Studie: Viruserkrankung kann Risiko für Zuckerkrankheit in manchen Fällen verzehnfachen
Dresden, 8. September 2023. Eine Corona-Erkrankung kann Diabetes vom Typ 1 bei Kleinkindern befördert. Das hat eine Studie der TU München, der TU Dresden sowie des „Helmholtz Munich Institut für Diabetesforschung“ ergeben.
Demnach verdoppelte sich im Schnitt das Risiko, dass die Zuckerkrankheit bei einem Kleinkind ausbricht, wenn es zuvor an Covid19 erkrankt war. In der Studie hatten die Forscher Kleinkinder aus Deutschland, Polen, Schweden, Belgien und Großbritannien berücksichtigt.
Teils zehnfaches Risiko
„Der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Inselautoantikörpern und der SARS-CoV-2-Infektion bei diesen Kindern ist verblüffend“, schätzt Studien-Hauptautor Prof. Ezio Bonifacio vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) ein. „Das bedeutendste Ergebnis ist jedoch, dass das Risiko, Inselautoantikörper zu entwickeln, bei den Kindern am höchsten war, die vor dem 19. Lebensmonat und insbesondere im Alter von einem Jahr mit SARS-CoV-2 infiziert waren. Diese Kinder hatten ein etwa fünf- bis zehnfach erhöhtes Risiko, Inselautoantikörper zu entwickeln, welche später im Leben zu Typ-1-Diabetes führen.“
Quelle: TUD
Wissenschaftliche Publikation:
„SARS-CoV-2 infection and the development of islet autoimmunity in early childhood“ von Marija Lugar, Anne Eugster, Peter Achenbach, Thekla von dem Berge, Reinhard Berner, Rachel E.J. Besser, Kristina Casteels, Helena Elding Larsson, Gita Gemulla, Olga Kordonouri, Annett Lindner, Markus Lundgren, Denise Müller, Mariusz Oltarzewski, Anne Rochtus, Marlon Scholz, Agnieszka Szypowska, John A. Todd, Anette-Gabriele Ziegler, Ezio Bonifacio for the GPPAD Study Group, in: „JAMA“ (2023), Fundstelle im Netz: https://doi.org/10.1001/jama.2023.16348
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