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Tollpatschin wird Superheldin: Ladybug-Film nun im Heimkino

Noch ahnen Ladybug alias Marinette und Cat noir alias Adrian nicht, dass sie einander in ihren Alltags-Identitäten in der Schule längst kennen. Abb.: Studiocanal

Noch ahnen Ladybug alias Marinette und Cat noir alias Adrian nicht, dass sie einander in ihren Alltags-Identitäten in der Schule längst kennen. Abb.: Studiocanal

„Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“ ist Mix aus Action, Romanze und Musikfilm geworden

Nun ist es soweit: Ladybug-Fans erfahren endlich auch im Heimkino, wie das Pariser Mädchen Marinette zu ihren rotschwarzen Superkräften kam, ob sich Adrian in ihr Alltags-Ich verliebt und wie der große Endmonster-Kampf zwischen Gut und Böse wohl ausgeht. Im Videostrom ist „Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“ bereits seit dem 19. Oktober verfügbar. Ab heute gibt es die französische Mischung aus Superhelden-Animationsfilm und -Musical für Kinder auch auf DVD und Bluray – hier übrigens ohne Altersbeschränkung, während der Film im Kino noch die FSK 6 bekam.

Die Story: Zauberwesen verwandelt unbeholfene Teenies in heroische Retter von Paris

Das tollpatschige Teenie-Mädchen Marinette stolpert recht unbeholfen durchs Schulleben, kann einfach nicht bei ihrem Schwarm Adrian landen. Ihr mangelt es an vor allem an Selbstvertrauen, bis – ja bis ein kleines Zauberwesen sie in die Superheldin Ladybug verwandelt. Parallel dazu bekommt auch Adrian solch ein „Miraculous“ und mutiert in sein heldisches alter ego „Cat Noir“. Zusammen sind die beiden unschlagbar, vermöbeln die Schurken von Paris, die vom Superbösewicht Hawk Moth ausgesandt werden, um die Stadt ins Chaos zu stürzen. Beide Teenager kennen sich also sowohl in der Alltagswelt in der Schule wie auch in der Helden-Action über den Dächern von Paris. Doch die geheimen Identitäten des jeweils anderen erkennen sie lange nicht. Und so kommt es, wie es in romantischen Teenie-Verwicklungsfilmen eben so kommen muss: Marinette verliebt sich in Adrian, der wiederum liebt Ladybug, die ihn aber abweist – und die jungen Zuschauerinnen fiebern die ganze Zeit mit, wann die Helden denn nun endlich zueinander finden.

Werbevideo von Studiocanal:

Im Film erzählt Regisseur und Drehbuchautor Jeremy Zag vor allem das Gestern und Morgen dieser Superhelden-Romanze: Wie Ladybug und Cat Noir ihre Miraculous bekommen und anfangs recht mühsam in ihre neue Rollen hineinwachsen – und schließlich vom finalen Kampf mit Hawk Moth. Insofern klammert diese 3D-Produktion die Handlung der Serie „Miraculous“, die all dem zugrunde liegt, gewissermaßen neu ein.

Vorbild Disney unverkennbar

Was dabei gleich auffällt: In Film zur Serie wird fleißig drauflos gesungen und auch sonst spürt man an jeder Ecke das Vorbild Disney in Stilistik und Erzählstruktur. Von den Wurzeln in den japanischen „Sailor Moon“-Animes und den europäischen Traditionen ist da nicht mehr viel zu spüren. Angesichts eines Rekordbudgets von 80 Millionen Euro wollten die Macher wohl auf die amerikanische Nummer Sicher gehen. Die positive Seite daran ist, dass dieser 3D-Film wirklich sehr professionell gemacht aussieht. Und: Unsere junge Testzuschauerin ist beim Anschauen vor Begeisterung regelrecht ausgetickt. Zitat: „Weil Ladybug und Cat noir zusammengearbeitet und gewonnen haben. Und die Lieder waren auch schön.“

In der Bonussektion gibt’s auch Karaoke-Videos

Auf der Bluray warten im Übrigen auch noch einige Boni auf die jungen Fans: Ultrakurz-Dokus über die Miraculous, die Figurenentwicklung, Musik und Sänger, eine etwas längere Dokumentation über die Gesamtproduktion sowie Karaoke-Musikvideos zum Mitsingen. Dort verspricht Jeremy Zag übrigens gleich noch zwei weitere Ladybug-Filme – es soll eine Trilogie daraus werden.

Fazit: Zielpublikum getroffen

Spektakuläre anderthalb Stunden Romantik, Action und Musik fürs junge, offensichtlich mehrheitlich weibliche Zielpublikum. Wirkt professionell und brauch sich in sich seiner ganzen Machart hinter den internationalen Vorbildern nicht zu verstecken. Die eigenen kreativen Akzente halten sich allerdings in Grenzen.

Kurzüberblick:

  • Titel: „Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“
  • Originaltitel: „Miraculous, le film“
  • Genre: Superhelden-3D-Animation und Musical für Kinder
  • FSK: Freigegeben ab 0 Jahren
  • Laufzeit: 99 Minuten
  • Regie & Drehbuch: Jeremy Zag
  • Produktionsländer und -jahr: Frankreich, USA, Kanada und England 2021

Autor der Rezension: Heiko Weckbrodt

Werbung: Den Film gibt’s unter anderem hier

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt