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KI-Neuro-Beschleuniger aus Niedersachsen und Sachsen

Neuartige Computer, deren Speicherzellen ähnlich wie die Neuronen im menschlichen Gehirn auch rechnen können, sollen den Forschern im Deutschen Zentrum für Astrophysik beim Blick in die Kinderstube des Universums helfen. Visualisierung: Dall-E

Neuronale KI-Beschleuniger sollen künstliche Intelligenzen auf Trab bringen. Visualisierung: Dall-E

Gehirnähnliche Datenverarbeitung in Auto-Mikroelektronik integriert

Hannover/Dresden, 22. August 2023. Damit „Künstliche Intelligenzen“ (KI) in Autos künftig schneller gefährliche Situationen erkennen und Unfälle vermeiden können, hat das niedersächsische Unternehmen „Dream Chip Technologies“ einen neuen KI-Beschleuniger präsentiert. In dem Schaltkreis steckt auch viel sächsische Expertise. Das geht aus einer Dream-Chip-Mitteilung hervor.

Neuro-Prozessor auf RISC-V-Basis an Dresdner Uni entwickelt

So enthält das System im Chipformat (SoC) unter anderem Schaltungen, die sich an der Datenverarbeitung in menschlichen Nervennetzen orientieren. Eine dieser „Neural Processing Units“ (NPU) geht auf Entwürfe der TU Dresden auf Basis der quelloffenen „RISC“-Prozessorarchitektur zurück. Und um den Stromverbrauch zu dämpfen, lassen die Niedersachsen ihren neuen KI-Beschleuniger in der „22FDX“-Technik von Globalfoundries Dresden bauen. Bei „22FDX“ werden Transistoren anders aufgebaut als beispielsweise bei Intel. Die „22“ steht für Strukturbreiten um die 22 Nanometer. Das FDX steht für die Konstruktionsweise.

Für Automobilindustrie gedacht

„Die Entwicklung dieses fortschrittlichen Automotive-SoCs, der KI-Leistung mit funktionaler Sicherheit und modernster Bildsignalverarbeitung kombiniert, ist ein wichtiger Schritt, um für deutsche Originalgerätehersteller und Tier-1-Zulieferer Halbleiterlösungen bereitzustellen, auf denen sie moderne Automobilanwendungen entwickeln können“, betonte „Dream Chip“-Chef Jens Benndorf. Erste Muster seien im vierten Quartal 2023 zu erwarten.

Zuse-Projekt von Bund bezuschusst

Der neue KI-Beschleuniger entstand im Zuge des Forschungsprojekts „ZuSE-KI-Mobil“ (ZuKIMo). Er soll den Weg für automatisch und autonom fahrende Autos ebnen. Das Bundesforschungsministerium hatte die knapp zehn Millionen Euro teure Entwicklung mit 6,5 Millionen Euro bezuschusst. Beteiligt am Zuse-Projekt waren BMW, die TU Dresden, Dream Chip, Globalfoundries Dresden, Infineon, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), T3-Technologies Dresden und die Uni Hannover.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Dream Chip, BMBF, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt