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Digitalbranche krisenfester als der Rest der Wirtschaft

Speziell gesichertes Cloud-Rechenzentrum der T-Systems. Foto: Telekom

Speziell gesichertes Cloud-Rechenzentrum der T-Systems. Foto: Telekom

Ifo-Konjunkturumfrage zeigt stabile Geschäftslage

Berlin, 31. Juli 2023. Für die deutsche Digitalbranche laufen die Geschäfte etwas besser als für die Gesamtwirtschaft. Das hat der Branchenverband „Bitkom“ aus Berlin heute mitgeteilt und sich dabei auf Ifo-Umfragen gestützt.

12.000 neue Jobs

„Die Unternehmen der Bitkom-Branche behaupten sich in einem schwierigen Umfeld und zeigen sich weit überwiegend krisenfest“, meint Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Dies könne man auch an der Beschäftigtenentwicklung ablesen. Die Bitkom-Branche schaffe in diesem Jahr in Deutschland rund 12.000 neue Jobs.

Demnach ist die aktuelle Geschäftslage der IT- und Telekommunikationsunternehmen derzeit positiv und liegt im Juli mit 30,0 Punkten 0,9 Punkte höher als noch im Juni, berichtet der Verband. Zwar befürchten die Chefs der befragten informations- und kommunikationstechnologischen Unternehmen, dass sich auch für sie das Konjunkturklima eintrübt. Dennoch bleiben sie optimistischer als die Geschäftsführer aus Industrie, Bauhandwerk und Handel.

Die Werte basieren auf einer Sonderauswertung der allgemeinen Ifo-Konjunkturumfrage. Die hatte zuletzt einen deutlichen Negativtrend ausgemacht, vor allem auch in der Industrie und speziell auch in Ostdeutschland.

Digitalisierungs-Lücken in Deutschland überdeutlich geworden

Eine Erklärung für diese auseinanderdriftende Entwicklung mag der Digitalisierungs-Stau in Deutschland sein: Der ist zwar schon länger bekannt. Die Krisenkette aus öffentlichen Investitionsstaus, fremdbestimmten Handelskonflikten, Pandemie, Lieferkettenstörungen, Transformationsproblemen, Ukrainekrieg, Energiepreiskrise, Sanktions-Nebeneffekten, Inflation und Fachkräftemangel, an der sich die deutsche Wirtschaft seit geraumer Zeit entlanghangelt, hat diese Defizit aber überdeutlich gemacht. Dies dürfte für Nachfrageschübe bei Elektronikherstellern, Kommunikationsfirmen und Softwareschmieden sorgen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: Bitkom

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt