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Ostdeutsches Arbeitskräfte-Reservoir schrumpft um bis zu 1,2 Millionen

Vor allem auf dem Lande in Ostdeutschland leben viel zu wenige junge Menschen, um für eine gesunde demografische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dieser Landkreise zu sorgen. Grafik: Dall-E 2

Vor allem auf dem Lande in Ostdeutschland leben viel zu wenige junge Menschen, um für eine gesunde demografische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dieser Landkreise zu sorgen. Grafik: Dall-E 2

Zuwanderung gleicht Überalterung nicht aus

Wiesbaden, 29. September 2023. Im Zuge des demografischen Wandels verliert Ostdeutschland in den kommenden 20 Jahren zwischen 600.000 und 1,2 Millionen Menschen im erwerbstätigen Alter. Das hat das statistische Bundesamt in Wiesbaden prognostiziert. „Wie stark der Rückgang tatsächlich ausfällt, hängt vor allem vom künftigen Ausmaß der Zuwanderung aus dem Ausland ab“, erklärten die Bundesstatistiker.

Geburteneinbruch und Abwanderung nach der Wende wirken nach

„Die gegenwärtige Altersstruktur in Ostdeutschland ist noch immer durch den Geburteneinbruch nach der Deutschen Vereinigung und die verhältnismäßig starke Abwanderung der letzten Jahrzehnte geprägt“, erklärt Bettina Sommer, Expertin für Bevölkerungsentwicklung im Statistischen Bundesamt. „Selbst bei vergleichsweise hoher Zuwanderung, wie wir sie aktuell beobachten, können die damit verbundenen Verluste im Hinblick auf die künftige Entwicklung der Bevölkerung im Erwerbsalter nicht kompensiert werden.“

Schlechte Aussichten für Aufschwung Ost

Damit dürfte sich auch der wirtschaftliche Aufholprozess zwischen Ost und West ganz zum Stillstand kommen. Zudem wird der daraus erwachsende Fachkräftemangel Neuansiedlungen in Ostdeutschland ausbremsen und für eine noch größere Belastung der Rentensysteme sorgen.

Autor: hw

Quelle: Destatis

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt