austauschen.

Dr. Kathrin Plath. Foto: University of California

Stammzell-Forscherin soll nach Dresden wechseln

Humboldt-Professorin Plath arbeitet an synthetischen Zell-Baukästen Los Angelos/Dresden, 28. Mai 2014: Die Zellbiologin Dr. Kathrin Plath ist mit einer Humboldt-Professur ausgezeichnet worden und soll in diesem Zuge von Kalifornien nach Dresden wechseln. Das teilten die TU Dresden und die Humboldt-Stiftung mit. Plaths Spezialgebiet ist die Neuprogrammierung menschlicher Zellen, um sie in einen stammzell-ähnlichen Zustand zurückzuversetzen.

Grusel-grusel: Um das Hirnwachstum zu sehen, haben die Planck-Forscher die Großhirnrinde dieses Maus-Embryos mit einem rot leuchtenden Protein markiert. Foto: MPI-CBG

Dresdner Zellbiologen finden Gen für Hirnwachstum

Ist „Tis21“ in der DNA kaputt, führt dies zu „Mikrozephalie“ Dresden, 13. April 2014: Forscher des Dresdner „Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) haben ein Gen gefunden, das darüber zumindest mitentscheidet, ob ein Lebewesen Mensch oder Tier ein großes oder kleines Gehirn bekommt. Ist dieses Gen „Tis21“ kaputt, führt dies zur sogenannten „Mikrozephalie“ (Kleinhirnigkeit), wie das Planck-Institut nun mitteilte.

Abb.: BSF

Dresdner Lab-Geeks tanzen glücklich mit Zebra-Fischen

Auch Planck-Direktoren rocken mit Dresden, 8. März 2014: Um klar zu machen, wie glücklich es macht, Zellen zu mikroskopieren und inmitten von Gen-Zebrafischen zu forschen, haben die Labor-Heinis (amerikanisch: „Lab Geeks“) des Dresdner Max-Planck-Genetikinstituts einen „Happy“-Tanz hingelegt und das Video auf „Youtube“ hochgeladen. Selbst die Direktoren – darunter die Professoren Anthony Hyman und Elisabeth Knust – waren glücklich genug, ein kleines Tänzchen zu wagen.

Dr. Ghoerghe Cojoc ist ein Einwanderer - und wird als Forscher von seinen Kollegen sehr geschätzt. Foto: Christian Juppe

Kein Grund für deutsche Angst

Rumänischer Forscher Cojoc: Bundesrepublik profitiert von Einwanderung – und ist viel zu organisiert für Trickser Dresden, 2. Februar 2014: Geboren ist Dr. Ghoerghe Cojoc in Bacău im Nordosten Rumäniens. Seit über drei Jahren lebt und arbeitet er mit seiner Frau Monika in Dresden. Seitdem analysiert der Optoelektronik-Ingenieur am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in der Johannstadt die wunderbare Welt der Zellen – wie sie sich teilen, wie sie untereinander Informationen austauschen, um nicht zu degenerieren, welche kleinen Reproduktionsfehler verantwortlich dafür sind, dass Krebs zu wuchern beginnt, welche mechanischen Kräfte im Grundkraftwerk der Natur wirken. Darauf versteht sich der 32-Jährige gut. Was er nicht so recht versteht, ist die jüngst entflammte deutsche Angst, die Bundesrepublik könne von rumänischen und bulgarischen Armen überflutet werden. „Das deutsche Sozialsystem ist derart solide und durchorganisiert – da hätte kaum ein Einwanderer eine Chance, es auszutricksen“, ist Ghoerghe Cojoc überzeugt. „Kurze Zeit mag das gehen, aber nicht auf Dauer.“

Fadenwurm hat immer Plan B für Dürre parat

Planck-Forscher: Feuchtesensor im Wurmhirn leiert Hitzeschock-Proteinproduktion an Dresden, 16. Dezember 2013: Wüstenreisende, die vor lauter Wassermangel bereits zu halluzinieren beginnen, können nur voller Neid auf den Fadenwurm „Caenorhabditis elegans“ gucken. Der nämlich hat voll den Dreh raus, selbst einen Wasserverlust von bis zu 98 Prozent zu überstehen und nach fast totaler Austrocknung wiederaufzuerstehen. Forscher des „Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) in Dresden haben nun herausbekommen, wie der Wurm das hinkriegt.

Bein ab, Bein dran: Axolotl und Molch kennen 2 Rezepte für Wunderwachstum

Dresden, 26. November 2013: Die Evolution hat offensichtlich mehrere Wege gefunden, um ausgewählten Tierarten wundersam wirkende Heilkräfte zu spendieren. Der Mensch ist leider nicht darunter, beherrscht nicht die Kunst, sich Beine oder Arme nachwachsen zu lassen. Dafür haben die Salamandertiere Axolotl und Molch gleich zwei verschiedene Wege gefunden, Amputationen wegzustecken, wie nun vergleichende Untersuchungen in Dresden und Stockholm gezeigt haben.

TU Dresden sucht mit Computerhilfe nach neuen Werkstoffen

DNA trifft Graphen: Uni gründet Exzellenzzentrum DCCMS Dresden, 20. November 2013: Als weiteren Baustein ihrer Exzellenz-Strategie richtet die TU Dresden in der kommenden Woche ein neues Zentrum für computergestützte Materialwissenschaft ein. Die Uni-Leitung will durch das „Dresden Center for Computational Materials Science“ (DCCMS) Dresdens Ruf als eine europäische Forschungs-Hochburg für innovative Werkstoffe ausbauen. Finanziert wird das auf zunächst vier Jahre ausgelegte Zentrum durch einen Teil der Exzellenz-Fördergelder, die der Bund der TU Dresden zugesprochen hatte.

Dresdner Zellforscher: Unkodierte Substanz in DNA ist mehr als nur geerbter „Schrott“

Dunkle Zellmaterie steuert Vorprozesse der Protein-Synthese Dresden, 15. November 2013. Gern und oft wird behauptet, der Mensch nutze 90 Prozent seines Gehirns gar nicht aus. Das dürfte zwar eher ein Zeichen dafür sein, wie wenig wir das Gehirn wirklich verstehen, aber Ähnliches hat man lange auch von der menschlichen DNA geglaubt: Die besteht nämlich nur zu fünf Prozent aus echten Bauplänen für die Konstruktion und Spezialisierung von Zellen. Der Rest ist anscheinend unkodierte Erbsubstanz. Dresdner Zellforscher haben nun nachweisen können, dass wenigstens ein Teil dieser „dunklen Materie“ kein unnützer Erbballast ist, sondern die Entstehung von neuen Nervenzellen mitsteuert. Das hat heute das „Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden“ (CRTD) mitgeteilt.

Planck-Forscher entdecken ewig junge Hefe

Organischer Stein der Weisen könnte auch menschliche Alterung bremsen Dresden, 12. September 2013: Dresdner Genetiker haben möglicherweise eine Art organischen „Stein der Weisen“ gefunden – oder zumindest die „Schatzkarte“ dorthin, der die Alterungsprozesse von Menschen deutlich verlangsamen könnte: Forscher des „Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ haben nämlich laut eigenen Angaben eine Hefe entdeckt, die sich bei der Zellteilung verjüngt: Während sich normale Zellen – wie etwa beim Menschen – nicht ganz symmetrisch teilen und immer einer der beiden Tochterzellen abgegammeltes Erbgut mitgeben, schafft es die Superhefe, beschädigtes Erbgut gleichmäßig aufzuteilen und so letztlich verjüngte Tochterzellen zu erzeugen.

Köpfung nutzlos: Supercomputer-Projekt simuliert wundersamen Nachwachs-Wurm

„Virtual Planarian“ soll mit systembiologischen Methoden Selbstreparatur von Organen ergründen Dresden, 12. Februar 2013: Das hätte Altpirat Klaus Störtebeker oder Lord Stark aus dem „Lied von Eis und Feuer“ wohl gut gefallen: Kaum hat der Henker den Kopf abgehackt, wächst auch schon ein neuer nach. Leider haben Menschen diesen Dreh noch nicht so recht raus, wohl aber solch ein viel verachtetes Geschöpf wie der gemeine Flachwurm (Planarian). Der kann Schwanz, Organe, ja sogar seinen Kopf regenerieren, wenn er verletzt ist. „Selbst in kleinste Teile zerlegt, wächst aus jedem Stück wieder ein komplettes Tier“, ist Biologe Dr. Jochen Rink vom Dresdner Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) immer wieder fasziniert. Gemeinsam mit TU-Informatiker Dr. Lutz Brusch will er nun in aufwendigen Supercomputer-Simulationen heraus bekommen, wie der kleine Wurm das schafft.

Forscher finden Formel für Liebes-Parfüm

Freiburg/Plön/Dresden, 23. Januar 2013: Woran Generationen von Hexen im Mittelalter scheiterten, ist nun deutschen Biologen und Ärzten gelungen: Sie haben eine Methode entwickelt, um passgenaue Liebes-Parfüme für Jedermann zu synthetisieren. Kleiner Nachteil: Das Parfüm verstärkt zwar die eigene sexuelle Attraktivität, wirkt aber anscheinend nur bei genetisch passgenauen Partnern.

Biosax-Kommission: Sachsen sollte weitere 180 Mio € in Biotech stecken

  Dresden, 29. Oktober 2012: Damit der Aufbau einer eigenen sächsischen Biotechnologie seit dem Jahr 2000 letztlich nicht im Sande verläuft, sondern zu wirtschaftlichen Erfolgen führt, rät die Zukunftskommission „biosax2030“ dem Freistaat, in den kommenden zehn Jahre weitere 180 Millionen Euro in diese Branche zu stecken. Insgesamt seien sogar 300 Millionen Euro Investitionen notwendig, ein Teil dieser Summe müsse jedoch aus der Industrie kommen.

Gene Myers will in Dresden den Bauplan des Lebens entschlüsseln

Neues Zentrum für Systembiologie: Wie verleiht DNA dem Menschen Form und Fähigkeiten? Dresden, 1. Oktober 2012: Genetik-Star Gene Myers möchte in Dresden nichts weniger als den „Bauplan des Lebens“ entschlüsseln: Was passiert auf dem Weg zwischen DNA-Codesequenzen und einem fertigen Lebewesen? Wie gibt uns eine Abfolge von Basen-Paaren menschliche Form und Fähigkeiten? Um dies zu klären, will der Gründungsdirektor des neuen „Zentrums für Systembiologie“ zwei Super-Mikroskope bauen – „100 Mal besser als das beste Zeiss-Mikroskop, dass man kaufen kann“, wie er sagt.

Polymere Faltkunst: Dresdner Chemiker arbeitet an Wirkstoff-Lieferdienst für den Körper

Dresden, 27. August 2012: Der aus Russland stammende Forscher Dr. Leonid Ionov entwickelt derzeit im „Leibniz-Institut für Polymerforschung“ (IPF) in Dresden eine Art Paketpostdienst für die Zustellung von Stammzellen und Medikamenten im menschlichen Körper: Aus Polymeren – also Kettenmolekülen aus Kohlenstoff-Wasserstoffverbindungen – konstruiert er winzig kleine „Mikro-Origami“, die sich ähnlich wie die namensgebende japanische Papierkunst selbstständig zusammenrollen und wieder auseinanderfalten – und am Zielort im Körper die Wirkzellen, die sie in ihrem Innern transportiert haben, freisetzen. Ein ähnliche Prinzip hatte er bereits bei der Konstruktion mikroskopisch kleiner Polymer-Bürsten eingesetzt, für die er am 17. September 2012 den diesjährigen „Georg-Manecke-Preis“ der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ erhält.