Innovative Biotech-Firma wandern nach Großauftrag doch nicht in die USA ab
Dresden, 20. März 2020. Statt in die USA abzuwandern, wie es laut Mitgründer Anthony Hyman zeitweise zur Debatte stand (Wir berichteten), hat „Dewpoint Therapeutics“ nun doch seine Kapazitäten in Dresden-Johannstadt erweitert, um für den Pharmariesen Bayer neue Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Probleme und Frauenleiden zu entwickeln. Um diesen 100 Millionen Dollar (93 Millionen Euro) umfassenden Großauftrag abzuarbeiten, hat die Biotech-Firma inzwischen neue Räume im Bioinnovationszentrum „Bioz“ angemietet und ausgebaut. Das hat Marc Hentz, der Geschäftsführer von Dewpoint Deutschland, mitgeteilt.
Unternehmen braucht noch mehr Platz
Eigentlich braucht das Unternehmen sogar noch mehr Platz. Doch der ist im Gründerzentrum rar gesät und schon gar nicht mehr am Stück zu bekommen. „Ich miete daher nun peu à peu zusätzlich Büroräume, verstreut im ganzen Bioz, an, um Platz zu gewinnen“, sagte Hentz. Dadurch habe das Unternehmem im Bioz nun Platz für 25 Mitarbeiter Derzeit beschäftigt die Firma rund 40 Mitarbeiter, darunter ein Drittel in Dresden und zwei Drittel in der US-Biotechmetropole Boston.
Shutdown wegen Corona
Richtig kann das Unternehmen die neuen Räume am Heimatstandort Dresden allerdings derzeit noch nicht: „Im Moment sind wir im Shutdown wegen Corona“, teilte der Geschäftsführer mit.
Zeitweise sah Dewpoint keine Perspektive mehr in Dresden
Dewpoint entstand vor rund einem Jahr als Ausgründung aus dem Dresdner Max-Planck-Genetikinstitut MPI-CBG und dem Whitehead Institut aus Cambridge in den USA. Spezialisiert ist die Firma auf neuartige Therapien, die auf den Proteintröpfchen-Forschungen von Anthony Hyman aus Dresden und Richard Young aus Cambridge beruhen. Diese „biomolekularen Kondensate“ gelten als so vielversprechend, dass das junge Unternehmen auf Anhieb rund 60 Millionen Dollar (55,8 Millionen Euro) Risikokapital einsammeln konnte. Wenige Monate später folgte der Kooperationsvertrag mit Bayer.
Zeitweise sah es danach so aus, als ob Dewpoint ganz nach Boston abwandern würde. Denn in der Nachbarschaft zum Heimatinstitut MPI-CBG sind neue Labor- und Büroräume extrem knapp. Eine Expansion für den Bayer-Auftrag erschien in der Johannstadt zunächst unmöglich. Letztlich fand sich dann aber doch noch Platz im städtischen Bioz.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Dewpoint, Oiger-Archiv
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