Planck-Forscher: Feuchtesensor im Wurmhirn leiert Hitzeschock-Proteinproduktion an
Dresden, 16. Dezember 2013: Wüstenreisende, die vor lauter Wassermangel bereits zu halluzinieren beginnen, können nur voller Neid auf den Fadenwurm „Caenorhabditis elegans“ gucken. Der nämlich hat voll den Dreh raus, selbst einen Wasserverlust von bis zu 98 Prozent zu überstehen und nach fast totaler Austrocknung wiederaufzuerstehen. Forscher des „Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik“ (MPI-CBG) in Dresden haben nun herausbekommen, wie der Wurm das hinkriegt.
Wurm erahnt beizeiten Trockenheit
Demnach hat der Wurm einen eingebauten Feuchtigkeitssensor im Gehirn. Erahnt der eine Dürre, baut der Wurmleib prophylaktisch Verbindungen ab, die oxidieren können, stabilisiert seine Zellmembranen und kurbelt die Produktion von Proteinen an, die auch bei einem Hitzeschock synthetisiert werden können.
„Was wir gefunden haben, ist der allgemeine Notfallplan für Anhydrobiose – also ein Werkzeugkasten von zahlreichen Pflanzen und Tieren, extreme Trockenheit zu überstehen”, erklärte CBG-Gruppenleiter Teymuras Kurzchalia, der die interdisziplinäre Studie von Biologen, Bioinformatiker und Genetikern geleitet hatte. Autor: Heiko Weckbrodt
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