Infineon sichert sich Fertigungskapazitäten für Mikrokontroll-Schaltkreise bis 2030
Dresden/München/Singapur, 22. Januar 2024. Globalfoundries (GF) hat einen Autochip-Großauftrag von Infineon erhalten. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des bayrischen Chipunternehmens und des Auftragsfertigers GF hervor. Dem Vernehmen nach werden die Fabriken in Dresden und Singapur die bestellten Microcontroller an den Münchner Halbleiter-Konzern liefern.
Liefervertrag soll Wachstumskurs und Lieferketten stärken
„Mit dieser langfristigen Vereinbarung baut Infineon sein Angebot an Halbleiterlösungen weiter aus, die die Dekarbonisierung und Digitalisierung vorantreiben“, kommentierte Infineon-Operativdirektor Rutger Wijburg die Vereinbarung. „Angesichts der steigenden Nachfrage nach Automobilanwendungen ist es unser Ziel, hochwertige Mikrocontroller mit verbesserter Konnektivität und fortschrittlicher Sicherheit zu liefern.“ Infineon sichere sich durch den Auftrag zusätzlichen Kapazitäten, die das Wachstum des Unternehmens in den Jahren 2024 bis 2030 absichern sollen, hieß es vom Konzern.
40-nm-Chips für Autos und Energietechnik
Konkret soll Globalfoundries in Dresden und Singapur von Infineon entworfene „Aurix“-Mikrokontroll-Chips in der Strukturgeneration 40 Nanometer herstellen. Sie sind für den Einsatz in Autos, Energietechnik und Kommunikations-Geräten gedacht. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 2030. Über den Wertumfang der Order machten die Partner allerdings keine Angaben.
„Die heutige Ankündigung unterstreicht Infineons Bedeutung als langfristigen Schlüsselkunden in verschiedenen Regionen, insbesondere in Europa, wo die Automobilindustrie einen wichtigen Beitrag zu Innovation und Wirtschaftswachstum leistet“, betonte GF-Manager Niels Anderskouv. Die Vereinbarung helfe Infineon zudem, seine Lieferketten zu härten.
Unternehmen kooperieren seit 2013
Die beiden Unternehmen arbeiten laut eigenen Angaben bereits seit dem Jahr 2013 „gemeinsam an der Entwicklung differenzierter Halbleitertechnologien und -produkte für die Bereiche Automotive, Industrie und Sicherheit“. Im Mittelpunkt stehe unter anderem eine hochzuverlässige eingebettete nichtflüchtige Speichertechnologie (eNVM), die „die strengen Sicherheitsanforderungen für Fahrzeugsysteme der nächsten Generation“ erfülle.
Infineon stellt nur einen Teil seiner Chips selbst her
Infineon entwirft eigene Chipdesigns und stellt viele seiner Schaltkreise auch selbst her. Dafür hat das bayrische Halbleiterunternehmen weltweit Chipfabriken. Im deutschsprachigen Raum gehören dazu die Werke in Regensburg, Villach und Dresden – letzteren Standort baut der Konzern gerade massiv aus. Anderseits ist Infineon schon vor Jahren aus dem Wettlauf um die kleinsten Chipstrukturen weltweit ausgestiegen und lässt solche Schaltkreise liefer bei Auftragsfertigern produzieren. Insgesamt kam der Konzern mit seinen weltweit rund 58.600 Beschäftigten im Geschäftsjahr 2023 auf rund 16,3 Milliarden Euro Umsatz. Das Konzept, teils selbst zu fertigen, teils Foundries zu beauftragen, wird in der Branche auch „Fablight Company“ genannt.
Globalfoundries wiederum ist aus den ehemaligen AMD-Chipfabriken entstanden und ist ein reiner Auftragsfertiger. Chipfabriken betreibt der US-Konzern unter anderem in Dresden, in Malta bei New York, aber auch in Asien.
Autor: hw
Quellen: Globalfoundries, Infineon
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