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Sachsen setzt im Knast auf Telemedizin

Telemedizin. Visualisierung: Dall-E

Telemedizin. Visualisierung: Dall-E

Im Chemnitzer Gefängnis bereits rund 300 Fern-Behandlungen absolviert

Chemnitz/Torgau, 26. Januar 2024. Um Gefangene auch in Zeiten von Ärztemangel medizinisch angemessen versorgen zu können, setzt die sächsische Justizministerin Katja Meier (Grüne) auf Telemedizin. Im Zuge eines Pilotprojektes bietet die beauftragte „Videoclinic“ in den Gefängnissen in Chemnitz und Torgau allgemeinärztliche, dermatologische sowie psychiatrische Sprechstunden und einen 24-Stunden-Notfalldienst durch Ärzte an, die aus der Ferne zugeschaltet sind. Die erste Zwischenbilanz fällt laut dem sächsischen Justizministerium in Dresden positiv aus.

Justizministerin: Angebot kommt bei Gefangenen gut an

„Das Angebot wird von den Gefangenen gut angenommen“, heißt es vom Ministerium. Und: „Für den medizinischen Dienst und die Bediensteten des allgemeinen Vollzugsdienstes stellt dies eine enorme Entlastung dar, da personalintensive Ausfahrten in externe Arztpraxen und Krankenhäuser vermieden werden.“ Seit dem Pilotstart im Mai 2023 haben die Teleärzte demnach fast 300 Behandlungen im Chemnitzer Knast realisiert.

Für die Ferndiagnosen können die Teleärzte elektronische Geräte wie Stethoskope und Dermathoskope aus der Ferne einsetzen und auch für ausländische Gefangene auch Videodolmetscher zuschalten.

Ministerin erwägt Ausbau des Telemedizin-Projektes

Die Pilotphase soll Ende 2024 auslaufen. „Für mich ist gut vorstellbar, dass wir nach einer abschließenden Auswertung der Pilotphase entscheiden, auch in weiteren sächsischen Vollzugsanstalten die Nutzung der Telemedizin zu ermöglichen“, avisierte Ministerin Meier.

Autor: Oiger-News

Quelle: SMJus

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt