Industrie- und Schwellenländer forcieren Automatisierungskurs
Frankfurt am Main, 10. Januar 2023. Industrie- und Schwellenländer forcieren weltweit ihren Automatisierungskurs. Binnen einer Dekade hat sich die Roboterdichte im internationalen Durchschnitt verdreifacht: von 53 auf 151 Industrieroboter pro 10.000 Beschäftige. Darauf hat die Internationale Förderation für Robotik (IFR) in Frankfurt am Main hingewiesen.
IFR-Präsidentin berichtet von „historischem Höchststand“
„Das Automationstempo ist beeindruckend“, meint IFR-Präsidentin Marina Bill. Die durchschnittliche Roboterdichte habe damit „weltweit einen historischen Höchststand erreicht“.
Deutschland weltweit auf Platz 3
Trendsetzer sind vor allem drei Länder: Südkorea mit 1012 Robotern pro 10.000 menschliche Arbeiter, gefolgt von Singapur (703) und Deutschland (415). Aber auch China setzt längst nicht mehr auf Billiglöhne, sondern auf Automatisierung und hat sich auf Rang 5 vorgearbeitet. Selbst in den USA, die bei der robotergestützten Automatisierung noch hinterher hinken, ist die Roboterdichte zuletzt auf 285 angestiegen – dies entspricht dem letzten Platz in der Top 10.
Lohnkosten und Fachkräftelücke als Treiber
Treiber für die zunehmende Robotisierung sind steigende Lohnkosten in Europa und Amerika, aber eben auch in Asien, zudem auch das Bemühen um reproduzierbare Qualität und nicht zuletzt auch Arbeitsschutz, um ermüdende und beschwerliche Arbeitsgänge den Stahlkollegen zu übertragen. Schlüsselbranchen für den Robotereinsatz sind klassischerweise der Automobilbau. Mikroelektronik und Elektronik. Inzwischen setzen aber auch Textilindustrie, Gastronomie, Hotels, Elektrolyseur-Produzenten und viele andere Branchen verstärkt Roboter ein. Damit wollen sie einerseits ihre Lohnkosten senken und mit ihren Preisen wettbewerbsfähig gegenüber Billiglohnländern bleiben, andererseits aber auch – und dies trifft besonders auf Industrieländer wie Deutschland zu – die wachsenden Fachkräfte-Lücken schließen.
Autor: Oiger
Quelle: IFR, Oiger-Archiv
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